Wer sich nach der Nacht von dem Staub befreien wollte, welcher sich im Laufe des Vortages angesammelt hat, wurde an den Duschen positiv überrascht. Auch diese wurde verbessert, standen auf festen Platten auf dem Boden und wurde in ihrer Anzahl verbessert. Das bedeutet weniger Schlange stehen und nach dem Duschen nicht wieder direkt im Schlamm stehen. Cool, oder? Danach hält einen aber nichts mehr ab sich ein Bier zu schnappen und sich auf den Weg zur Bühne zu machen, wo sich bereits die erste Band bereit macht.
annisokay
11 Uhr am morgen und der Bereich vor der Hauptbühne ist schon gepackt voll. Grade erste sind Annisokay aus den USA zurückgekehrt und feiern nun auf dem Summerbreeeze den Release ihrer neuen und vierten Platte „Arms“. Leider spielt die Band nur die bisher veröffentlichten Singles und geben keinen weiteren Einblick auf den Rest des Albums. Das Publikum ist dennoch begeistert und so schwebt eine konstante Staubwolke über dem Publikum, von welcher auch Sänger Dave beim Crowdsurfen eine tiefe Nase nimmt.
Megaherz
Plötzlich wird es wieder leerer vor der Bühne, was aber bestimmt nur an der knallenden Mittagssonne liegt. Auch der Band, welche Kostümiert ist, geht es nicht besser, welche alles mit „Warum hat keiner unserem Designer gesagt, dass es hier so warm wird“ kommentiert. Entsprechend schweißtreibend ist die Feier vor der Bühne, welche dennoch gut in fahrt kommt, auch wenn die Stimmung erst zu „Miststück“ und „Himmelstürmer“ aufkommen will.
Northlane
Northlane fackeln nicht lange Rum. Ohne Intro und mit der neuen Single „Vultures“ startet die Band in ihr Set und lässt dabei kein Staubkorn an seinem Platz. Die Menge feiert zu alten und neuen Songs gleichermaßen und Sänger Marcus beweist erneut, dass er mehr als nur ein guter Ersatz für den 2014 ausgeschiedenen Adrian ist, obwohl die Band seither sehr kontrovers in der Metalcore-Szene angesehen wird. Die Band überzeugt generell mehr durch Spielfreud als durch Ansagen, denn diese fallen fast komplett aus. Aus dem ganzen Staub, der bei der Band aufgewirbelt wird, bildet sich am Ende sogar noch ein kleiner Tornado, das muss man erstmal nachmachen.
Amaranthe
Es wird Zeit für ein Summerbreeze debut. 2011 erblickte ihr erstes Album das Licht der Welt und noch dieses Jahr steht das fünfte in den Startlöchern. Vor kurzem erschien zu diesem die erste Single, doch leider hat diese seinen Platz nicht in die Setlist geschafft. Die anwesende Menge feiert dennoch, auch wenn diese keine Zeit zum Verschnaufen zwischen den Liedern hat. Drei Sänger bedeutet eben viel gesangliche Vielfalt und minimale Pausen. Generell halten sich die Schweden jedoch bedeckt auf der Bühne und ziehen ihr Set ohne große Besonderheiten durch.
Danko Jones
Weiter geht’s mit Rock‘n’Roll von Danko Jones. Der Bereich vor der Bühne hat sich leider etwas geleert, was aber bestimmt nur der Sonne zuzuschreien ist. Alle gebliebenen werden direkt von dem symphatischen Frontmann in den Bann gezogen und feiern zu jedem passenden und unpassenden Zeitpunkt, ganz so wie es Danko will. Auf der Bühne ist nicht viel Bewegung, aber muss das auch unbedingt sein? Danko Jones spielt ein knackiges Set, bei dem keine Klassiker ausgelassen werden aber auch neues Material seinen Platz findet.
Salatio Mortis
Die nächste Release-Show steht an, nur diesmal mit kühlerem Wetter und sogar einem kurzen Regenschauer. Die Fans kümmert dieser aber immer weniger. Immerhin wissen Saltatio Mortis diesem mit viel Feuer entgegenzuwirken und so sind alle schnell wieder trocken. Neben den Klassikern war vor allem das neue Album stark in der Setlist vertreten und wurde kräftig vom Publikum gefeiert. So kommt dieses auch jeder Aufforderung von Alea nach und springt mit ihm wie Wild um die Wette. Am Ende lässt er sich sogar durch die Menge tragen, während er „Rattenfänger“ performed.
Beartooth
„We are Beartooth and we are here to fuck you up“ – oh ja, das sind sie. Dabei spielen sie Songs aus ihren beiden bisherigen Alben und sogar alle 3 Singles ihrer neuen Platte „Desease“, welche nächsten Monat erscheint. Für die ersten Songs ist es auch gut gefüllt vor der Bühne, dann fangen die ersten Tropfen an, die die Fans noch bewusst ignorieren. Dann werden die Tropfen zu Eimern und es wird immer leerer vor der Bühne, wovon sich die Band aber nicht einkriegen lässt und weiter professionell ihr Set durchzieht. Diesen Regen hat die Band zwar nicht verdient, aber immerhin hat sich jetzt alles etwas abgekühlt und die Staublunge der letzten Tage kann sich zumindest für einen Moment wieder erholen.
Doro
Die Queen of Metal ist zurück auf dem Acker! Auch sie hat ein neues Album am Start und feiert zugleich ihr 35-jähriges Bühnenjubiläum. Dennoch fiel ihr Auftritt regelrecht ins Wasser, denn durch den Starkregen musste ihr Auftritt etwas verzögert starten. Auch vor der Bühne war entsprechend wenig los, was sich aber schnell änderte, also sich der Regen verzog. Belohnt wurden die Fans vor der Bühne mit einem gewohnt charismatischen Auftritt mit allen Klassiker, wie „all we are“ und „We are the Metalheads“, aber auch neuen Songs wie „All for Metal“.
At The Gates
Auch für die Melodic Death Legenden At the Gates stand der Auftritt durch das Wetter unter einem schlechten Stern. Zu Anfang war es daher sehr leer vor der Bühne, was sich erst nach ein paar Songs ändern sollte. Die Band lässt sich davon aber nicht beirren und zieht ihr Set durch, wie man es von ihnen kennt. Keine große Besonderheiten, aber genau das was man von ihnen erwartet.
Trivium
Spätestens jetzt sind auch die letzten Tropfen verschwunden, die Klamotten gewechselt und der Weg zurück zu Bühne geschafft. Trivium kommen unter viel Nebel auf die Bühne und starten mit dem Titeltrack des letzten Albums. Anfangs kommt die Stimmung leider noch nicht ganz ins Rollen, obwohl Sänger und Gitarrist Matthew alles versucht dies zu ändern, was ihm später auch gelingt. Sonst ist auf der Bühne recht wenig Bewegung, dies liegt aber daran, das alle zwischen 5 Mikros auf der Bühne rotieren müssen. Vor der Bühne sieht das anders aus: Viele Pits und noch mehr Crowdsurfer stellen die Security auf die Probe. Am Ende wird es zu „In Waves“ nochmal richtig voll und es wird klar, dass viele nur auf diesen Song gewartet haben.
Mr. Hurley & die Pulveraffen
Ein Mr. Hurley und die Pulveraffen Auftritt steht immer ganz im Fokus der Crowdsurfer. So ist es auch diesmal wieder und wir können noch vor Beginn des Auftritts die ersten Beobachten. Als die Pulveraffen dann loslegen wird es dann richtig voll über den Köpfen der Anwesenden. Normale Crowdsurfer, Crowdsurfer auf Crowdsurfern und Crowdsurfer in Schlauchbooten. Alles war vorhanden zu den zum Schunkeln einladenden Klängen der Piratenband aus dem karibischen Osnabrück. Auf der Bühne gibt es allerdings ein relativ neues Gesicht zu sehen, denn seit kurzen steht Pegleg Peggy am Bass und unterstützt die Band nicht mehr nur mit Animationen.
Arch Enemy
Arch Enemy lassen schon beim ersten Song erahnen, was kommen soll. Pyro wohin das Auge auch blickt. Dazu eine energetische Alissa, welche, wie gewohnt, wie wild über die Bühne hüpft. Genau dafür sind die Fans gekommen und natürlich für die Musik. Gespielt wird ein buntes Set durch die Jahre, mit einem Fokus auf das letzte Album „Will to Power“. Dazu im Verlauf des Abends immer mehr Pyro. Angefangen von Feuersäulen und -bällen, über Funkenfontainen und Feuerschalen. Ganz am Ende will es die Band zu „Nemesis“ nochmal richtig Wissen und zündet alles, was noch zur Verfügung steht. Schließlich beenden die Band ihr Set unter einem Funkenregen von der Decke, bevor sie sich in einem recht langen Outro von der Bühne verabschieden.
Sick of it All
Was Bewegung auf der Bühne angeht können sich einige Bands etwas von Sick of it All abschneiden. Die NYC-Hardcore Band spring wie wild über die Bühne als gäbe es kein morgen. Vor der Bühne sieht es anfangs etwas anders aus, was sich nach einer Bemerkung von Sänger Lou und dem ersten Klassiker aber schnell ändert. Danach springen Band und Publikum nur so um die Wette und machten den Abend nochmal zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Satyricon
Zur späten Stunde gibt es Black-Metal von Satyricon zu lauschen. Die Band, welche eigentlich nur aus 2 festen Mitglieder besteht, kann sich dabei über recht viel Andrang vor der Bühne freuen, welches ganz im Sinne des Black-Metals vorsichtig hin und her wackeln. Die Bühnenshow dazu ist dabei auch stilecht gehalten. Zurückhaltende Lichtshow und keine übertriebene Elemente ziehen sich durch die Show. Zu dem Song „Mother North“ zeigt sich das Publikum jedoch nochmal von seiner anderen Seite und singt lauthals im Chor
Turisas
Ist Viking-Metal etwas aus der Mode gekommen? Turisas haben seit 2013 keine neue Musik mehr veröffentlicht und auch sonst ist es still um die Band. Entsprechend leer ist es auch vor der Bühne, obwohl die Band mit ihrer Musik an diesem Tag einzigartig ist. Es kann aber wieder am Slot liegen, denn irgendwann ist die Luft einfach raus. Turisas spielt ein Set mit ihren größten und bekanntesten Hits, welche für den ein oder anderen inzwischen jedoch etwas ausgelutscht sind. Stimmung können diese daher nur mäßig aufbauen. Es wird einfach Zeit für etwas Neues. Aber ob Fan oder nicht, es eignet sich auf jeden Fall, um nach einem langen Tag noch einmal abzuschalten, um am nächsten Tag wieder voll Fit zu sein.