Zu den sanften Klängen von Muse, die aus den Lautsprechern vom Summer Breeze Open Air 2017-Geländes dröhnen, geweckt zu werden, ist sicher nicht die schlechteste Art wach zu werden. Erst recht, wenn dies zu einem Zeitpunkt passiert, zu dem sich das Zelt noch nicht in eine Sauna verwandelt hat.
Also auf zum Gelände, denn man konnte endlich den Platz vor der großen Hauptbühne betreten und die wundervolle Summer-und-Breeze-Stage bewundern. Vielfach kam da die Frage auf, wo sich diese „ominöse zweite Bühne“ befindet, die überall in der Running Order stand. Nein! Eine richtige zweite Bühne gab es gar nicht, sondern einen Drehteller, der aus einer Bühne quasi zwei machte und die Umbauzeiten auf 10 Minuten und weniger zu verkürzen vermochte. Zusätzlich war die Bühne optisch genial und wurde von zwei riesenhaften Dämonenstatuen an den Seiten flankiert, die in einem Wort einfach nur der Hammer waren. Ich persönlich war sehr begeistert! Sehr begeistert! Ultimativ begeistert von dieser Bühne!
Summer breeze Open Air 2018 Tickets + Infos:
Firkin (Breeze Stage)
Als erste Band des Donnerstages spielte Firkin auf. Mit ihrem folkigen Stil haben sich direkt in meine Ohrmuscheln gegraben und mein Tanzbein ganz ordentlich zum Schwingen gebracht. Dabei gefiel mir vor allem der reichliche Einsatz der Pennywhistle, die bei dieser Art von Musik nicht immer extrem geil klingt. Ich war leider zu diesem Zeitpunkt des Tages noch reichlich müde und konnte leider weniger als ich wollte, aber eines meiner Highlights, stellt diese Band auf jeden Fall dar.
Summer Breeze Open Air 2017 – Firkin
(Bild: stagr / Andreas Theisinger)
The new Roses (Summer-Stage)
Die „Breakfast Rock’n’Roll Party“ startete mit The new Roses, die als Krankheitsvertretung für Xandria eingesprungen sind und einen perfekten, wenn auch sehr anderen Ersatz boten. Mit ihrem technisch einwandfreien Sound haben sie den Platz vor der Bühne ganz ordentlich gerockt und zumindest einen guten Ansatz gehabt, um die Menschen aus dem Land der Träume heraus zu katapultieren. Dass sie das bei den meisten, aber eben nicht bei jedem schafften, bewiesen die vielen Menschen, die trotz der tollen Musik noch in der gleißenden Sonne liegen und schlafen konnten. Ein bisschen Schade, aber um diese Uhrzeit wohl unvermeidbar, dass das Publikum immer etwas braucht um sich auf eine Band richtig einzustimmen.
Summer Breeze Open Air 2017 – The new Roses
(Bild: stagr / Andreas Theisinger)
Fit for an Autopsy (T-Stage)
Fit for an Autopsy veranstaltete auf der T-Stage ein absolutes Abrissfest und obwohl Deathcore nicht so ganz arg meinem Geschmack entspricht gefiel mir viel, was mir hier um die Ohren gehauen wurde. Die harten Growls passten wunderbar zu der melodiösen Gitarre und die Menge ließ sich zum Großteil sehr gut auf die frühe Prügelmucke ein. Ein paar Langschläfer in den hinteren Reihen schafften es dennoch leider unverändert lethargisch zu bleiben.
Erdling (Camel Stage)
Erdling ist stiltechnisch irgendwie melodiös in die deutschsprachige Gothikrichtung und dabei sitzen sie so dermaßen tief in der Klischeekiste, dass ich ihnen leider auch nicht viel abgewinnen kann und am liebsten den Deckel zugemacht hätte. Ich muss ihnen zu Gute halten, dass sie für die frühe Uhrzeit ganz ungewöhnlich viele Fans vor die T-Stage gezogen haben, die sie ordentlich feierten und jeden Song mitsingen konnten. Na, dann hilft halt nur Schönsaufen!
While She Sleeps (Breeze Stage)
Eine weitere Band, die durch eine sehr melodiöse Gitarrenführung und tolle Growls besticht ist While She Sleeps mit einem hammerharten Metalcore. Dieser hat schon durch die unglaubliche Bewegungsfreude der Band auf der Breeze Stage wahnsinnig toll gewirkt und Fronter Lawrence versteht es mehr als gut das Publikum durch große Gesten anzuheizen. Zum Lohn gab es eine Wall auf Death, aus der schnell ein ansehnlicher CirclePit wurde, der dann auch bis zum Schluss des Gigs nicht mehr kleiner wurde.
Summer Breeze Open Air 2017 – While She Sleeps
(Bild: stagr / Andreas Theisinger)
Oceans ate Alaska (T-Stage)
Bei brütender Hitze war mein nächstes Ziel Oceans Ate Alaska Ich kannte sie bis dato nicht, aber der Metalcore traf mich hier leider nicht wirklich ins Herz. Ihr Gesang mutete eher einem Sprechgesang an und das choralartige Gedudel, das dabei von der Platte kam fügte sich meiner Meinung nach nicht gut in den restlichen Stil ein. Extrem voll war der Bühnenvorplatz leider ebenfalls nicht. Der Platz war nicht einmal bis zum ersten Wellenbrecher gefüllt. Was ich den Fans zu Gute halten mag ist, dass alle, die es zur T-Stage geschafft hatten auch außerordentlich gewillt waren zu feiern und zu moshen, dass sich die Balken bogen.