Nach erfolgreich überstandener Nacht und viel zu wenig Schlaf machen Versengold den Auftakt des Tages auf der Main-Stage. Die gute Stimmung legt einen guten Grundstein für den Rest des Tages.
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„Eine kleine Tragödie“ ereignet sich derweil auf der Pain-Stage. Der Heilige Gral wurde von Dr. Skull gestohlen! Glücklicherweise sind die Grailknights da, um ihn wieder zu erlangen. Mit heldenhaftem Auftreten und glorreichem Powermetal können sie den heiligen Gral retten. Und für die Leute, die zu dieser Zeit noch nicht ganz fit waren oder diejenigen, die auch so heldenhaft werden wollen wie die fünf Hannoveraner, gibt es eine Lehrstunde in Sachen „Heldengymnastik“.
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Feuerschwanz präsentieren auf der Main-Stage ihr neues Album und geben richtig Vollgas um der Vorfreude die ihnen entgegenschallt gerecht zu werden. Den Start des Tages im Pogen legen danach Deadlock auf der Pain-Stage. Auch wenn die Band bereits viele Musikerwechsel hinter sich hat, stehen sie routiniert auf der Bühne. Der letzte Wechsel der Clean-Sängerin zu Margie Gerlitz hat der Band keinesfalls geschadet. Sie ist erst seit diesem Jahr Teil der Band, aber man merkt ihr keinerlei Bühnenangst an und so wurde bei der ein oder anderen Wall Of Death oder den unzähligen Circlepits die letzte Müdigkeit vom Vortag aus den Knochen geschüttelt.
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Bildergalerie: So war DEADLOCK live
Danach geht’s direkt wieder rüber zur Main-Stage. Die Bengel von Kärbholz reißen einen dort mit, ansteckende Freude, knackige Beats. Authentizität bis auf die Knochen, Fokus auf die Fans. Sänger Torben Höffgen plaudert mit den zahlreich Anwesenden als wären sie alte Freunde. Er erzählt mit sichtbarem Stolz und Ergriffenheit, dass der Band als einzige Deutschsprachige die Ehre zu Teil wird, einen Song zu einem in Kürze erscheinenden Tribute-Album anlässlich Lemmy’s Tods beisteuern zu dürfen. Darauf erst mal einen Jacky! Prost!
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Grindcore … nicht gerade Alltagsmucke, aber wenn es eine Band gibt, die einen in diesem Genre packt, sind es Dying Fetus. Das ist das volle Brett an Wut, Aggression und Intensität. Da sitzt jedes Riff, jeder Blast-Beat, einfach alles. Jeder einzelne Ton, der hier aus der PA dröhnt malträtiert das Trommelfell auf das Feinste, trommelt auf den Brustkorb. Schlicht auf den Punkt gebracht: Geil!
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Queensryche auf der Main-Stage, zuletzt vor zig Jahren (1990) auf dem Monsters of Rock live erlebt und entsprechend groß war die Anspannung – und leider etwas enttäuschend das Ergebnis. So rechte Freude will bei dem zwar sauber gespielten Set nicht aufkommen, die Faszination alter Tage scheint vorüber. Schade um eine Band, die seinerzeit einen überzeugend eigenständigen und innovativen Stil pflegte.
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Auf der Pain-Stage: Soilwork erlöst prompt aus der gerade aufkommenden Lethargie und bohrt sich mit ihrem melodischen Death in den Schädel. Eine Stunde aufgefüllt mit einer gelungenen Mischung aus Melodie und Härte, dargereicht in Perfektion… mehr kann und will man dazu nicht sagen.
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Anfänglich haben Arch Enemy offenbar etwas Mühe ihre Anhängerschaft um sich zu scharen, denn erst ab dem dritten Song füllt sich das Feld vor der Main-Stage so richtig, bis man schließlich den Eindruck hat, dass fast mehr Crowd-Surfer in der Luft sind, als Hände darunter, die den unablässigen Strom in Richtung Graben tragen… Und Frontfrau Alissa White-Gluz schafft mit ihrer blauen Mähne und ihrem exzessiven Wirbeln der Haare, heute endlich mal ein Pendant zu den ganzen Männern auf der Bühne. Na also, geht doch!
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Progressive Metal hat ja oft den Nachteil, dass die Songstrukturen erst nach mehrmaligem Hören im Kopf hängen bleiben, was live bekanntlich schwer umsetzbar ist … Denn welche Band (außer der Cantina Band natürlich) spielt schon denselben Song einen ganzes Set lang durch. Mastodon auf der Pain-Stage bilden hier eine löbliche Ausnahme. Ihr heutiges Set reißt direkt mit und spricht alle Sinne an. Die Vielseitigkeit und Emotionen überzeugen sofort.
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Carcass, endlich habe ich es geschafft die Jungs mal live zu erleben! Die ersten beiden Alben waren ja bekanntlich Meilensteine der Metal-Historie und der aktuelle Silberling steht dem in nichts nach. Live ist die Band eine Bank. Aber keine zum Ausruhen und Zeitung lesen. Vielmehr zum gepflegt abmoshen und Kopfschütteln.
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Auf der Pain-Stage erfreuen sich Eisb(r)echer ungebrochener Beliebtheit. (Die sich mir persönlich leider nicht ganz erschließt …) Liegt es an den deutschen Texten, an der zugegeben charismatischen Stimme von „Alexx“ Wesselsky – oder daran, dass die Jungs ihre Instrumente wirklich sauber beherrschen? Keine Ahnung. Mir jedenfalls wirkt das ganze etwas zu pathetisch, zu einstudiert und inszeniert. Die Masse empfindet es wohl anders, lauscht andächtig, folgt den gegebenen Anweisungen und singt brav mit. Eine Runde Sache also …
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Weiter geht es mit noch mehr alten Helden. Slayer machen die Main-Stage unsicher. Gänsehaut vom ersten Ton an. Die Vergangenheit holt einen direkt ein, man fühlt sich 25 Jahre in die Vergangenheit geschleudert. Liegt bestimmt daran, dass sich die Jungs bei ihrem Set meist auf ihre allseits bekannten Klassiker stützen, die in Reinkultur dargeboten werden. Voll auf den Punkt. Nach dem Prinzip „Steht Slayer drauf, ist Slayer drin“.
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Satyricon schließen auf der Pain-Stage für heute das Programm der beiden großen Bühnen ab und liefern sozusagen die Gute-Nacht Musik für den Freitag. Diese besteht aus einem bunten Stilmix, was die Sache ziemlich abwechslungsreich gestaltet und somit verschiedenste schwarzen Sehnsüchte anspricht. Satyricons bisweilen eigenwillige Bühnenpräsenz tut dazu ihr Übriges, sodass man anschließend müde und zufrieden in das Reich der düsteren Träume wechseln kann.
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Danke an:
· Florian Schulz, Andreas Theisinger und Cynthia Theisinger für die Fotos
· Rico, Hanah und Dominik für den Text