Wacken Open Air 2017 – Symphony of Destruction


Wacken Open Air 2017 / Wacken 2017 / WOA 2017
(Bild: stagr / Mark Carstens)

Dieses Jahr gab es beim Wacken Open Air 2017 drei Kategorien von Schlamm-Usern. Die Unterteilung spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wieder. Sie ist keinesfalls „offiziell“, wurde nicht mit den Veranstaltern von Wacken oder meiner Chefredakteurin abgesprochen und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit:

1. Die „All In“-User – Schlammbedeckte Körperfläche: 80 – 100 %
Der Klassiker, die eine sehr innige Beziehung zum Schlamm hatten. Umarmen, kuscheln, darin wälzen, gegenseitig reinschubsen, rausziehen und wieder reinschubsen gehörten zu den gängigen Ritualen dieser Gruppe, die erst zufrieden waren wenn sie wirklich komplett vom heiligen Acker bedeckt waren.

2. Die „Och nö … Ach Egal“ User – Schlammbedeckte Körperfläche: 40 – 60 %
Ebenfalls mit einer langen Tradition auf Wacken, kamen diese User meist unfreiwillig mit dem heiligen Acker in Kontakt. Möglichkeiten dazu gab es viele: Einfach mal ausgerutscht, beim Weitergehen den Stiefel nicht aus dem Boden gezogen bekommen und deshalb hingefallen, Kollateralschaden der Bematschungs-Rituale der All-In-User, oder (mein persönlicher Favorit) mit einem der riesen Wasserbälle die in einer Schlammpfütze rumlagen angeschossen worden. Doch auch diese User neigten dazu, ihren Schlamm mit Stolz und Freude zu tragen – zumindest bis man die Möglichkeit ergab, den Schlamm abzuwaschen. Übrigens: Ein echter „Och Nö … Ach Egal“ ist man eigentlich erst, wenn man mindestens einmal im Leben „All in“ gegangen ist.

3. Die „Schlamm-Hipster“ – Schlammbedeckte Körperfläche: 0,5 – 2,8 %
Wahrscheinlich waren Leute wie ich mit Schuld an diesem Trend. So wie man Tomatensaft im Flugzeug, Club Mate im Büro und handgecraftetes International Pale Ale nach Feierabend trinken muss (statt ganz vulgär Bier, Bier, und Bier zu trinken … ja, auch im Büro), haben die Medien auch immer wieder propagiert dass es cool ist, in Wacken-Schlamm in der Fresse zu haben. Was dazu führte, dass sich immer mehr Wacken-Besucher einfach mit den Fingern ein paar Streifen ausgewählten Matsch (bloß nicht zu viel) ins Gesicht malten. Bevorzugt einen senkrechten Streifen in die Mitte der Stirn, oder je zwei oder drei schräge Streifen auf die linke oder rechte Wange. Kaum einer traute sich einen auf American Football zu machen und sich die Streifen unter die Augen zu malen (könnte ja ins Auge gehen). Und die meisten mussten danach erst einmal Selfies machen und wahrscheinlich nach gründlicher Instagram-Filter-auswahl mit dem Hashtags #Wackenopenair2017 #Ichvollimschlammdigga posten. Liebe Schlamm-Hipster, willkommen in Wacken, ich wünsche euch vom ganzen Herzen- dass ihr euch nächstes Jahr auch mal traut, „All in“ zu gehen. Es ist toll.

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