Hämatom lassen in Hamburg „Bestie der Freiheit“ von der Leine


Hämatom Tour 2018 / Hämatom Hamburg 2018
(Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

Hämatom sind wieder auf den Straßen der Republik unterwegs. Dies hat einen besonderen Grund: das Release des neuen Albums „Bestie der Freiheit“ (VÖ 26.01.2018). Als Special Guest werden Hämatom von der Koblenzer NDH-Band Heldmaschine begleitet. In Hamburg haben sie den Anker in der Großen Freiheit 36 geworfen und sorgen dort vor vollem Haus für eine unvergessliche Konzertnacht.

HELDMASCHINE

19:00 Uhr, die Halle ist ordentlich gefüllt, und Heldmaschine betreten die Bühne. Mit „Himmelskörper“ leiten die Jungs den Abend ein und die Masse beginnt zu bewegen. Auch Heldmaschine haben ein Release zu feiern, ihr Doppelalbum „Live+Laut“ ist ebenfalls am 26. Januar in den Handel gegangen. Zur bühnenbegleitenden Lichtshow gehören bei „Radioaktiv“ leuchtende Brustpanzer und auch ein Cyberrucksack, aus dem Laser scheinen und gegen Ende des Set bestellt sich Sänger René Anlauff von der Bühne aus ein Bier und wird mittels Crowdsurfing zur Theke und rückwärts wieder auf die Bühne gereicht. Spitze! Ihm hat wohl einer die Eier unterwegs gekrault, aber laut eigener Aussage fand er es das gar nicht mal so übel. Nach 40 Minuten ist die Show leider schon wieder vorüber und der Umbau für den Hauptact beginnt. Der altbekannte, weiße Vorhang findet auch bei dieser Hämatom Tour 2018 wieder seinen Platz.

HÄMATOM

Pünktlich um acht Uhr beginnt der Auftritt von Hämatom mit einem Video auf dem Vorhang, dieser fällt und Frontmann Nord steht in einem Käfig auf der Bühne. „Zeit für neue Hymnen“ aus dem neuen musikalischen Werk wird angestimmt und die gesamte Halle bebt bei gefühlten 80°C, als sich Nord mit einem lautem Knall aus seinem Käfig befreit. Die schon bei Heldmaschine gut gefüllte Halle ist nun bis auf den letzten Platz belegt. Spätestens bei „Tanz aus der Reihe“ versetzt es auch den letzten Tanzmuffel in Bewegung. Selbst bei den neuen Songs wissen schon viele Besucher, wo sie ihren gesanglichen Einsatz haben, da es für viele aus dem Freakteam in Hamburg nicht das erste Konzert dieser Tour ist – und vermutlich auch noch nicht das letzte. Kann man aber auch verstehen, denn die Jungs von Hämatom lassen sich für ihre Bühnenshow immer wieder neue und aufregende Szenarien einfallen.

Auch heute haben vier bayerischen Jungs eine Menge Requisiten und Pyrotechnik im Gepäck. Viel neues hat es in die Show geschafft, aber auch altbewährtes wie die beliebte T-Shirt-Kanone. Bassist West hat große Freude daran, das Publikum mit seinem T-Shirt-werfendem Spielzeug aubzufeuern. Besonders beeindruckend beim diesjährigen Bühnenbild ist dann auch noch ein elektrischer Stuhl auf den sich Nord fesseln lässt, während die Halle bei der Neuauskopplung „Mörder“ langsam den Höhepunkten des Abends entgegen brodelt. Aber Hämatom können auch leise Töne. „Totgesagt doch Neugeboren“ wird halb akustisch gespielt, dabei ist es mit Gänsehaut zu beobachten, wie das gesamte Publikum dabei die Lyrics ihrer Lieblings-Metalband entgegen singt. Auf der Bühne ist es inzwischen auch zu warm. Nord teilt mit, er müsse sich wegen der Hitze fast übergeben – aber so ist das eben, wenn die ausverkaufte Halle für eine Band so brennt. Nach kurzer Verschnaufspause und etlichen Zugabe-Rufen, kommen Hämatom erneut heraus und schenken den Fans noch drei weitere Songs. Mit dieser Tour und dem Hamburger Konzert haben Hämatom und Heldmaschine auf jeden Fall einen gelungenen Start ins Jahr 2018 hingelegt.