Wacken Open Air 2016 – Tag 1: Heavy security and silent vocals


Wacken Open Air 2016
(Bild: stagr / Mark Carstens)

Wacken Open Air: Das ist laut, das ist Heavy Metal und das ist Schlamm – alle Jahre wieder. Veteranen die letztes Jahr da waren, merkten jedoch schnell, dass an zwei Stellen Abstriche zum Vorjahr gemacht werden mussten.

Was Heavy Metal anging, so teilten sich die Metal-Urgesteine Iron Maiden und Saxon an diesem Tag mit den Rock-Legenden Foreigner und Whitesnake die Bühnen. Es war weniger die musikalische Richtung als die Nostalgie, die das Publikum zusammenschweißte. Für die jüngeren vielleicht sogar Neugier auf die Bands, deren Songs „I Wanna Know What Love Is“ und „Here I Go Again On My Own“ man als Kind im Radio gehört hat.

Und anders als letztes mal, war der Wacken-Acker nur dezent und nicht tagelang vorher von Regen durchtränkt worden. Zum frühen Nachmittag war bereits von der Sonne alles leicht angetrocknet. Was nicht hieß, dass man auf die Gummi- oder gut imprägnierten Lederstiefel hätte verzichten können. Die klassischen Pfützen (vor allem die links an der Party Stage) waren wie jedes Jahr wieder da und begrüßten Veteranen und Neulinge mit einer knöcheltiefen, nassen Umarmung. Die klammen Stiefel konnte man jedoch in der Sonne schnell trocken, die den ganzen Nachmittag und Abend durchschien. Erst als Iron Maiden auf der Bühne standen fing es an zu regnen, aber die kurzen Schauer waren für die dichtgedrängte Masse im Infield eine willkommene Abkühlung.

Eine weitere Auffälligkeit beim diesjährigen W:O:A waren die verschärften Sicherheitsregeln. An allen Zugängen wurden Besucher mit Taschen, Patronengürteln, Schwertern, Äxten und sogar Trinkhörnen von der Security zurück auf den Campingplatz geschickt, damit sie dort ihre Sachen zurückzulassen. Die Waren auf dem Mittelaltermarkt konnten vor Ort bezahlt und mussten dann außerhalb des Geländes in einem separaten Zelt abgeholt werden. Presseleute, die eine Tasche dabei haben durften, mussten nach Kontrolle diese mit einem neongelben Überzug als „Safe“-Bag markieren. Ein allgegenwärtiger Reminder, dass die Welt gefährlicher geworden ist und diese Entwicklung auch das „Holy Wacken Land“ erreicht hat.

All das änderte aber nichts an der Stimmung vor Ort. Wie jedes Jahr ließen die Metalheads sich nicht unterkriegen, wie jedes Jahr wurde gefeiert, gegröllt, Bier getrunken und sich im Matsch gewälzt, bis auch die letzte Bühne ihr Programm abgespielt hatte. Und dann wurde auf dem Campingplatz weitergefeiert oder man sammelte Kräfte für die nächsten Tage.

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SKYLINE

Man kann zu dieser Coverband, die von Anfang an beim W:O:A dabei war, eigentlich nichts mehr sagen, was nicht schon in den letzen Jahren wieder und wieder gesagt wurde. Außer das sie dieses Jahr die Black Stage eröffnet haben. Die lokale „Cover Metal“-Band hatte wie jedes Jahr offensichtlich viel Spass auf der Bühne, ebenso wie die „Frühaufsteher“ die sich vor der Black Stage versammelt hatten.

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SAXON

Auch wenn die Band „erst“ 1979 unter dem Namen Saxon gesigned wurde, gab es sie in ähnlicher Zusammenstellung auch schon drei Jahre vorher, so dass Frontmann Peter „Biff“ Byford und Gitarrist Paul Quinn bereits seit 40 Jahren zusammen Metal spielen. Eröffnet wurde der Auftritt natürlich mit „Battering Ram“, dem Song von ihrem gleichnamigen neuen Album.
Mehr Infos zur Band: www.saxon747.com oder auf Facebook und Twitter

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FOREIGNER

„I Wanna Know What Love Is“ – dieser Song, der weltweit in den Charts die Nummer 1 erklommen hatte, ist bei weitem nicht alles was die britisch-amerikanische „Adult Oriented-Rock“-Band zu bieten hat. „Head Games“, „Jukebox Hero“, „Cold As Ice“, „Urgent“ fallen einem auch noch ein und auch genau diese Klassiker wurden auf der Black Stage gespielt. Angereichert mit der Debütsingle „Feels Like The First Time“ von 1977 und „Dirty White Boy“ aus 1979 und zum Abschluss natürlich „I Wanna Know What Love Is“.
Mehr Infos zur Band: www.foreigneronline.com oder auf Facebook

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WHITESNAKE

Von Bluesrock über Glamrock zu Hair Metal – Whitesnake waren am Donnerstag die Vorhut für das, was die Besucher am Samstag noch erwarten würde – ein Vorgeschmack auf Twisted Sister und Steel Panther. In den 10 Jahren nach ihrem letzten Wacken-Auftritt in 2006, hat die Band 2 neue Studio-Alben aufgenommen, von denen sich vereinzelte Songs in die Setlist mischten. Der Fokus lag jedoch auf Klassikern und natürlich durften „Is This Love“ und „Here I Go Again“ nicht fehlen.
Mehr Infos zur Band: whitesnake.com oder auf Facebook und Twitter

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MARDUK

Anders als auf der lauten und hellen Black Stage ging es im großen Festival-Zelt auf dem Wacken-Plaza zu. Hier spielte auf der W.E.T. Stage die schwedische Black-Metal-Band Marduk. Nach wie vor versucht Gitarrist Morgan Steinmeyer Håkansson aus Marduk die blasphemistischte und satanistischte Band der Welt zu machen, wie er es schon bei der ersten Demo „Fuck me Jesus“ unter Beweis stellte. Der neue Frontmanns Daniel „Mortuus“ Rostèn hat es durch seinen Einfluss geschafft, die Band vom Stil her etwas moderater werden zu lassen, ohne an Finsternis einzubüßen. Das düstere Bühnenbild und die finsteren Klänge passten gut in das dunkle Festzelt und die drückende Luft trug  zur Atmosphäre bei.
Mehr Infos zur Band: marduk.nu oder auf Facebook

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IRON MAIDEN

Da waren sie nun endlich. Auch wenn Band-Maskottchen Eddie bereits tagsüber die Sitzpfähle bewachte, war nun der Zeitpunkt gekommen, wo alle Zuschauer ins Infield strömten bis das Gedränge so dicht war dass man vor allem auf Höhe der Technikzentrale/Bierstände gar nicht mehr vor- oder zurück kam. Das „Ufo“ Intro erklang, und dann waren sie auf der Bühne. Bruce Dickinson eröffnete den Auftritt mit „If Eternety Should Fail“ und führte dann mit zahlreichen Bühnenbild- und Kostümwechseln wechseln die Zuschauer durch  das neusten Album „The Book Of Souls“.

Erst nachdem Eddie auf der Bühne die Band attackierte undB ruce Dickonson ihm das Herz aus dem Leib riss um den Zombie zu besiegen, folgten die Klassiker „Fear Of The Dark“ und „Iron Maiden“, gefolgt von „The Number Of The Beast“, „Blood Brothers“ und „Wasted Years“ als Zugabe. „Run For The Hills” wurde nicht gespielt, abgesehen davon war es ein sehr gelungener Auftritt für junge und alte Maiden-Fans. Wäre da nicht die Sache mit dem Sound gewesen – den ganzen Auftritt über war Bruce Dickinsons Stimme viel zu leise abgemischt, so dass die Musiker ihn sobald sie spielten durchgehend übertönten. Schade, denn bei Foreigner und Whitesnake haben die Techniker gezeigt, wie man es richtig macht. Eventuell lag es aber auch daran, dass Bruce Dickenson’s Stimme nach über 70 Gigs auf der aktuellen Tour nicht mehr in Topform war, denn in den großen Stadien und Arenen Nacht für Nacht Vollgas zu geben ist nicht einfach.
Mehr Infos zur Band: ironmaiden.com oder auf Facebook und Twitter

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THE DEAD DAISIES

Die australische Hardrock-Band ist angeblich entstanden, weil Dave Edwards, der ehemalige Manager von INXS, den Sänger Jon Stevens und den Gitarristen David Lowy einander vorgestellt hat. Das aktuelle Album, dass die Jungs gerade mit ihrer Tour promoten, wurde allerdings von dem neuen Sänger John Corabi eingesungen. Corabi war bereits bei der vorherigen Tour als Sänger eingesprungen, und war dabei als die Band als erste amerikanische Band nach ende des Handelsembargos auf Kuba auftrat.
Mehr Infos zur Band: thedeaddaisies.com oder auf Facebook und Twitter

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28. Wacken Open Air vom 3. – 5 August 2017

Bei der Pressekonferenz am 6. August veröffentlichten die Veranstalter traditionell die ersten Bands, die beim Wacken Open Air 2017 spielen werden. Mit dabei sind: Amon Amarth, Avantasia, Kreator, Mayhem, Saltatio Mortis, Paradise Lost, Heaven Shall Burn, Lacuna Coil, Powerwolf, Candlemass, Sonata Arctica und Hämatom. Der Vorverkauf hat begonnen.