So war das Summer Breeze 2018: Samstag


Und ehe man sich versieht, sitzt man schon mit dem letzten morgendlichen Wodka-E vor dem Zelt und fragt sich, wo die Zeit geblieben ist. Es fühlt sich schon etwas komisch an, wenn um einen Rum schon die ersten Zelte abgebaut werden, schließlich steht heute noch so viel an. Die Sonne befürwortet zumindest alles. Die steht hoch über uns und der regen will uns heute auch nicht noch einmal die Ehre erweisen. Also was hindert uns daran langsam zur Bühne zu schlendern?

Parasite Inc.

Parasite Inc. haben in den letzten Tagen einiges an Werbung auf dem Infield betrieben. Sicherlich auch diesem ist es zuzuschreiben, dass es schon recht voll ist vor der Bühne. Die Melodic-Death-Metal-Band meldet sich mit einem neuen Album zurück, nach immerhin fünf Jahren. Entsprechend gemischt ist auch die Setlist. Sowohl alte als auch neue Songs kommen beim Publikum gut an, welches sich dazu gleich für den Tag warm macht und schon ordentlich mit dem Kopf schüttelt. Für den Titeltrack des neuen Albums, „Dead or Alive“, holt die Band sich noch Johnny von Soulbound auf die Bühne, welcher die Clean Vocals übernimmt.

Betraying the Martyrs

Weiter geht das Programm zum Wachwerden mit Betraying the Martyrs. Die Band muss sich zwar mit weniger Publikum zufrieden geben, füllt mit Deathcore aber auch eher eine Nische aus. Die Stimmung ist dennoch super und so dauert es nicht lange bis sich viele große Pits bilden. Auch wenn die Band viele normale musikalische Einflüsse aufweist, mit harten Riffs und dem ständigen Wechsel zwischen Gutturalen und cleanen Vocals, hebt sich dieser durch die Verwendung eine Keyboards nochmal etwas ab, was den Auftritt aber keineswegs abwertet.

Carnifex

Klassischeren Deathcore, mit Melodic-Death-Elementen, gibt es im Anschluss mit Carnifex. Die Band ist zwar eine der großen in der Szene, muss sich aber, wie auch Betraying the Martyrs, mit einem übersichtlichen Publikum zufriedengeben. Stimmung machen die Jungs dennoch, so entstehen auch hier viele große Pits. Inzwischen steht die Sonne aber wieder hoch über uns, sodass der begrenzte Schatten auf dem Infield dicht besiedelt ist. Wer keinen Platz findet, liegt dann teilweise in der Sonne und moshed von da aus. So bildet sich auch ein kleiner liegender Pit. Jetzt hat man wirklich alles gesehen, oder?

Napoleon

Auf der T-Stage gibt es währenddessen Napoleon auf die Ohren. Die Metalcore-Formation ist zwar noch nicht lange im Geschäft, hat aber dennoch ein unverwechselbares Klangbild. Vor der Stage ist zwar auch hier noch nicht viel los, die Stimmung leidet aber dennoch nicht. Die ersten Pits lassen nicht lange, ebenso die ersten Crowdsurfer, welche die Security auf die erste Probe des Tages stellen.

Bannkreis

Bannkreis sind zwar erst seit 2017 zusammen unterwegs, aber dennoch schon lange ein eingespieltes Team. Bis auf Frontfrau Johanna Krins sind alle weiteren Mitglieder aus der Folk-Metal-Band Subway To Sally. Auch musikalisch lässt sich die Band sehr Subway To Sally zuordnen, da ist es kein Zufall, dass “Bannkreis” auch ein Albumtitel der früheren Werke von Subway ist. Musikalisch sind beide sehr ähnlich, was gerade viele ältere Fans von Subway vor die Bühne locken kann. Entsprechendes Feiern und Tanzen mit eingeschlossen.

Einherjer

Einherjer fackeln nicht lange Rum. Ohne Intro kommen die Norweger auf die Bühne und spielen einen Klassiker nach dem anderen. Auch ein Song des im September erscheinenden Albums ist mit dabei. Wie es sich für Viking-Metal gehört, finden immer wieder die Hörner des Publikums ihren weg in die Luft. Sonst ist die Stimmung recht durchwachsen, kann gegen Ende mit den Songs „Alu Alu Laukar“ mit einem mit sing Part und „Far Far North“ nochmal angehoben werden.

Orange Goblin

Mit ihrem wilden Mix aus den Stilen DER Klassiker, Dosenbier und einem Schuss Jack Daniels geben Orange Goblin sich zum ersten Mal die Ehre auf dem Summer Breeze. Die leichten technischen Probleme halten Frontsänger Ben Ward nicht davon ab zwischen den Songs ins Schwelgen darüber zu kommen, wie perfekt hier doch alles ist. Sichtlich begeistert ist nicht nur die Band, sondern auch das Publikum und so gehen nach Ende des Sets eine zutiefst Zufrieden dreinblickende Orange Goblin von der Bühne und entlassen begeistere Metaller in den späten Nachmittag.

Phil Campbell & The Bastard Sons

Auch heute wird der Nachmittag mit ordentlich Rock ‘n‘ Roll gefeiert. Phil Campbell & The Bastard Sons haben jedoch, das Problem, welches auch Danko Jones am Vortag hatte. Es ist nicht viel los vor der Bühne. Stimmung gibt es dennoch reichlich und so wird getanzt und, wenn möglich, sein Haar im Takt geschwungen. Dennoch ein beachtlicher Auftritt, wenn man beachtet, dass die Band erst im Januar ihr debut Album herausgebracht hat.

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