Wincent Weiss in Mönchengladbach – Feuerwerk der Emotionen

Es war ein lauer Sommerabend im westlichen Rheinland. Wincent Weiss gastierte am 25.07.2024 im Hockeypark in Mönchengladbach. Etwa 8.000 Fans waren seiner Aufforderung gefolgt und füllten die Arena bereits lange vor Beginn des Konzertes. Weiss besitzt eine sehr große jugendliche Fanbase und so war es nicht verwunderlich, dass Eltern mit ihren zum Teil noch sehr jungen Sprösslingen den Innenraum stürmten, um einen Platz direkt an der Bühne zu erhaschen.

Das Vorprogramm wurde von Tom Twers und seiner Band bestritten. Leider ist es uns aus organisatorischen Gründen nicht möglich, darüber zu berichten. Sein kurzer Auftritt kam aber gut bei den Fans an, so dass die Wartezeit bis zum Hauptakt schnell verging. Pünktlich um 20:00 Uhr betrat Wincent Weiss die Bühne und platzierte sich mit seiner Gibson Akustikgitarre vor einer riesigen orangen Leinwand und stimmte als Solist den Song „Wer wenn nicht wir“ an. Nach kurzer Zeit viel dann der Vorhang und seine Band wurde auf der vernebelten Bühne sichtbar.

Wincent Weiss in Mönchengladbach | SparkassenPark

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(Bild: Reiner Beckers)

Jetzt schon gab es bei den Fans kein halten mehr. Jedes Wort wurde lauthals mitgesungen und Plakate mit den verrücktesten Aufforderungen und Bitten, wurden in den Sommerhimmel gestreckt. Nach dem zweiten Lied „Die guten Zeiten“ begrüßte Weiss sein Publikum. Jeder seiner Sätze wurde mit lautem Gekreische und Zurufen begleitet. Geduldig ging er verbal auf die Anmerkungen der Fans ein, ohne aber seine Professionalität und den Überblick zu verlieren. Seine Fanbase ist nun mal sehr stark von Jugendlichen und Kindern vornehmlich weiblicher Natur geprägt und dessen ist Weiss sich auch bewusst. Nicht umsonst ist er schon seit Jahren bei The Voice Kids als Coach im TV zu sehen.

Als drittes Lied stand „Bleiben wir“ vom Album „Irgendwo ankommen“ aus 2023 auf der Setlist. Ein typischer Weiss-Song mit eingängigen Texten und tanzbarer Melodie. Nach seinem Hit „Musik sein“ jagte die erste Konfetti Kanone ihren Inhalt in das Publikum. Vor dem Song „Was die Menschen nicht wissen“ warnte Weiss die Jugendlichen im Publikum vor den Gefahren von Social Media. Welche nicht zu unterschätzen sei und das man nicht so viel von seinem Leben und seiner Person öffentlich preisgeben sollte. Fand ich sehr gut, da Weiss bestimmt einen großen Einfluss auf die Teens in der Fangemeinde ausübt. Düster wurde die Stimmung bei „Winter“ ein Lied über die miesen Zeiten, die Weiss durchlebt hat und er sehr mit psychischen Problemen zu tun hatte. Richtig rockig wurde es wieder bei „Wo die Liebe hinfällt“ wobei sich Weiss die Frage stellt, ob er bereit für eine Beziehung sei. Sehr kritisch war der Text beim Song „1993“. Das Lied war der Höhepunkt der emotionalen Momente der Show. Grandios rüber gebracht und sehr authentisch sang Weiss über seine Mutter, zu der er, ich sag mal so, kein gutes Verhältnis zu haben scheint. Da gingen einem schon die Nackenhaare hoch. So gut und gefühlsbetont, aber auch kraftvoll kann Weiss performen. Kompliment!

Wincent Weiss in Mönchengladbach | SparkassenPark

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(Bild: Reiner Beckers)

Ein Akustik Set mit zwei Songs am Ende des Laufsteges lockerte die Stimmung dann wieder auf. Und weil es so schön war, wurde „Wir sind“ mal eben auf der Tribüne mitten unter seinen Fans gespielt. Das kam besonders gut an. Wann hat man schon mal die Chance, seinem Idol so nahe zu sein!!?? Bei „So gut“ ließ Weiss 8.000 Fans tanzen. Ein funky-disco-Song, bei dem die Band in goldenen Sakkos Dancemoves auf die Bühne legte. Und bei „Spring“, wie sollte es anders sein, sprangen die Fans im Takt mit. Was sehr beeindruckend aussah. Immer wieder ging er von der Bühne und redete mit den Fans , machte Fotos mit ihnen, oder klatschte ab. Man merkt immer wieder, dass sich Weiss seiner Stellung und damit seiner Verantwortung seinen Fans gegenüber bewusst ist. Mit einem Oldie, so Weiss, verabschiedete er sich von seinen Anhängern in Mönchengladbach. Lange ließ er aber nicht auf die Zugaben warten und stürmte wieder auf die Bühne. Zwei Superhits von Wincent Weiß beendeten den Abend. Als erstes „Hier mit dir“ und, wie sollte es anders sein, mit „Feuerwerk“. Sein wohl bekanntester Song, der dann auch in einem grandiosen Hochfeuerwerk hinter der Bühne endete.

8.000 restlos begeisterte Fans machten sich auf den Heimweg und werden noch lange von diesem erlebnisreichen, aber auch emotionalen Abend träumen.