Fury In The Slaughterhouse in Mönchengladbach – tolles Doppelkonzert mit Selig


Fury In The Slaughterhouse in Mönchengladbach
Am Samstag, den 11. Juni 2022 gaben Fury In The Slaughterhouse in Mönchengladbach ein Konzert. (Bild: Reiner Beckers)

Auf ihrer großen 2022er Open Air Tour gastierten am 11.06.2022 die Hannoveraner „Fury In The Slaughterhouse“ im Sparkassenpark Mönchengladbach. Und weil das noch nicht genug war, hatten sie mit „Selig“ gleich einen hochkarätigen Support Act im Schlepptau. Endlich sind, so hoffen wir alle, die Strandkorb Open Air’s im Sparkassenpark Geschichte. Letztes Jahr traten Fury noch eben bei diesem Strandkorb Event auf und begeisterten ca. 900 Leute unter anderem mit alt bekannten Songs und Werken aus ihrem letzten Album „Now“, welches es bis auf Platz zwei der deutschen Charts brachte.

Die Band wurde 1987 von den Gebrüdern Thorsten und Kai Wingenfelder gegründet. Nachdem die Band mit Drummer Rainer Schumann, Gitarrist Christof Stein-Schneider, Bassmann Christian Decker und an den Keys Gero Drnek komplettiert war, wurde die Musikrichtung festgelegt. Rockig, eingängig und doch einfühlsam sollte ihre Musik sein. Damit trafen sie genau den Zahn der Zeit. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. 1993 schafften sie dann mit dem Album „Mono“ den großen Durchbruch in Deutschland. Selbst in Canada, wo sie als ‚beste irische!? Band‘ nach U2 gelobt wurden und in den USA feierte die Band Erfolge. Mono wurde in den USA mehr als 100.000 mal verkauft. Bis 2008 bringen Fury fleißig immer neuen Stoff für ihre Fans auf den Markt. Dann ist Schluss. Die Band löst sich auf. 2017 dann zum 30-jährigen Bandjubiläum starten sie noch eine Sommertour. Daraus resultierte die Reunion der Band. So wurde unter Anderem auch das Konzert am 11.06.22 im Sparkassenpark möglich. Sehr zur Freude der ca. 12.000 angereisten Fans.

SELIG

Aber erst einmal durfte „Selig“ die Band um Jan Plewka und Christian Neander ran. 1993 in Hamburg gegründet und sich der Musikrichtung Grunge und Indie verschrieben, feierten sie bald schon die ersten Erfolge. Bekannt wurde Plewka besonders durch sein Mitwirken beim Tauschkonzert „Sing meinen Song“ auf Pro7. Ähnlich wie bei Fury löste sich die Band 1999 auf, um dann 2008 ein Comeback zu feiern. Als Selig gegen 18:30 die Bühne betrat und gleich einen ihre größten Hits „Schau schau“ anstimmte, merkte man sofort, dass die Band mehr als nur ein Support Act war. Der Sound war super und das Licht so wie bei einem Hauptact. Wird doch oft Mals bei der Vorband gerne mit angezogener Handbremse abgemischt. Das Publikum war sofort da und sang textsicher mit. Plewka tanzte wie ein Flummi über die Bühne und wirbelte mit den Armen durch die Luft.

Man merkte der Band gleich die Spielfreude an und Plewka rief ins Publikum „Dreieinhalb Jahre“ so lange hatten die Hamburger auf ein Konzert dieser Größenordnung warten müssen. Mit „Sie hat geschrien“ und dem Song „Myriaden“ setzten sie das Konzert fort. Plewka hatte die Menge bestens im Griff, sowohl beim Mitklatschen als auch beim Arme Hin- und Herschwingen lassen. Die Fans machten alles mit. Neuere, ältere und alte Songs wechselten sich ab und mit „Wenn ich wollte“ zeigten Selig wo sie her kommen. In bester Grunge-Manier rockten sie die Bühne. Dann folgten bekannte Werke wie „Von Ewigkeit zu Ewigkeit“ und „Ohne Dich“. Den Abschluss machte dann „Wir werden uns wiedersehen“. Damit ging der erste Teil eines tollen Konzertes zu Ende und die Fans freuten sich auf die Show von Fury In The Slaughterhouse.

Setlist – Selig in Möchengladbach 2022

1. Schau schau
2. Sie hat geschrien
3. Myriaden
4. Ist es wichtig
5. Alles auf einmal
6. Feuer und Wasser
7. Von Ewigkeit zu Ewigkeit
8. Wenn ich wollte
9. Ohne Dich
10. Wir werden uns wiedersehen

Fury In The Slaughterhouse

Das Konzert von Fury In The Slaughterhouse startete nach einer kurzen Umbauphase pünktlich um 20.00 Uhr. „A Good Day to Remember“ die letzte Single der Band war wohl der richtige Einstieg in diese unglaublich mitreißende Show einer Band, die ebenfalls vor Power und Spielfreude nur so strotzte. Auch bei Fury war es wohl das erste Konzert diesen Formates, welches die Band in den letzten zweieinhalb Jahren spielen durfte. Um die Fans so richtig auf Touren zu bringen, jagten die Musiker einen Hit nach dem Anderen durch die Lautsprecherboxen. Sänger Thorsten Wingenfelder hatte die Fans fest im Griff und die Leute konnten jeden Song textsicher mitsingen. Dazu forderte Wingenfelder die Leute aber auch immer wieder auf, was sehr gerne vom Publikum angenommen wurde. Es fehlte kein Hit auf der Setlist. Ob nun „Milk And Honey“, „Letter To Myself“, „Radio Orchide“ oder “1995“. Die Band ließ es an nichts fehlen und lieferte eine Show in absolut hochwertiger Qualität. Auch hier ein Lob an die Leute von Sound und Licht. Obwohl es noch nicht dunkel war und die Sonne vom Himmel brannte, zauberten sie bei jedem Lied eine tolle Atmosphäre auf und vor die Bühne.

„Sometimes“aus dem letzten Album „Now“ und „Then She Said“, wurden in einer Akustikversion gespielt und brachten erst mal etwas Ruhe in das positiv aufgewühlte Publikum. Das hielt aber nicht all zulange an, denn danach folgte mit „Now“, dem Titeltrack des neuen Albums, gleich wieder ein Reißer, der das Publikum zum Mittanzen und Mitsingen animierte. Überhaupt war die Stimmung an diesem Abend grandios. Es war schon ein Erlebnis so viele Menschen, es werden wohl an die 12.000 gewesen sein, so gut gelaunt tanzen, feiern und singen zu sehen.

Ob nun „When I’m Dead And Gone“, „Kiss The Judas“, „Not The Time To Live A Lie“, oder jedes andere Lied der Band. Es war ein Fest zu sehen, wie Kai Wingenfelder und seine Fury’s die Menge in Atem, oder besser außer Atem hielt. Es blieb kaum Zeit um Durchzuschnaufen. Und wenn es einmal ruhiger in der Arena wurde, holte Wingenfelder seine Fans wieder ab und nahm sie erneut mit auf eine musikalische Zeitreise mit der Band. So war es nicht verwunderlich, dass die Zeit wie im Flug verging und Wingenfelder sich nach dem 18. Lied mit „Time To Wonder“ erst einmal verabschiedete.

Lange währte die Pause aber nicht, „Riding On A Dead Horse“ und „Kicking Out“ waren die Hits der ersten Zugabe. Aber das was den Fans noch lange nicht genug. Zweimal musste die Band noch auf die Bühne, um das Konzert mit „Down There“ als 24. Stück und gut 2 Stunden Programm abzuschließen. Ich kann mich nur wiederholen, es war ein berauschendes Fest, mit einer Band die IHR Publikum immer aufs Neue begeistert und so hoffentlich noch lange Musik macht und auf Tour geht!

Setlist – FITS in Möchengladbach 2022

1. Good Day To Remember
2. Milk And Honey
3. Letter To Myself
4. Radio Orchide
5. 1995
6. All About Us
7. Sometimes
8. Then She Said
9. Now
10. When I’m Dead And Gone
11. Kiss The Judas
12. Replay
13. Not The Time To Live A Lie
14. Trapped Today, Trapped Tomorrow
15. Every Generation
16. Cry It Out
17. This Will Never Replace Rock’n Roll
18. Time To Wonder

Zugabe 1
19. Riding On A Dead Horse
20. Kick It Out

Zugabe 2
21. Drug Addicted To The Jailhouse
22. Won’t Forget These Days

Zugabe 3
23. Won’t Forget These Days (Reprice)
24. Down There