David Duchovny? Ja richtig, das ist der Schauspieler aus Akte X oder Californication. Der macht auch Musik? Ganz genau. Genau genommen ist Duchovny ein wahres Multitalent: Schauspieler, Autor, Drehbuchautor, Produzent, Regisseur, Sänger und Songwriter. Dazu hat er in Princeton und Yale Englische Literatur studiert. Kein schlechter Lebenslauf. In Köln liegt der Fokus allerdings deutlich auf seinem Debüt „Hell Or Highwater“, das im Mai 2015 in den USA erschien. Das zunächst angedachte Gloria Theater war schnell ausverkauft, so dass der Sprung in die Live Music Hall verständlich war. 1400 Fans dürfen sich auf einen besonderen Konzertabend freuen, 150 davon sogar besonders denn sie haben ein Ticket für ein ausgiebiges Meet & Greet erstanden.
Doch bevor der Einlass überhaupt beginnt, verschwindet David zunächst in einer schwarzen Mercedes Limousine aus der Live Music Hall. In der Halle selbst sind die Temperaturen schon vom Meet & Greet in die Höhe getrieben als Support Jeff Butcher allein mit seiner Gitarre die Bühne betritt. Er ist Teil von Duchovnys Band Weather und stellt sich dem gut gelaunten Publikum schlicht als Jeff vor. Sein Auftritt ist sehr bemüht, immerhin schafft er es mit seinem Charme die Zuschauer für sich zu gewinnen. Musikalisch ist er jedoch leider kein Highlight. Vor allem bei Survivor Cover „Eye Of The Tiger“ sind die Töne etwas fernab von der eigentlichen Melodielinie. So ist es kaum mehr als Anstandsapplaus der ihn zunächst von der Bühne verabschiedet.
Bildergalerie: So waren JEFF BUTCHER live:
In der Umbaupause kommt David Duchovny – diesmal im Taxi – zurück an die Halle und damit über den Hof und mitten durch die Fans gefahren. Schon das bringt erstes Gekreisch mit sich bevor es in der Halle dann so richtig rund geht. Der Zuschauerraum hat sich mittlerweile in eine bessere Sauna verwandelt als zunächst seine Band und schließlich Duchovny selbst die Bühne der Live Music Hall betreten.
Von da an gibt es auf der Bühne kein Halten mehr. David ist eindeutig der geborene Entertainer. Er fegt über die Bühne, springt, kühlt das Publikum mit Wasser ab, lacht viel und zeigt keinerlei Scheu vor Nähe mit den ersten Reihen. Musikalisch ist Alternative Rock angesagt, mit einem Fokus auf sein aktuelles Album „Hell Or Highwater“. Aber auch neue Titel wie „Every Third Thought“ oder „Mo“ haben es auf die Setlist geschafft. Dazu dürfen einige Cover nicht fehlen, die das musikalische Spektrum erweitern.
Bildergalerie: So waren DAVID DUCHOVNY live:
Seine Band Weather (Pat McCusker, Mitchell Stewart, Jeff Butcher, Davis Rowan, Colin Lee) samt Gastmusiker Nathan Reich hält sich im Hintergrund, scherzt an passenden Stellen aber ähnlich ausgelassen mit ihm und dem Publikum wie er es selbst tut. Vor allem Jeff wird dabei von den Fans mit Zurufen bedacht. So verschwindet die Musik – die durchaus solide ist – durch Davids herausragendes Entertainment-Talent fast schon ein wenig im Hintergrund. Das ist halb so wild, denn ein gutes Konzert steht und fällt nunmal an der Energie, die der Künstler investiert und an dem Zusammenspiel zwischen Musiker und Publikum. Und manchmal ist es eben so viel mehr wert eine herausragende Show zu guter Musik geboten zu bekommen als das Rad der Musik neu zu erfinden.
Mit der ersten Zugabe „Square One“ beweist David Duchovny allein mit Akustikgitarre, wie Facettenreich seine Stimme ist und dass er mehr kann, als fröhlich über die Bühne zu rocken. Dann ist der Zauber nach gut anderthalb Stunden Konzert auch schon wieder vorbei. Noch während seine Band auf der Bühne „Thank You“ zu Ende bringt, springt Duchovny schon wieder in die wartende Mercedes-Limousine und wird von den wenigen Fans, die die frische Luft auf dem Hof gesucht haben, verabschiedet.
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David Duchovny Live 2016
18. Mai 2016 = München, Freiheiz
19. Mai 2016 = Wien, Arena Wien – Österreich
Tickets für David Duchovny bekommt ihr hier: Eventim
Setlist David Duchovny in Köln
2. The Things