Rise Up Tour 2016: Metalcore satt in der Live Music Hall


Silverstein / Live Music Hall Köln 2016
(Bild: Steffie Wunderl Wunderl Fotografie)

Was kann es an einem Freitag Abend besseres geben als eine geballte Portion Metalcore und Hardcore um das Wochenende einzuläuten? Dem Publikum in Köln wird an diesem Abend dieser Wunsch erfüllt. Rise Records schicken gleich vier ihrer Genre-Garanten auf die Bühne: Like Moths To Flames, Memphis May Fire, The Devil Wears Prada und Silverstein sind das Rezept für einen grandiosen Abend.

Schon um kurz nach sechs geht es mit Like Moths To Flames los. Das hat mal wieder mit der am Wochenende so üblichen Curfue zu tun, denn die Live Music Hall ist zeitgleich auch eine der beliebtesten Partylocations Kölns. So blicken die Musiker aus Columbus, Ohio allerdings leider auf ziemlich lockere Reihen als sie ohne große Begrüßung ihr Set beginnen. 25 Minuten gehört ihnen die Bühne. Der Auftritt ist durchaus solide, lässt zeitgleich aber auch noch viel Luft nach oben.

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Ganz anders wird der Abend dann schon mit Memphis May Fire. Mit „This Light I Hold“(VÖ 10/2016) haben die Jungs aus Dallas, Texas gerade ihr neues Album auf den Markt geworfen und damit ordentlich neues Material, das sie ihren Fans nun endlich auch live präsentieren wollen. Die Laune im inzwischen auch weit besser gefüllten Publikum ist gut und auch der erste Circle Pit lässt nicht lang auf sich warten. Musikalisch sind es immer wieder die Gitarrenriffs von Anthony Sepe und Kellen McGregor, die im Ohr hängen bleiben und begeistern. Sänger Matty Mullins fegt dazu förmlich über die Bühne und stachelt die Zuschauer immer weiter an.

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Mit viel Energie übernehmen The Devil Wears Prada im Anschluss die Bühne. Musikalisch wird es damit etwas härter, was die Zuschauer nur noch weiter antreibt. Immer wieder schweben Crowdsurfer über die Köpfe. Auch die Jungs aus Dayton, Ohio bringen mit „Transit Blues“(VÖ 10/2016) einen neuen Silberling mit. So ist die Setlist gemischt, was die Fans sichtlich zufrieden stellt.

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Die Krönung des Abends sind dann Silverstein. Die kanadische Post-Hardcore Formation ist musikalisch dem Genre entsprechend melodischer als die Kollegen, mit denen sie sich die Bühne teilen. Vor allem Sänger Shane Told interagiert viel mit dem Publikum, was die Stimmung nur noch steigert. Immer wieder formen sich große Pits im Zuschauerraum und auch die Crowdsurfer wollen nicht abebben. Mit einer akustischen Zugabe und großartigem Fanchor kommt der Abend zu einem gezwungenen Ende. Der Spielfreude der Musiker ist noch lang nicht ausgeschöpft, doch vor der Halle warten bereits die ersten Partygäste.

So ist der Abend rundum perfekt. Der ein oder andere mag sich zwar mehr Spielzeit der Bands gewünscht haben, denn 40 bzw. 60 Minuten sind kein wirklich langes Set. Doch nur so ist eine solche Bandbreite möglich.

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