Konfetti, Circle Pits und starke Statements: Pierce The Veil zu Gast in Köln


Pierce The Veil / Live Music Hall Köln 2016
(Bild: Steffie Wunderl Wunderl Fotografie)

Mit ihrem jüngsten Album „Misadventures“(VÖ 05/2016) im Gepäck ist es für Pierce The Veil aus San Diego wieder an der Zeit über den großen Ozean zu reisen und ihren europäischen Fans einen Besuch abzustatten. Auch in Köln ist dafür ein Halt eingeplant. In der Live Music Hall reicht es zwar nicht zu einem ‚ausverkauft‘, kuschelig genug um das triste Herbstwetter zu vergessen, ist es aber allemal.

Creeper aus Southampton eröffnen den Abend. Die Musiker starten stark und kommen musikalisch deutlich gut beim Publikum an. Deutlich in Erinnerung bleiben sie allerdings mit einer traurigen Geschichte, in der Keyboarderin Hannah mit Gender-Diskriminierung zu kämpfen hatte. Dass nicht nur ihre Bandkollegen, sondern auch die Jungs von letlive. auf das Thema eingehen, zeigt wie sehr der vermeintlich kleine Vorfall die Musiker beschäftigt. Das klare Statement beider Bands gegen Geschlechterdiskriminierung bekräftigen die Zuschauer mit lautem Applaus.

Bildergalerie: So war CREEPER live:

letlive. stehlen ihren Kollegen an diesem Abend allerdings in Sachen Performance die Show. Sänger Jason Butler lässt den schnellsten Duracell-Hasen wie eine Schnecke aussehen wenn er über die Bühne springt. Nach erstem überwundenen Staunen sind die Zuschauer Feuer und Flamme für die Musiker aus Los Angeles und es wird gemosht und mitgefeiert. Dass sein Mikrofon immer noch mit einem Kabel verbunden ist, hält ihn auch nicht davon ab eine Runde quer durchs Publikum zu drehen, auf die Theke zu klettern und dort weiter zu singen oder sich auf dem Weg ein Bier zu zapfen. Und auch musikalisch haben es die Jungs wirklich drauf, so dass die Zuschauer feinsten Post-Hardcore geboten kriegen.

Bildergalerie: So war LETLIVE. live:

Pierce The Veil liefern dann schließlich das i-Tüpfelchen des Abends. Ihre Show ist ein Fest für Auge und Ohr. Mit vielen Effekten und Liebe zum Detail zaubern die Jungs aus San Diego ganz großes Kino auf die Bühne. Die Fans hängen Vic Fuentes (Gesang / Gitarre), Mike Fuentes (Schlagzeug), Tony Perry (Gitarre) und Jaime Preciado (Bass) förmlich am kleinen Finger. Vor allem die ersten Reihen kreischen um die Wette während hinter ihnen getanzt, gesprungen und gepogt wird.

Bildergalerie: So war PIERCE THE VEIL live:

Mit elf Songs erscheint die Setlist auf den ersten Blick kurz, Songlängen von teilweise gut fünf Minuten machen das aber wett und so umfasst das Set gute 90 Minuten. Die akustische Version von „Kissing In Cars“ setzt dabei nur eins der Highlights des Abends. So ist der Abend rundum perfekt. Offene Wünsche? Höchstens der nach einer baldigen Wiederholung!

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Setlist – Pierce The Veil – Köln 2016

1. Dive In
2. Caraphernelia
3. Texas Is Forever
4. The Divine Zero
5. Bulletproof Love
6. Floral & Fading
7. Kissing in Cars (acoustic)
8. Hell Above
9. Bulls in the Bronx
10. Tangled in the Great Escape
11. Hold On Till May
Encore:
12. Circles
13. King for a Day