Unsere Highlights beim Open Flair Festival 2018 Tag 5


Und so schön die letzten vier Tage in Eschwege waren, so schnell stand der Sonntag vor der Tür. Bei bestem Wetter starteten „Kmpfsprt“ auf der Radio BOB!-Bühne und brachten viel Spaß und Spiellaune mit. „Graveyard“ gaben ihre Open Flair-Premiere und überzeugten mit ihrer Musik, einer gelungenen Mischung aus Blues, Rock und auch psychedelischen Elementen.

Denke ich an Musik aus Australien, so denke ich eher an Metalcore-Bands wie Parkway Drive oder The Amity Affliction, welche auch bereits beide auf dem Open Flair zu Gast waren. Hip Hop kommt mir da weniger in den Sinn. Aber genau den brachten die „Hilltop Hoods“ aus Adelaide erstmals nach Eschwege. Seit über 20 Jahren machen sie Musik, ihr 2009 erschienenes Album „State Of The Art“ ist wohl das meistverkaufte Hip Hop-Album Australiens aller Zeiten. Und so wussten Sie auch am Sonntag zu überzeugen, auch wenn der Tag eher unter der Flagge von Gitarren und Rock stand.

Etwas theatralisch wirkte der Auftritt von „Creeper“ auf der Freibühne durch das Bühnen-MakeUp von Gitarristen Ian Miles. Die Musik der Engländer ist extrem wandlungsfähig, die Show war von viel Action geprägt.

„Bad Religion“’s Auftritt stand zum Großteil unter der Flagge des vor 30 Jahren veröffentlichten Albums „Suffer“. Das Cover zierte das Backdrop auf der Bühne. Die A-Seite der Platte wurde komplett gespielt, von der B-Seite eine Auswahl. Für ein Festival hätte ich mir eine etwas mehr über die Jahre gemixte Setlist gewünscht, da allerdings Bad Religion-Songs meist recht kurz sind, war in der einen Stunde Spielzeit auch noch genug Luft für weiteres. Es folgten Klassiker wie „Punk Rock Song“ oder auch „American Jesus“ und „Suffer“.

„I hate Los Angeles“ war eine der ersten Textzeilen des Liedes „Drive North“ der aus Kalifornien stammenden Band „SWMRS“, die auf dem Open Flair erklang. Klingt jung, rotzig, rebellisch? Ja, und genau so war die Show, die die Musiker ablieferten. Da waren Energie, Wut und Kraft auf der Bühne. Offiziell ist ihr erstes Album 2016 erschienen, allerdings machten sie davor bereits Musik unter anderem Namen („Emily’s Army“).

Der Auftritt der „Editors“ war in schönes Bühnenlicht getaucht, Sänger Tom Smith tobte erst ohne Gitarre über die Bühne, von links nach rechts und wieder zurück. Dann schnallte er sich die Gitarre um und die Band aus England spielte ein großartiges Konzert. Ganz klar: ihre große Stärke liegt in den Live-Shows. Sie wussten sofort, wie sie das Publikum mitreißen können. Hoffentlich sieht man die Englander in 2-3 Jahren wieder in Eschwege, nachdem dieser erste Auftritt hier die Fans so begeistert hat.

Finaler Act auf dem diesjährigen Open Flair waren die Beatsteaks und ein besseres Abschlusskonzert hätte ich man sich nicht erdenken können. Die Stimmung war von Anfang an grandios, Arnim suchte oft die Nähe der Fans und war fast mehr an den Gittern zur ersten Reihe als auf der Bühne. „Frida und die Bomben“, gesungen von Bernd und „Hey du“, gesungen von Thomas, durften natürlich auch nicht im Programm fehlen. Die Zugabe startete mit „Summer“. Perfekt. Die Berliner haben dem Festival für dieses Jahr einen mehr als würdigen Abschied beschert und wieder einmal mehr bewiesen, dass sie eine grandiose Live-Band sind.

Nächstes Jahr geht dieses wunderbare Festival in seine 35. Runde und ich hoffe, ich kann dann auch wieder Teil des tollen Fotografen-Teams sein. Man darf gespannt sein, welche Bands die Veranstalter für das Jubiläum nach Eschwege holen. Der Verkauf der Early Bird-Tickets läuft auf Hochtouren, 10.000 Tickets sind bereits verkauft. Und nach all den Jahren, die ich nun schon sowohl privat als auch als Fotografin auf das Open Flair komme, muss ich wohl zugeben: ja, ich bin flairliebt.

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