Cormac Neeson, Sänger und Gründer von The Answer, erinnerte mich sofort an Led-Zepplin-Sänger Robert Plant. Nur blasser und in hellblond. Aber es war nicht nur das Aussehen (Schnurrbart und lange Harre), sonder nauch die Art sich auf der Bühne zu bewegen, und die Songs selbst, die eindeutig zeigten dass “The Answer” sich stilistisch an die Rock-Größen der 70er wie Led Zepplin oder The Who orientierten. Das Ganze war aufgefrischt mit mit Einflüssen des modernen Hard-Rock und gewürzt mit nordirischen Klängen, die die Herkunft der Band-Mitglieder erkennen ließen.
Den Anfang machte “Solas” vom gleichnamigen, neuen Album. Doch statt weiter Songs vom neuen Album zu präsentieren performten die Nordiren lieber ein Best of ihrer zahlreichen Alben mit Hits wie “Spectacular” und “Pride”. Und ich war nach dem auftritt damit Beschäftigt, “The Answer” Alben in meine Playlist hinzuzufügen.
The Answer | Markthalle Hamburg
(Bild: stagr / Mark Carstens)
mr. big
Eric Marten, Sänger von Mr. Big, erinnerte mich damals schon an Michael J. Fox. Nicht dass die beiden sich ähnlich sehen, aber beide haben ein kindliches Gesicht und das Lächeln eines Lausbubs, was dafür sorgt, dass sie nie wirklich alt wirken. Oder erwachsen. Stilecht im Harley Davidson-Shirt kam er zusammen mit Paul Gilbert und Billy Sheehan auf die Bühne und legte direkt mit dem “Electric Drill Song” los, bei dem Peter und Billy auch gleich die Akkuschrauber rausholten während Eric “Daddy, Brother, Lover, Little Boy” schmetterte. Bereits mit dem ersten Song wurden also folgende Fakten klargestellt: Peter und Billy haben es immer noch voll drauf. Eric kann nicht nur weiche Boyband-Songs sondern hat auch harte Shouter-Qualitäten. Und Mr. Big hätte eine größere Location mit einem größeren Publikum verdient.
Peter und Billy gaben das ganze Set über Gas und zeigten deutlich was sie mit ihren Gitarren alles anstellen konnten. Jeder von ihnen bekam einen Solo Spot, und so beeindruckend Peter auch war, Billy überraschte später damit dass man alles was Peter mit seiner 6-Saitigen Gitarre gezaubert hatte auch mit einem 4-saitigen Bass machen kann. Immer mal wieder kam es zu kleinen Gitarre- vs. Bass-Duellen die unentschieden ausgingen. Und Eric lies den beiden Musikern während den Songs genug Raum, um sich entfalten zu können.
Die Setlist enthielt zahlreiche altbekannte Songs, in die immer mal wieder mit Songs aus dem neuen Album “Defying Gravity” gemischt wurden ohne dass es auffiel. Mit dem 2016er Album blieb Mr. Big seinem Stil treu und präsentierte guten alten Hardrock in denen die Musikalischen Talente von Peter, Billy und Eric voll zur Geltung kamen ohne dass es in abstraktes “Gefiddel” ausartete. Songs wie “1992”, “Damn I’m in Love again” und Titelsong “Defying Gravity” fügen sich nahtlos in die alten Hits wie “Alive and Kickin”, “Around the World” und “Green Tinted Sixties Mind” ein. Zur Auflockerung gab es mittendrin natürlich auch schnulzen wie “To Be with you”, “Wild World” und “Just take my heart”. Aber am Ende des Abends hätte keiner mehr gesagt, dass Mr. Big eine Boygroup ist.
Mr. Big | Markthalle Hamburg
(Bild: stagr / Mark Carstens)