Beyond the Black: neu formiert in Hamburg


Beyond The Black / Grünspan Hamburg 2016
(Bild: stagr / Mark Carstens)

Obwohl der Einlass erst um 18:30 begann, standen die ersten Fans bereits gegen 15 Uhr vor dem Grünspan. Gegen 17 Uhr führte die Schlange schon an dem Gebäude vorbei und spätestens um 18 Uhr wusste jeder, der am Grünspan vorbei ging, dass heute ein ausverkauftes Konzert stattfand.

Der zweite Termin auf der Headliner-Tour von Beyond the Black fand zwei Tage nach dem Announcement statt, dass die neue Band-Besetzung feststand. Erst im Juli wurde die Band bis auf Frontfrau Jennifer Haben aufgelöst, die daraufhin “volle Entscheidungsgewalt” zur Neubesetzung der Band erhielt. Ende Juli fand eine offene Audition statt, bei denen sich Bandmitglieder per Video bewerben konnten. Und nun, 3 Monate später, stand die neue Besetzung gemeinsam auf der Bühne um zu beweisen, dass die Umbesetzung der Band die richtige Entscheidung war.

IVORY TOWER

Vorband war Ivory Tower, eine “Modern and Progressive Metal Band” die in Hamburg ein Heimspiel haben, da die Bandbesetzung aus Hamburg, Kiel und Rendsburg stammt. Auch wenn die Band bereits 1998 gegründet wurde, besteht die aktuelle Besetzung mit Frontmann André Fischer erst seit 2014. Aber nach 13 Gigs in 2015 war der Support-Gig am heutigen Abend der 8. Live-Auftritt in 2016. Entsprechend routiniert rockte Ivory Tower die Grünspan-Bühne. Viele Vorbands schaffen in den 30 Minuten, die Ihnen zur Verfügung stehen, ca. 8 – 10 Songs. Ivory Tower spielten gerade mal 4. Auch wenn die Songs auf dem letzten Album “IV” stärker vom komplexem Melodic Metal in Richtung kompaktem Heavy Metal entwickelt haben, zeigt die Songlänge von Ivory Tower eindeutig ihre Wurzeln im Progressive Metal. Die Finger von Gitarrist Dirk Meyer fliegen nicht mehr ganz so schnell und wild über das Griffbrett und der Bass hat viel mehr Durchsetzungsvermögen, aber durch die abwechslungsreiche Struktur der Songs (Punkbands könnten aus einem Ivory Tower-Songs wahrscheinlich 3 – 5 Songs schreiben) gibt es keine Längen. Zu Recht wird Ivory Towers deshalb auch als “Mainstream-tauglicher Progressive Metal” bezeichnet, der auch Beyond the Black Fans einheizen konnte.

Bildergalerie: So war IVORY TOWER live

BEYOND THE BLACK

Das Grünspan mit seinem klassischen Säulen, den unverkleideten Wänden, der Theaterbühne die auch für Konzerte genutzt wird und dem Oberrang mit dem edel geschwungenen Stahlgittern. Eine perfekte Location für Symphonic Metal Bands, die klassische Songstrukturen und Frontfrauen mit klaren, durchdringenden Stimmen mit hartem Metalrythmen und growlenden Gitarristen kombinieren.

Auch Beyond the Black schienen sich auf der Bühne wohl zu fühlen. Sobald das Licht gedimmt war und das Intro loslief, bauten sich Schlagzeuger, Keyboarder und Bassist auf, die am Tag davor in Köln zum allerersten mal für Beyond the Black auf der Bühne standen. Dann folgen die beiden Gitarristen, die Wacken 2016-Besucher schon als “Übergangslösung” auf der Partystage gesehen hatten und schließlich Frontfrau Jennifer Haben, die direkt mit der Hitsingle “Lost in Forever” Vollgas gab. Das kleine Energiebündel rockte die Bühne, animierte die Fans zum Mitsingen, Klatschen, Jubeln und Rocken und sang dabei noch ihre Hits mit der beeindruckenden Stimme. Fast konnte man meinen, sie bräuchte kein Mikrofon um das Grünspan zu beschallen.  

Bildergalerie: So war BEYOND THE BLACK live

Erst nach 6 Songs gönnte sie sich eine Ruhepause, in dem Sie sich an das aufgebaute Stagepiano setzte und mit einem Cover des Motörhead-Songs “Love me Forever” Lemmy Kilmister gedachte. Beeindruckend war auch das Zusammenspiel der beiden Gitarristen, die sich bei dem darauffolgenden Song “Shine and Shade” ein kurzes Gitarrensolo-Duell lieferten. Chris mit der warmen Gibson LP, der Jennifer mit growlenden Song-Passagen unterstützte und Tobi, der mit flinken Fingern die jaulende Ibanez spielte, wirkten bereits auf der Wacken Partystage als eingespieltes Team. Auf der Grünspan-Bühne stimmten sich die beiden und Jenny mit kurzen, routinierten Blicken ab und legten eine Show hin, bei der man eindeutig spürte, dass zwischen den Dreien die Chemie stimmt.

Bassist Stefan, der die anderen drei überragte und durch seine Größe und seinen 5-Saitigen Bass allein schon Bühnenpräsenz besaß, muss noch seinen Platz in diesem Konstrukt finden – aber ist auf einem guten Weg. Man merkt noch ein wenig, dass die anderen drei einen leichten Vorsprung an gemeinsamen Gigs haben, aber Stefan fügt sich gut in die Bühnenshow ein, spielt mal mit Chris und mal mit Tobi, und wenn er doch mal keinen in der Nähe hat geht er direkt auf das Publikum zu und spielt mit den Fans. Keine Frage, noch ein paar Gigs und Stefan wird sich nahtlos in die neue Bühnenshow einfügen.

Neben Songs aus den Alben “Songs of Live and Death” und “Lost in Forever” pärsentierte die Band noch einen der 4 neuen Songs, die extra für das neue Touralbum geschrieben wurden. “The Other Side” ist ein kraftvoller Song, der sich dem Stil von Beyond the Black einfügt und den bisherigen Hitsingles in nichts nachsteht. Spätestens bei den Zugaben “Halleluja” und “Running to the Edge” dachte keiner mehr darüber nach, ob die Neubesetzung der Band die richtige Entscheidung war.

Das aktuelle Album von Beyond The Black erhaltet ihr bei Amazon:
Audio-CD „Lost in Forever oder MP3-Download „Lost in Forever“

In Kürze seht ihr bei uns JENNIFER HABEN
von BEYOND THE BLACK im INTERVIEW

Beyond The Black / Grünspan Hamburg 2016

Beyond The Black Live 2017

Do., 12.01.2017 = Wiesbaden (Schlachthof)
Fr., 13.01.2017 = Köln (Palladium)
Sa., 14.01.2017 = Ludwigsburg (MHP Arena)
Fr., 20.01.2017 = München (Tonhalle)
Sa., 21.01.2017 = Wien (Gasometer) – Österreich
Mi., 25.01.2017 = Berlin (Huxley’s Neue Welt)
Fr., 27.01.2017 = Oberhausen (Turbinenhalle)
So., 29.01.2017 = Hannover (Capitol)
Di., 31.01.2017 = Hamburg (Mehr! Theater)

Tickets für Beyond The Black gibt es hier: Eventim

Weitere Informationen unter: www.beyond-the-black.com
oder auf Facebook und Twitter

Präsentiert von: Semmel Concerts