Ben Harper & The Innocent Criminals in Berlin


Ben Harper & The Innocent Criminals

Früher als man noch auf der Dorfstraße mit seinem Skateboard in der Hand stand und auf die vorbeifahrenden Autos wartete, um endlich wieder auf sein Board zu springen. Früher als es noch MTV gab und sein Freund Jack Johnson im Fernsehen lief. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt hatte ich den ersten Song von Ben Harper in meinem Ohr. Wer war damals Ben Harper und was hatte er für eine Bedeutung in der Szene? Er war selbst ein Skater, der Gegensatz zu seinem Surfer-Freund Jack Johnson.

Wir schreiben das Jahr 2016, Ben Harper ist endlich wieder mit seiner Stammband „The Innocent Criminals“ aus Kalifornien unterwegs, um seine neuste Platte „Call It What It Is“ zu spielen. Gestern waren sie noch in Hamburg, heute besuchen sie Berlin und in den nächsten Tagen geht es noch nach Köln und München.

Die letzten Sonnenstrahlen prasseln auf das verschlafene Berlin. Die Pforten der Columbiahalle sind geöffnet und so langsam strömen die Massen in den Saal. Die vier Jungs von The Jack Moves aus New Jersey haben die Ehre auf dieser Tour den Support-Act für Ben Harper zu spielen. Entspannt und gelassen kommen die Soul-Dudes aus Nordamerika auf die Bretter der Columbiahalle. Kabel rein, Amp an und sofort zeigen The Jack Moves worauf es ihnen ankommt. Die simplen aber doch runden Soul-Licks, treiben langsam aber zielsicher durch den Saal. Der satte Basssound nähert sich zusammen mit der dezenten Gitarre und dem Synthesizer-Keyboarder, dem vorantreibenden Drummer an. Die Länge der jeweiligen Stücke hindert die Besucher aber nicht, 30 Minuten lang den Einstieg in den Abend zu genießen.

Bildergalerie: So war THE JACK MOVES live

… Klick, der Saal ist von einer dunklen Gewandtheit eingenommen und man erkennt wie die Silhouetten der Band von Mr. Harper die Bühne betreten. Mit einer Monotonie beginnen die Musiker den Auftritt von Ben Harper einzuleiten. Wenige Sekunden später kommt Ben Harper auf die Bühne und begrüßt seine Fans mit einem Peace-Zeichen. Ohne große Worte legt der Hut-Träger Harper mit seinen Jungs los. Bereits im dritten Song spielen sie eines meiner Lieblingslieder „In The Colors“. Eine breite Palette von Blues, Rock, Folk über Reggae bietet Ben Harper dem Berliner Publikum an. Das gesamte Programm ist gut aufgeteilt und bereitet den Zuschauern einen wirklich tollen Abend.

Die Lichtshow ist rund um das komplette Set perfekt auf die jeweiligen Stimmungen der Musik abgestimmt. Viele strahlende Gesichter kann man sehen, wenn man durch die Besucher-Reihen schaut. Der warme, slappende Sound des Bassisten füllt den Saal mit guter Stimmung, kurze Einlagen von den Percussionisten leiten oft den Höhepunkt im Stück ein. Das Klavier untermalt gekonnt die sanfte Stimme von Ben Harper. Selbst die harten Rock Sounds über Ben Harpers Slide-Gitarre finden an diesem Abend einen Platz.

Bildergalerie: So war BEN HARPER live

Hier bekommt wirklich jeder Musiker einen überaus großen Anteil, um ein authentisches Solo in den einen oder anderen Song einzubauen, welches verdient mit Applaus vom Publikum besiegelt wird. Was keineswegs bedeutet, dass ein Song schon nach drei Minuten zu Ende sein muss. Die dauerhaften Battles zwischen Bass und Saide-Gitarre lassen den Abend sicher noch lange in vielen Ohren nachklingen. Nach knapp über zwei Stunden beendet Ben Harper & The Innocent Criminals den Abend mit vielen Zugaben.

Das neue Album von Ben Harper & The Innocent Criminals
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„Call It What It Is“ Audio-CD„Call It What It Is“ Vinyl-LP
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Danke an:
Christoph Eisenmenger (Basslord Pictures) für Bilder und Text