splash! Festival 2016 – Tag 2: Das ging ab am Samstag


splash Festival 2016
(Bild: stagr / Franz Geilich)

Der zweite Tag beim splash Festival 2016 steht wieder ganz im Zeichen der Vielfältigkeit des Hip-Hop-Genres. Dass man die Facetten von Rap, Trap und Grime auch noch um Elektro erweitern kann, beweist in diesem Jahr der Discofloor mit zahlreichen DJs. Und wer sich bei fünf Bühnen und dem bunten Festival-Programm einfach nicht entscheiden kann, dem bleibt noch das Abhängen im Camp mit neuen und alten Freunden oder das Taggen an den vielen Graffiti-Wänden. Über den Samstag verteilt, huldigen die 20.000 Hip-Hop Fans auf dem alte Tagebau-Gelände Ferropolis viele nationale Größen der Szene. Und das Wetter? Die sommerlichen Temperaturen halten sich.

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Hier geht es zum Bericht „splash! Festival 2016 – Tag 1: Das ging ab am Sonntag“

Auf der splash! Mag Stage macht sich MC Bomber bereit. Der Battle-König der Schimpfwörter fühlt sich am Wohlsten, wenn es unter die Gürtellinie geht. Er ist laut und ruppig, aber dem Publikum gefällt’s. Im Gepäck hat MC Bomber sein Debütalbum „Predigt“, dass am Freitag gerade erst frisch auf den Markt gekommen ist. Wie wir jetzt wissen, ist die Scheibe bereits auf Platz 7 der deutschen Charts gerutscht. Super Start!

Bildergalerie: So war MC BOMBER live

Der Münchener Fatoni zeigt derweil auf der Desperados Aruba Stage sein Multi-Talent als Songwriter und Sänger samt Gitarre, dazu hat er passende Rhymes und Raps am Start. Auch im Freestylen beweist der 33-jährige ein Händchen, alles was vorn auf der Bühne landet, wird in einen spontanen Rap gepresst. Und die Zuschauer sind völlig aus dem Häuschen. Dafür steigt Fatoni zum Dank direkt auch nochmal in die Menge. Das ist Fannähe!

Bildergalerie: So war FATONI live

Die Main Stage gehört am frühen Samstag Abend keinem geringeren als Eko Fresh. Der Rapper ist wahrlich Teil der deutschen Rap-Geschichte. Schon über 15 Jahre ist der aus NRW stammende Deutsch-Türke im Business des Deutschrap unterwegs. Zwischendrin war es zwar auch mal ruhig ihn, aber mittlerweile ist er wieder zurück. Mit seinem neusten Hit „Bars über Nacht“, landete er mal eben so im Netz und löste einen kleinen Hype aus. Auf seinem neuesten Werk „Freezy“ gibt es 18 Tracks zu hören. Auf der Bühne überzeugt der Rapper zwar seine Fans, aber eine große Party sieht anders aus.

Bildergalerie: So war EKO FRESH live

Schauen wir doch lieber nochmal auf die Bühne neben an. Der 19-jährige Kalifornier A-F-R-O, erscheint mit wuscheliger Afro-Look und zeigt so gleich, dass ihm das Rap-Talent quasi in die Wiege gelegt wurde. Der YouTube-Wunderknabe aus den USA ist schon mit 17 Jahren so richtig durchgestartet, sein witziger Flow ist ansteckend, er freestylt bis die Wände wackeln und zeigt sich mit einer unglaublichen Wortgewandheit. Mit seinem großen Vorbild R.A. The Rugged Man ging er im vergangenen Jahr auf Tournee und überzeugte mit seiner Live-Präsenz. Beim splash! bleiben den Fans die Münder offen und der Applaus für A-F-R-O ist enorm.

Bildergalerie: So war A-F-R-O live

Gegen viertel vor zehn gibt es auf der Main Stage eine absolute Festival-Premiere. Bis vor Kurzem stand im Line Up des splash! Festivals noch Haftbefehl & Special Guest. Der spezielle gast entpuppte sich am Ende als Kollege Xatar, mit dem Hafti sich aktuell zu COUP zusammengetan hat und direkt ein neues Album namens „Der Holland Job“ in der Hinterhand hat. Am 29. Juli ist es erhältlich. Die Neugierde der splash! Besucher zeigt sich eindeutig durch das prallgefüllte Field. Klar, Hafti selbst hat die cooleren eigenen Songs und eine größere Fangemeine, aber gemeinsam zeigen die beiden wirklich ein paar fette neue Songs. Dazu gab es feurige Bengalos und satten Bass, der einem den Magen durchmassiert. Das macht richtig Laune!

Bildergalerie: So war COUP (Haftbefehl & Xatar) live

COUP beim splash! Festival 2016:

splash! Festival / Coup

Auch auf der splash! Mag Stage gibt es derweil heißen Cloud-Rap-Scheiss zu sehen. Im Januar veröffentlichten LGoony und Crack Ignaz überraschend ein gemeinsames Album mit dem Namen „Aurora“. Zusammen sind sie auf Tour und es gibt von beiden ein paar Dauerbrenner-Songs aus der Pipeline, aber auch ihr Gesamtkunstwerk „NASA“. Und beim Song „Wasser, schickten die beiden Rapper eine Gang mit Wasserpistolen in die Menge.  Ein riesen Spass.

Bildergalerie: So war LGOONY & CRACK IGNAZ live

Die ultimative Hip-Hop-Crew genießt regelrechten Kultstatus. Die Musiker sind seit 25 Jahren im Rap-Biz unterwegs und vereinen in ihrer Musik Elemente aus Jazz-Funk und Hip-Hop und kreieren so ihren ganz eigenen Sound. Die Band aus Philadelphia gibt beim splash! alles, es gibt ihre größten Hits, Mash-ups von Drake, Guns’n’Roses und auch Rocky Balboas „Gonna Fly Now“.  Im Publikum ist kein Halten mehr, wenn Damon „Tuba Gooding Jr.“ Bryson in sein Instrument bläst. Gänsehaut-Momente pur!

Bildergalerie: So war THE ROOTS live

Starke Konkurrenz gibt es zum Ende der The Roots-Show nebenan auf der Aruba Stage von Action Bronson. Der energiegelade MC ist ein unzähmbares Biest auf der Bühne. Nach unzähligen Mixtapes und EPs und seinem großartigen Debütalbum „Mr. Wonderful“ ist der 32-jährige US-Rapper nun zum zweiten Mal beim splash! Der 140 Kilo-Mann beweist, dass man auch mit Übergewicht und langem Zottelbart erfolgreich sein kann. Und das nicht nur als Rapper. Denn der New Yorker ist hauptberuflich Koch und hat sogar eine eigene Kochsendung. Es ist ein inspirierendes Fest, seine Reime zu den funkigen Break-Beats zu hören.

Bildergalerie: So war ACTION BRONSON live

Danke an:
Finn-Hendrik Lurz und Franz Geilich