So war das Lollapalooza Berlin 2018 am Samstag


Lollapalooza berlin 2018 / Lollaberlin 2018
(Bild: stagr / Julia Langmaack)

Zwei sonnig-warme Tage, über 60 nationale und internationale Künstler und täglich 70.000 Besucher aus aller Welt – diese positive Bilanz zieht das Lollapalooza Berlin 2018. Am zweiten Wochenende im September hat die vierte Ausgabe des beliebten Festivalkonzepts in Berlin seine neue Heimat, den zentralgelegenen Olympiapark und dazu das Olympiastadion bezogen. Bisher hat das Lollapalooza seinen Standort immer wieder wechseln müssen (erst Flughafen Tempelhof, dann Treptower Park, danach Rennbahn Hoppegarten), nun sind Veranstalter und Musikfestival aber endlich angekommen, zumindest schon mal geplant für zwei Jahre. Das fünfjährige Jubiläum in 2019 wird demnach auch wieder am gleichem Austragungsort stattfinden.

Das faszinierende Konzept vom Lollapalooza Berlin 2018 stammt aus den USA und zeichnet sich durch sein buntes Musikprogramm – von Rock über Hip-Hop und Electro aus. Aber vor allem machen die vielen verschiedenen Themenbereiche wie Art, Fashion, Comedy und Food das Großstadt-Festival bei den Besuchern intensiver erlebbar. Detailreich und liebevoll sind die Stationen wie die Lolla Fun Fair oder der grüne Kiez, das Fashionpalooza und das bei Familien und Kindern beliebte Kidzapalooza aufgebaut und von den Gästen ausgiebig genutzt wurden. Das große Gelände rund um das Olympiastadion ist gar zum großen Catwalk von Bloggern, Influencern, Fashonistas und Kostümierten geworden.

Top-Acts im Lollapalooza Berlin 2018 Line-up sind gewesen: The Weeknd, Kraftwerk mit einer einzigartigen 3D-Show, Imagine Dragons, K.I.Z, The National, Dua Lipa, David Guetta, Casper, Kygo und viele viele mehr. Auf vier verschiedenen Bühnen (zweimal Main Stage, Alternative und Perry’s Stage) hat das musikalische Programm von früh bis spät stattgefunden.

Nicht nur in der deutschen Landeshauptstadt hat sich das Lollapalooza neben Chicago in den USA etabliert. Chile, Brasilien, Frankreich, Argentinien und Schweden sind mittlerweile ebenfalls Teil der großen Lolla-Familie – und da ist sicher auch noch Platz für das ein oder andere weitere Familienmitglied.

Kat frankie

Kat Frankie singt schöne und eingängige Melodien mit einer Stimme, die so klar und zugleich aufregend rätselhaft ist, so beeindruckend reif und zugleich, dass sie einem schon nach der ersten Strophe nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Sie singt von Liebe und um dem Leiden an eben dieser, vor allem aber über die Freude am Lieben. Da gibt es zu so früher Stunde schon echtes Ohrwurmpotenzial.

lewis capaldi

Mit dem in 2017 erschienen Song „Bruises“ ist es Lewis Capaldi gelungen, in aller Munde zu sein. Entsprechend voll ist das Gelände bereits zur Mittagsstunde, vor allem viele junge Mädels erwarten den unscheinbaren Schotten mit der rauchigen Stimme. Seine grüblerischen Erforschungen und die Überbleibsel seines gebrochenen Herzens hat der Singer/Songwriter samt seiner Reibeisenstimme in ein souliges Gewand gesteckt und hat damit die EP „Bloom“ gefüllt. Die Songs des gerade einmalmal 21 Jahre alten Musikers bestehen darüber hinaus aus mitreißenden Piano- oder Gitarrenklängen, die in ruhigen Momenten für sich sprechen.

RAF Camora + Bonez MC

Bonez MC und seine 187ern haben in einem Zug Szene und Land übernommen während RAF Camoras „Ghøst“ durch die Top 5 geisterte. Danach sind das Strassenbanden-Oberhaupt und der Indipendenza-Chef erstmal gemeinsam „unter Palmen“ geflogen und haben weiter Musikgeschichte geschrieben. Auf YouTube haben sie mit „Palmen aus Plastik“ für einen wahnisnns Sturm gesorgt und das gemeinsame, gleichnamige Album ist mehr als von Erfolg gekrönt. Bonez und RAF machen Dancehall auf Deutsch und das klingt cool. Auf der Bühne ergänzt sich das Duo perfekt – RAF Camora, der Wiener-Berliner geht als singender Produzent von Reggae-beeinflussten Trap-Brettern los – Bonez Grime-Flows und Hooks erinnern an die chattenden Deejays der jamaikanischen Soundsystem-Kultur. Die beiden Freunde haben da ein wirklich krasses Feature geschaffen.

alison wonderland

Die Australierin lässt in der Mittagssonne nicht nur ihre wilde Mähne fliegen sondern schwingt im wahrsten Sinne in ihrem DJ-Sets den Bass wie ein Cowgirl ihr Lasso. Alison Wonderland steht auf Trap, Hip-Hop und alles was dem Subwoofer Respekt abnötigt, das alles schickt die DJane mit Leichtigkeit an ihre Fans im Olympiastadion. Dort wird bereits durchgedreht und zu den wummernden Beats abgetanzt. Mit ihrer aus 2014 Hit-Single „Get Ready“ oder dem Ed Sheeran-Cover von „Shape Of You“ heizt die 31-jährige dem Publikum ein.

Years & Years

Wer die Band Years and Years kennt, dem fällt wohl zuerst die samtig-weiche und doch helle Stimme von Sänger Olly Alexander ein. Eingebettet ist seine Stimme in einen voluminösen Mix aus Elektropop und R’n’B. Years and Years sind ein echter Hype aus England, gegründet bereits vor acht Jahren. Das Trio umfasst weiterhin Bassist Mike Goldsworthy und Emre Turkmen am Synthesiser. Auf der Lollapalooza-Bühne ist Frauen- und auch Männerschwarm Olly auch körperlich voll in seinem Element und hat dabei Unterstützung von hingebungsvollen Tänzern/Tänzerinnen. Olly selbst wirkt allerdings, als befände er sich in einer anderen Welt als wir. Ekstatisch und voller Hingabe trällert er u.a. beliebte Hits „Shine“, „Take Shelter“ und „King“ und noch viele viele mehr. Einfach sympathisch!

ofenbach

Franzosen beneidet man des öfteren um den Sound ihrer Namen. César Laurent de Rummel und Dorian Lauduique bilden da keine Ausnahme. Sie beide stecken hinter dem Deep-House-Projekt Ofenbach. Dank ihrer Vorliebe für luftigen Elektropop und treibendem House, haben sie die Pariser Jungs einen wohlklingenderen Namen in der Szene gemacht – als Produzenten, DJs und Popstars. Ofenbach haben mit „KATCHI“ und „Be Mine“ jeweils einen Riesenhit gelandet und stehen mittlerweile auch für Remixes von Stars wie Katy Perry.

FIl Bo Riva

2017 ist ein intensives Jahr für Fil Bo Riva gewesen. Nachdem im Herbst 2016 die Debüt-EP „If You’re Right, It’s Alright“ veröffentlicht wurde, spielte man zwei ausverkaufte Tourneen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aus dem ehemaligen Soloprojekt des24-jährigen Sängers ist mittlerweile eine vierköpfige Rock’n’Roll-Band entstanden. Beats und Dynamik versprühen ihre Song, gepaart mit einem raffinierten Songwriting und Fils vielfältiger Stimme. Da bekommt man gleich das Gefühlt, dass auch 2018 und 2019 ein gutes Jahr für Fil Bo Riva werden wird.

jonas blue

Der Londoner Produzent hat schon 2016 bewiesen, was viele junge Deep-House-Könner auszeichnet: ein Gespür für großartige Songs, die in Vergessenheit geraten sind und neu aufpoliert wieder zu Hits werden können, ein Händchen für frische Gesangstalente und Sicherheit an den Reglern, um daraus einen tanzbaren, unwiderstehlichen Hit zu schrauben. Seither hat Jonas Blue unaufhörlich nachgelegt und mit „By Your Side“, „Mama“ oder „Hearts Ain’t Gonna Lie“ ein paar Chartstürmer mit neuen Stimmen aufgelegt. Der 29-jährige lockt jede Menge Musikfans vor doe Bühne ins Olympiastadion, hier geht die Post ab.

ben howard

Ben Howard ist als Ausnahmegitarrist mit Einflüssen von Bob Dylan bis zu Joni Mitchell stets seinen eigenen Weg gegangen. Sein Debütalbum „Every Kingdom“ hat Pop-Folk mit Hits wie „Keep Your Head Up“ oder „Old Pine“ gezeigt. Howards Texte und Instrumentalisierung sind stets einfühlsam, ehrlich und bewegend. Zum Sommeranfang 2018 dann das Release des Albums „Noonday Dream“. Nun bringt der britische Singer-Songwriter Ben Howard samt vielfältiger Band inklusive Streichern  einen fein durchwebten Klangteppich auf das Lollapalooza-Gelände. Seine vielfältigen und beeindruckenden Gitarrenkünste sind und bleiben ungeschlagen und definieren seine Konzerte.

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