Rock am Ring 2015 – Tag 3: Das ging ab am Sonntag


Das Unwetter hat sich vollends verzogen. Die Sonne strahlt wie am Eröffnungstag über das ganze Festivalgelände. Der dritte und letzte Rock am Ring-Tag steht ganz im Zeichen des (Hard-)Rock und Metal. Eine Größe nach der anderen gibt sich hier die Klinke in die Hand. Aber irgendetwas ist doch anders… Stimmt, denn von der Bühne aus führt heute ein langer Steg mit einer „T“-Gabelung am Ende in die Menge, der extra für die Headliner Foo Fighters aufgebaut wurde. Und dann sind ja auch noch maskierte Gruselrocker zu später Stunde auf dem Programm.

Die alljährliche Pressekonferenz darf auch bei Rock am Ring 2015 nicht fehlen. Marek Lieberberg steht mit seinem Organisationsteam den Reportern Rede und Antwort und ist sichtlich erleichtert, dass zwei Tage Rock am Ring bis jetzt ein voller Erfolg waren. Aus polizeilicher Sicht gab es Positives zu verzeichnen. Wenig Strafanzeigen und noch weniger Verkehrsunfälle wurden gemeldet. Die Live-Übertragungen um Fernsehen lockten parallel 1 Millionen Zuschauer vor die Fernseher. Veranstalter und Partner und sichtbar auch die Besucher, sind mit dem Ortswechsel zufrieden. Fest steht, es geht 2016 in eine neue Runde und zwar in Mendig.

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Bildergalerie: Da kommt FESTIVAL-FEELING auf

EAGLES OF DEATH METAL

Die US-Garage-Rockerband um Sänger und Gitarrist Jesse „The Devil“ Hughes tritt an diesem Sonntag als erstes auf der großen Hauptbühne auf. Lässig mit Kippe im Mundwinkel und Beatsteaks-T-Shirt, läuft der Frontmann erstmal den Steg in Richtung Publikum ab. Dann wird auch noch Geburtstagskind und Gitarrist Dave Catching besungen, es gibt Finger-Herzen für die weiblichen Fans, Rockstar-Posen und dazu eine gehörige Portion Rock, ein guter Start in den Tag also.

Bildergalerie: So waren die EAGLES OF DEATH METAL live

Eagles of Death Metal – Setlist

1. Bad Dram Mama
2. Make Bang
3. Heart On
4. So easy
5. Cherry Cola
6. Complexity
7. I only want You
8. Whore Hoppin‘
9. Move in the Night
10. Boys Bad News
11. Speaking in Tongues

FRANK TURNER AND THE SLEEPING SOULS

Geht das eigentlich? Ein Ex-Punker der jetzt auf Folk-Rock macht? Aber ja. Sänger und Songwriter Frank Turner beweist dass seine Wurzeln im neuen Schaffen auch immer wieder positive Wellen schlagen und dass eine Akustikgitarre auch „in“ sein kann. Seine Musik ist für jedermann und das ist auch gut so. Die Einflüsse von früher bleiben, die E-Gitarre hat er mittlerweile abgelegt. Dafür geht er auf der Bühne aber in die Vollen.

Bildergalerie:
So war FRANK TURNER AND THE SLEEPING SOULS live

Frank Turner and the Sleeping Souls – Setlist

1. Recovery
2. The Road
3. Glory Hallelujah
4. The Next Storm
5. Peggy sang the Blues
6. The Way I tend to be
7. as eulogy
8. Wessex boy
9. Photosynthesis
10. Plain Sailing Weather
11. Get Better
12. if ever I stray
13. I still Believe
14. Try this at Home
15. Four simple Words

GODSMACK

Hard-Rock vom Feinsten gibt es aus den Händen von Godsmack. Die aus Boston stammenden Musiker sind bereits seit 1995 in der Musikwelt unterwegs. Sänger Sully Erna und seine 3 Bandmitglieder zeigen, dass sie mit 20 Millionen verkaufter Alben weit oben auf der Beliebten-Liste stehen. Und auf der Crater Stage spielen sie heute vor vollem Haus.

Bildergalerie: So war GODSMACK live

Godsmack – Setlist

1. Intro (AC/DC)
2. 1000 HP
3. What’s Next
4. Bitch
5. Something
6. Awake
7. Drum-Solo
8. Whatever
9. I Stand Aloone

PAPA ROACH

Eine Band, die schon über 20 Jahre die Musikwelt beeinflusst und mit dem Song „Last Resort“ ihren ersten Kracher landete. Es ist aber eben auch nicht mehr der eine Hit, den alle hören wollen. In den letzten Jahren haben Papa Roach mit ihren Alben nachgelegt und viel neues produziert, dass an die alten Erfolge anknüpfen kann. Der Spaßfaktor steht hier an erster Stelle, scheint es doch, als sein die Rocker um keinen Tag gealtert. Sänger und Frauenschwarm Jacoby Shaddix lässt es sich nicht nehmen, in direkten Fankontakt zu treten. Er klettern von der Bühne und begrüsst seine Fans in den ersten Reihen, knipst geduldig Selfies mit deren Handys und setzt zu guter Letzt zum Sprung in die Menge an um sich dann auf Händen wieder zur Bühne tragen zu lassen. Ihr Show ist wie eh und je ein echtes Brett, Rock-Klassiker und neue Hits gibt es wie am Fließband, dazu gibt es die ersten Pits in der Menge.

Bildergalerie: So war PAPA ROACH live

Papa Roach – Setlist

1. Face Everything And Rise
2. Between Angels and Insects
3. Angels Go
4. Blood Brothers
5. Getting Away with Murder
6. Brokes As Me
7. Scars
8. Lifeline
9. Warriors
10. Last Resort
11. …To Be Loved

BASTILLE

Der smarte Sänger Dan Smith ist sich ganz klar bewusst, mit oder ohne Sonnenbrille, er ist der Schwarm der Mädels. Mit seiner gefühlvollen und gleichzeitig rockigen Stimme schafft er ein Wechselbad der Gefühle. Mit Rückenwind enterten Bastille mehrfach die Charts und tun nun gleiches auf der Rock Am Ring Bühne.

Bildergalerie: So war BASTILLE live

Bastille – Setlist

1. Things we Lost
2. Laura Palmer
3. Hangin
4. Weight of Living
5. Blame
6. The Driver
7. These Streets
8. Flaws
9. Grip
10. No Angels
11. The Draw
12. Icarus
13. Bad Blood
14. Snakes
15. Of the Night
16. Pompeii

Rock am Ring 2015 – Tag 3: Das ging ab am Sonntag

BEATSTEAKS

Die Berliner Beatsteaks sind auf Festivals ein Garant für beste Stimmung. Sie gelten in Deutschland als eine der erfolgreichsten Rockbands und sie halten sie immer wieder in den Charts. Sänger und Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß hat sprichwörtlich den Hut auf in der Band. Sein Look ist cool und lässig, die Sonnenbrille zum Strohhut rundet das ab. Er ist ein Wirbelwind auf der Bühne, das Kabel-Mikro lässt er fliegen, er springt in die Höhe und genießt den direkten Kontakt zu seinen Fans in den ersten Reihen. Wie praktisch, dass der Bühnensteg ausgerechnet heute aufgebaut wurde, der wird natürlich gleich mit genutzt. Mit 40 ist der smarte Arnim genau wie seine Kollegen bodenständig und keines Wegs abgehoben. Sie feiern einfach gern und wie ginge das besser als mit ihren Hits „Hand in Hand“ oder dem aktuellsten Ohrwurm „Gentleman of the Year“.

Bildergalerie: So war BEATSTEAKS live

Beatsteaks – Setlist

1. As I Please
2. Hand in Hand
3. Gentlemen of the Year
4. Cheap Comments
5. Jane Became insane
6. To be Strong
7. Under a clear Blue Sky
8. Summer
9. Everything went Black
10. Milk & Honey
11. Hello Joe
12. Hey Du
13. Frieda und die Bomben
14. I don’t care as long as you Sing
15. Cut Off the Top
16. Automatic
17. Let me in
18. Soothe me
19. Sabotage
20. So Lonely
21. Say, say, say

IN FLAMES

Aus dem schwedischen Göteborg sind In Flames bei Rock am Ring zu Gast. Nach zwei-jähriger Auszeit ging es mit gestärkter Motivation, neuem Album und großer Tour wieder an de Start. Im Bereich des Metal sind sie in Europa mittlerweile eine der bedeutendsten Bands. Was die Jungs ausmacht ist ihre offene Art, auf der Bühne sieht man sie oft im Spiel miteinander und dabei, dass sie Spaß haben, auf der Bühne ihre Songs zu performen.

Bildergalerie: So waren IN FLAMES live

In Flames – Setlist

1. Only for the Weak
2. Everything’s gone
3. Bullet Ride
4. Where Dead Ships Dwell
5. Paralyzed
6. Alias
7. Deliver us
8. Cloud Connected
9. Quiet Place
10. Delight and Angers
11. Mirrors Truth
12. Take this Life
13. My sweet Shadow

FOO FIGHTERS

Für die Foo Fighters stehen sich bereits seit Stunden vor der Volcano Stage die Fans die Beine in den Bauch. Wer diese US-Band kennt, weiß dass sie es sein werden, die die Hauptbühne mit ihrer Rockshow zum Beben bringen werden, wenn gleich es ihr erster Auftritt bei Rock am Ring ist. Mit dem Hit „Everlong“ geht es für Dave Grohl und seine Band auf die Bühne. Sie sind bodenständige Rocker, es gibt keinen Schnick Schnack bei den Foo Fighters. Es gibt die große Videoleinwand im Hintergrund, die Band selbst tritt im legeren Look auf, Sänger Grohl im rotschwarzen Holzfäller-Hemd. Total sympathisch. Vom allerersten Album gibt es extra einen Song, für die Fans, die seit 20 Jahren die Foo Fighters verehren und zu ihnen stehen. An dieser Stelle Glückwunsch zum Jubiläum. Knapp zweieinhalb Stunden wird dem Rockerherz hier viel geboten: Soli jedes einzelnen Bandmitglieds, wobei sich Drummer Hawkins lieber mit der feiernden Menge zum gemeinsamen Singen entschied. Der Steg wird viel genutzt. Frontmann Grohl fegt immer wieder im Laufschritt mit seiner Gitarre zu den Fans, seitlich, vorn, er ist überall und winkt und rockt los. Special Guest war dann auch noch Gitarrist Dave Catching der Eagles of Death Metal, die am nachmittag auf gleicher Bühne ihre Show spielten.

Bildergalerie: So waren die FOO FIGHTERS live

Foo Fighters – Setlist

1. Everlong
2. Monkeywrench
3. Lern to Fly
4. Something from Nothing
5. Pretender
6. Arlandria
7. Big Me
8. Long Road
9. White Limo
10. Coldday
11. Congregration
12. Walk
13. My Hero
14. Times like These
15. Stay With me
16. Let there be Rock
17. Under Pressure
18. All my Life
19. Outside
20. Breakout
21. Generator
22. This is a Call
23. Best of You

MOTÖRHEAD

Fast parallel zu den Foo Fighters auf der Volcano Stage, entern die Ur-Rocker Motörhead die Crater Stage an diesem Sonntag Abend. Fans der eher härten Töne stehen also hier, statt nebenan. Und es ist voll vor der Bühne. Motörhead gehören einfach zur Musikgeschichte dieser Welt. Sie waren schon da, bevor der Punk-Rock geboren wurde. Sie spielten Konzerte und lebten die Rocker-Kultur mit langen Bärten und Kutten, lange bevor Motorradclubs überall wie Pilze aus dem Boden sprießten. Sie siedeln sich an, wie sie selbst einmal sagten, im musikalischen Bereich des Speed-Metal. Und das es da mit viel Power zur Sache geht, beweisen die drei Engländer hier und jetzt. Die Zeiten allerdings, in denen man, der korrekten Übersetzung nach einen speedsüchtigen als Motörhead bezeichnet und sich das auch so widerspiegelte, sind für die Band dann aber doch irgendwie vorbei. Der gealterte Ian „Lemmy“ Kilmister ist schwer konzentriert an seinen Bass und bewegt sich kaum über die Bühne, muss er ja aber auch nicht als Rock-Legende. Dafür legt sich Gitarrist Philip „Wizzö“ Campbell  ins zeug und haut seine Riffs nur so heraus, Grimassenschneiden inklusive. Man muss die Herren einfach mal gesehen haben.

Bildergalerie: So war MOTÖRHEAD live

Motörhead – Setlist

1. Shoot you in the Back
2. Damage Case
3. Stay Clean
4. Metropolis
5. Over the Top
6. Chase is Better
7. Rock it
8. Do you Believe
9. Lost Woman Blues
10. Dr Rock
11. Power
12. Brazil
13. Ace of Spades
14. Overkill

SLIPKNOT

Die letzte band des Tages, nein, des gesamten Festival, sind Slipknot. Die Band wird eigentlich immer zu allererst mit  ihren Gruselmasken und ihren wildem Bühnenkonzept in Verbindung gebracht. Etwas, dass an ihrem Erfolg mit Sicherheit eine tragende Rolle spielt. Zuletzt bei Rock am Ring auf der Bühne im Jahr 2009, sehnten sich die Fans des schwermetallischen die Band um Frontmann Corey Taylor erneut herbei. Sicher ist weder Musik noch Grusel-Image was für jeden. Aber die Show ist mehr als sehenswert. Beim Betreten der Bühne schwappt sogleich eine Flut aus Licht- und Farbenspiel herüber und die energische Show geht los. Es soll ein explosiver Abschluss werden. In den ersten Reihen vor der Bühne sieht man die selben Gesichter, wie schon am frühen Nachmittag. Dort harrte man aus für das bevorstehende Finale mit Slipknot. „New Rock am Ring with the same german motherfuckers“, ist Taylors erste Bemerkung zum Thema Mendig. Was gleich auffällt: er ist mit neuer Maske am Start. Keineswegs weniger gruselig. Reges Treiben herrscht auf der Bühne, wild fliegende Haare der Gitarristen und Bassisten aber die Krönung sind an beiden Bühnenseiten die Trommler. Aufwändig gebaute hochfahrbare und drehbare Konstruktionen beherbergen alte Fässer zum Drumset geschmiedet und natürlich je den Drummer selbst. Und die geben richtig Gas. Und dazu gibt es natürlich Feuereffekte, dass einem warm ums Herz wird. Und das muss es auch, nämlich noch ein letztes Mal in diesem Jahr am neuen Standort Mendig.

Bildergalerie: So war SLIPKNOT live

Slipknot – Setlist

1. XIX / Sacastrophe
2. Heretic
3. Psychosocial
4. Devil in I
5. Avo
6. Vermilion
7. Wait n Bleed
8. Killpop
9. Before I Forget
10. Quality
11. Eyeless
12. Spit
13. Custer
14. Sic
15. Surfacing