So war das Greenfield Festival 2018


(Bild: stagr / Gina Wetzler)

Im idyllischen Urlaubsort Interlaken in der Schweiz fand zum 14. mal das Greenfield-Festival statt. Umgeben von Bergen und zwei glasklaren Bergseen wohl einer der schönsten Orte, um ein Festival zu veranstalten. 72.000 Rock- und Metalbegeisterte Besucher tanzten, feierten, pogten, crowd-surften und schüttelten ihr Haar am vergangenen Wochenende zu über 40 Bands. Damit pilgerten in diesem Jahr mehr Fans zum Greenfield als noch im Jahr zuvor.

Zusammen mit den Besuchern machten Bands wie: Anti-Flag, Shinedown, Parkwaydrive, The Prodigy, Arch Einem, Broilers, Rise Against, Limp Bizkit, Bullet For My Valentine, The Offspring, Volbeat und viele weitere das Wochenende zu einem unvergessenen Erlebnis. Nach 2 Jahren wurde die Bühnenanzahl wieder von drei auf zwei reduziert und dennoch war es bislang das meist besuchte. „Wir werden noch die Besucherumfrage abwarten, aber wir werden es wohl so beibehalten“, sagte Greenfield-AG-Geschäftsführerin Iris Huggler. Zur 15. Ausgabe im Jahr 2019 verriet Huggler nicht allzu viel, allerdings: «Wir werden für diese Jubiläumsausgabe sicher ein gutes Programm zusammenstellen.“ Man darf also gespannt sein.

Eine der Neuerungen auf dem diesjährigen Greenfield-Festival war der Seelsorger und eine eigene Kapelle. In der Kapelle am „Rockblock“ haben sich bis zum Samstagmittag tatsächlich 18 Paare das Ja-Wort gegeben. Und auch für den Abend waren weitere Termine ausgebucht. Allerdings ist die Hochzeit nur in 4 amerikanischen Bundesstaaten gültig, denn der Pfarrer ist nur in eben diesen anerkannt. Hochzeiten mit Bieren musste er leider ablehnen. Dafür gab es bislang noch keine Scheidung. Und während die Besucher ihre Beichte ablegten oder eben heirateten, ließen sich die Musiker und Crew-Mitglieder im Backstage-Bereich neue Tattoos stechen. In diesem Jahr konnten sich die Musiker nämlich kostenlos unter die Nadel legen und die surrte fleißig. Trotz schlechter Wettervorhersagen, war es weitestgehend trocken. Nur kleinere, vereinzelte Regenschauer sorgten zeitweise für eine nette Abkühlung. Von Gewitter wurden die Besucher aber glücklicherweise verschont.

Greenfield Festival 2019 Infos + TicketsGreenfield 2019 / Greenfield Festival 2019

Greenfield Festival 2018 – Tag 1

Mit bestem Wetter starte das Greenfield am Donnerstag Nachmittag und den Auftakt machten selbstverständlich die Alphornbläser auf der Jungfrau Stage. Trotz musikalischem Kontrastprogramm zu den eigentlichen Bands, die an diesem Wochenende die Bühne rockten, waren die Besucher wie gewohnt begeistert vom Eröffnungsgig. Nach den Auftritten von Talco und Anti-Flag stürmte Sänger Brent Smith von der US-amerikanischen Band Shinedown nicht nur die Bühne, sondern sprang kurzerhand von der Bühne, reichte den Fotografen die Hand und bahnte sich seinen Weg durchs Publikum. Ein starker Auftritt, den Asking Alexandria nicht toppen konnten. Die Begeisterung bliebt leider auf der Strecke und so richtig durchdringen konnten die britischen Jungs der Metalcore-Band nicht. Nach einem Tief kam dann aber wieder ein Hoch, was sich den gesamten Abend hielt. Die schwedische Alternative-Rock-Band The Hives überraschten mit ihrem abgedrehten Auftritt. Richtig heiß und laut wurde es dann mit Parkway Drive. Die sympathischen Australier um Frontmann Winston McCall haben gefühlt die Bühne abgerissen. Mit lauter Pyrotechnik eröffneten sie ihr Set, welches durchzogen war von unzähligen Feuersäulen, brennender Bühne und noch mehr Feuer. Nicht zu vergessen, der sich drehende Drummer in seinem Bühnensetting. Hier gab’s nicht nur was auf die Ohren, sondern auch auf die Auge. Ebenso wie bei The Prodigy, die mit ihrer wahnsinnigen Lichtshow den ersten Abend mehr als gelungen abrunden konnten. Leider durften wir den Headliner am Freitagabend nicht fotografieren.

Greenfield Festival 2018 – Tag 2

Regen und wechselhaftes Wetter begleiteten den zweiten Tag auf dem Greenfield Festival. Doch der Tag stand nicht nur für schlechtes Wetter auch für überwiegend deutschsprachige Bands, wie Dritte Wahl, Broilers oder Oopmh! Die Rostocker Punk-Band Dritte Wahl hatten das Publikum voll im Griff. Es wurde viel getanzt und gepogt und damit hörte man auch den Rest des Tages nicht mehr auf. Schließlich ging es Schlag auf Schlag weiter. Nach dem Set von Dritte Wahl hatte die Post-Hardcore-Band Alexisonfire aus Kanada die Ehre und spielten ein fettes Set, welches von Arch Enemy ebenso stark weitergeführt wurde. Natürlich wurde es zum Auftritt von der beliebten Metal-Frontfrau Alissa White-Gluz rappel voll vor der Bühne. Nach diesen beiden Bands war es wieder an der Zeit, etwas deutsches auf die Bühne zu holen und so nahmen Broilers ihre Position auf der Bühne ein und hauten einen Hit nach dem anderen raus. Es folgte das fulminate Finale mit den Us-amerikanischen Jungs von Rise Against um Frontmann Tim Mcllrath und nicht zu letztet die 1994 gegründete Nu-Metal-Band Limp Bizkit. Anfangs leider etwas eher lustlos präsentierte sich Fred Durst. Aber spätestens als ein Rollstuhlfahrer auf die Bühne gehoben wurde und die alt bekannten Songs durch die Boxen dröhnten gab es kein Halten mehr. Leider durften wir den Headliner am Samstagabend nicht fotografieren.

Greenfield Festival 2018 – Tag 3

Der letzte Tag war angebrochen und mühselig füllte sich das Gelände mit müden und teilweise noch betrunkenen Besuchern. Leider starte der Tag mit Technikversagen und so musst die Metalcore-Band Scream Your Name erstmals eine Unplugged Show performen. Etwas mürrisch dennoch aber sehr souverän und professionell wurde das Set dennoch gespielt und spätestens hier genossen Scream Your Name absoluten Rückhalt von den Gästen. Richtig tanzfreudig wurde es dann mit der finnischen Folk-Metal-Band Korpiklaani. Für alle die es etwas derber mögen, gab es im Anschluss ein sauberes Set von der deutschen Rockband Eisbrecher. Mit wummernden Bässen und röhrenden Gitarren ging es mit Bullet For My Valentine weiter. So richtig, richtig voll wurde es dann zu den Hit-Giganten The Offspring. Und spätestens hier konnte niemand mehr die Füße still halten – auch der Regen hielt niemanden ab. Warmgetanzt ging es anschließend zum Finale mit Volbeat, die ein großartiges Set spielten. Im vorderen Bereich wurde ordentlich gepogt, geschupst und auch die Crowd-Surfer waren nicht mehr aufzuhalten. So traditionell wie das Greenfield mit den Alphornbläsern beginnt, endet es dann auch am Samstag Abend mit der „Burning Hand“. Eine acht Meter hohe Metal-Hand aus Holz, die am Abend entzündet wird.