Fredenbaumpark erstrahlt beim Phantastischen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund


Phantastischer Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund 2019
Am zweiten Advents-Wochenende starte im Fredenbaumpark in Dortmund der Phantastische Lichter Weihnachtsmarkt 2019. (Bild: stagr / Cynthia Theisinger)

Wer am zweiten Adventswochenende in die Bahn nach Dortmund steigt, hat meist eins von zwei Zielen: Das Heimspiel des BVB oder den Phantastischen Lichter Weihnachtsmarkt in Dortmund, der dieses Jahr zum fünften Mal an diesem Standort stattfindet. Vorher noch in Telgte, hat er mit dem neuen Standort nur gewinnen können. Größer, aber genauso detailverliebt wie vorher. Das Wetter ist dazu an diesem Tag perfekt, kein Regen und angenehme Temperaturen.

Schon beim Betreten des Geländes fällt einem auf, dass es keine Ecke gibt, die nicht dekoriert ist. Der den Piraten gewidmete Eingangsbereich trotzt nur von Schiffen, Laternen und Skeletten, die einen direkt in eine andere Welt entführen. Folgt man vor dort aus dem ausgeschilderten Rundgang, so wird man zu den Dinosauriern geführt. Mehr als zehn Dinosaurier stehen in Lebensgröße mit kurzen Infotexten für Jung und Alt aus. Dazu immer wieder die Bitte, die Dinos nicht mit Schwertern oder anderen Gegenständen zu schlagen. Man kennt sein Publikum, und so darf die Prinzessin heute nicht mit einem heldenhaften Schwertkampf gerettet werden. Weiter Richtung Infield, auf dem die Hauptbands des Marktes spielen, befindet sich der eigentliche Weihnachtsmarkt mit vielen Ständen und Buden, die alles anbieten, was das Herz begehrt. Hier sieht man auch viele Gesichter von den im Sommer stattfindenden MPS Veranstaltungen wieder.

Bei Tageslicht macht der Markt schon viel her, entfaltet bei Nacht aber erst sein ganzes Potenzial. Es ist ja schließlich der Phantastische Lichter Weihnachtsmarkt. Sobald es dunkel wird, erhellen tausende Kerzen, Fackeln und Feuerstellen den Platz um den See des Fredenbaumparks. Auf dem See selbst sind hunderte schwimmende Feuerstellen aufgebaut, die diesen beleuchten. Plötzlich wirkt der zuvor schon sehr schöne Markt noch atemberaubender. Alle Stände des Marktes wirken in einem ganz anderen Licht und die Detailverliebtheit ist noch deutlicher zu sehen. Egal wo man hinblickt, es leuchtet etwas. So wirkt auch der Dinopfad nochmal ganz anders. Das größte Highlight bleibt dabei jedoch der See, bei dem wohl die meisten Erinnerungsfotos geschossen werden.

Falls einem bei den winterlichen Temperaturen kalt wird, hat man auch mehrer Möglichkeiten, sich wieder aufzuwärmen. Entweder mit einem Heißgetränk der zahlreichen Stände von klassischen Glühwein über warmen Met bis zu Kakao, oder einem einem der zahlreichen beheizten Zelte, die liebevoll mit geschmückten Weihnachtsbäumen und vielen Polstermöbeln ausgestattet sind. Natürlich hat man auch die Möglichkeit sich in der Menge der Gäste aufzuwärmen. Am besten in der Menge vor der Hauptbühne. Alternativ kann man sich dort natürlich auch warm tanzen.

Ye Banished Privateers

Den Anfang auf der Hauptbühne machen Ye Banished Privateers, die noch im Hellen auftreten. Bereits jetzt finden sich einige vor Bühne wieder und beginnen schnell zu tanzen. Alternativ wird mit einem ersten Heißgetränk geschunkelt. Dies besonders zu dem Song “Elephants Dance”, welches am heutigen Tag seine Live-Premiere feiert, nachdem es nur wenige Tage vorher veröffentlicht wurde.

Heiter bis Folkig

Viel Humor gibt es bei Heiter bis Folkig im Spielleute Zelt. Fast alle Sofas sind besetzt, was die Band sehr freut. So kommt bei dem alten Volkslied “Männer mit Bärten” bei der Band die Frage auf, was denn mit Frauen sei. So wird der Text schnell auf “Alle die kein Epiliergerät haben, müssen Frauen mit Beinhaar sein” geändert, was zu viel Gelächter führt. Mit ähnlich viel Witz führt die Band so durch ihren Auftritt.

d’Artagnan

Vor der Hauptbühne ist es nochmal deutlich voller, als D’Artagnan zum Tanze bittet. Dieser Bitte kommt dem das Publikum auch schnell nach und beginnt zu tanzen und klatschen. Zeitgleich singen diese auch eifrig mit. Sänger Ben Metzner nimmt von Beginn an die Bühne für sich ein und findet zwischen dem springen mit dem Publikum auf der Bühne einen Glühwein. Diesen hatte Malte von Versengold bei ihrem vorherigen dort stehen lassen. Ben nimmt einen großen Schluck und merkt an, dass “er nicht mehr ganz so glüht”. Später bekommt er noch seinen eigenen von der benachbarten Drachenschenke.

Im Spielleute Zelt sind derweil die Kinder die Stars. Dort befindet sich der Weihnachtsmann und verteilt Geschenke in Form von Süßigkeiten an die Kinder, während die Väter auf der Bühne “Bestrafungen” für schlechtes Verhalten Zuhause bekommen. Neben dem Weihnachtsmann gibt es aber noch vieles weitere für die Kinder zu entdecken. Die bereits erwähnten Dinos, ein großes Bällebad und ein Klein Kunst Zelt, in dem immer wieder verschiedene Schausteller auftreten. Alternativ bekommen die kleinen aber auch bei all den Ständen schnell große Augen.

Rapalje

Im Weihnachtszelt spielt derweil Rapalje. Hier wird getanzt bis sich die Balken biegen. Zwischendurch gibt es jedoch noch ein kurzes Geburtstagsständchen für jemanden, der gar nicht da war. Im Publikum hat jemand per Facetime das Konzert für jemanden übertragen, der Geburtstag hatte. Dafür gab es auch noch ein paar persönliche Worte von Dudelsackspieler David – natürlich auf niederländisch.

Versengold

Der Hauptact des Tages ist Versengold. Diese stehen nun zum zweiten mal auf der Bühne und können sich über noch mehr Andrang als schon am frühen Abend freuen. Ab dem ersten Moment fängt das Publikum das Tanzen und Schaukeln an. Zeitgleich zeigt es sich aber auch textsicher, als es die lautstark mitsingt. Es gibt Songs von alt bis neu, wobei neben Klassikern auch Songs gespielt werden, die die Band nur auf dem MPS zum Besten gibt. All dies sorgt für eine Stimmung, die an diesem Abend nicht klein zu bekommen ist. Es ist aber auch schwer, sich nicht von der Energie anstecken zu lassen, die von der Band ausgeht. Besonders von Geiger Florian Janoske, der wie gewohnt wild über die Bühne hüpft. Immerhin es auch das letzte Konzert für die Band für die nächsten Monate, also warum nicht mit einem Knall verabschieden?