Chiemsee Summer 2016 – Tag 4: Das ging ab am Samstag


Chiemsee Summer 2016
(Bild: stagr / Lukas Seufert)

Schade, dass es nach dem heutigen Tag schon mit dem Chiemsee Summer 2016 vorbei sein muss. Kaum ist die Freundschaft geschlossen, ist es auch schon wieder aus. Aber der jüngere Bruder Chiemsee Summer 2017 ist sicher auch ein cooler Typ.

Eine allgemeine Aufbruchsstimmung macht sich auf den Campingplätzen breit. Es liegt zwar noch viel Müll an den Orten, an denen die Zelte schon abgebaut wurden, verglichen mit anderen Festivals sind die Besucher des Chiemsee Summers aber sehr ordentlich. Noch gibt es aber keinen Grund das Festival endgültig zu verlassen. Das wäre verrückt, denn der Tag wird heiss! Nicht nur wegen dem Wetter, sondern auch wegen dem Programm. Mit ASD, NOFX, Damian Marley, Fritz Kalkbrenner und Steve Aoki wird alleine schon auf der Hauptbühne ordentlich was geboten. Gut, dass die DJ’s erst am letzten Abend spielen. Eine After Hour zum eigentlichen Festival ist viel besser, als sie irgendwo in die vier Festivaltage zu quetschen.

NOFX

Einprägsam, humoristisch und absolut schräg – so sind die Jungs von NOFX. Bevor sie auch nur ansatzweise den ersten Song spielen, quatschen sie erst einmal über Gott und die Welt, wie toll sie es finden, am Chiemsee zu spielen und so weiter. Aber hey, sie können auch wirklich coolen Punkrock spielen, wenn sie wollen. Heute Pöbeln sie aber viel lieber gegen die Leute in der Panoramabar, sind neidisch auf ihren Reichtum und das Publikum feiert sie. Dazu kommen noch El Hefes Huldigungen an Steve Aoki, der am Abend auftreten wird. „Ich folge dir auf Instagram“– und tatsächlich – Steve Aoki steht am Rande der Bühne.

Bildergalerie: So war NOFX live

FJØRT

Harte Gitarrenriffs schlagen der Crowd aus dem dichten Bühnennebel entgegen. Naja, von einer Crowd zu sprechen wäre übertrieben. Gerade mal ein paar haben es in das überhitzte Zelt geschafft. Der Rest sitzt davor und lauscht von dort aus. Fjørt genießen auf dem Chiemsee Summer 2016 noch den Außenseiter- und Geheimtippstatus, aber das ändert sich in naher Zukunft ohne Zweifel. Ein Fan des Genre Post-Hardcore-Metal zu sein, wird bei ihren Konzerten aber vorausgesetzt. Sonst bleibt der Spass an der Musik schnell auf der Strecke.

Bildergalerie: So war FJØRT live

DAMIAN „Jr. Gong“ MARLEY

Unglaublich! Es gibt bei einem Festival, das aus dem Chiemsee Reggae und Chiemsee Rocks fusioniert wurde, tatsächlich noch Reggae. Heute in Form von Damian Marley. Bei dem Nachnamen bleibt wohl kein anderes Genre übrig. Sein Vater wird uns auf ewig in Erinnerung bleiben, so prägend waren seine Songs. Einen Abklatsch der Musik seines Vaters spielt Damian auf keinen Fall. Seine Songs haben viel mehr elektronische Einflüsse. Als Opener spielt er „Make It Bun Dem“, ein Song, der zusammen mit dem amerikanischen Dubstep-Produzenten Skrillex entstanden ist. Trotzdem klingt es wirklich sehr cool und ein starker Grasgeruch hängt in der Luft. So stellt man sich das doch vor. Trotz vieler anderer Einflüsse, spielt Damian Marley immer noch Reggae.

Bildergalerie: So war DAMIAN MARLEY live

FRITZ KALKBRENNER

Der zweite Künstler des Tages mit einem bekannten Nachnamen. Nein, es wäre falsch zu behaupten Fritz Kalkbrenner wäre nur wegen seines Nachnamens erfolgreich. Zumal er sich musikalisch doch sehr von Paul unterscheidet. Paul spielt chilligen Techno, Fritz chillige bis treibende Clubmusik, aber das ist auch alles eine Ansichtssache. Sympathisch ist der Sänger und Produzent allerdings. „Hi Leute, ich bin Fritz und den Track kennt ihr alle“, begrüßt er sein Publikum. Natürlich hat er recht: wer „Void“ nicht kennt muss die letzten zwei Jahre auf dem Mond gelebt haben.

Bildergalerie: So war FRITZ KALKBRENNER live

STEVE AOKI

Und schon geht es auf die letzten Stunden zu. Für viele Festivalgänger ist das Chiemsee Summer auch Saisonabschluss. Umso intensiver wird die gesunde Bergluft nochmal eingesaugt und die Füße werden für den letzten Tanz gewappnet. Im Infield heißt es jetzt dicht an dicht stehen, kein Wunder, denn mit Steve Aoki präsentiert Veranstalter FKP Scorpio einen der größten DJs unserer Zeit. Der US-Electro- & House-Produzent aus Kalifornien ist bekannt für seine wilden Shows und auch heute erfüllt er alle Erwartungen. Eine spektakuläre Rauch-, Pyro- und Lichtshow untermalt eindrucksvoll die zuckenden Beats und wummernden Bässe. Der DJ mit den japanischen Wurzeln ist alles andere als ein Ruhepol, er springt herum surft in der Crowd und bewirft traditionell (das macht er auf jeder seiner Shows) das Publikum mit einer großen Steve Aoki-Sahnetorte. Für zwei weibliche Fans geht dann auch noch der Traum in Erfüllung: sie dürfen rauf zu Aoki und mit ihm abfeiern. Apropos Sahnetorte und Traum: Frontmann Fat Mike von NOFX stürmt zwischendrin mit auf die Bühne, „tortet“ Aoki selbst ein und schraubt mit ihm an den Reglern. So cool kann man ds Chiemsee Summer Festival 2016 doch direkt in Erinnerung behalten. Und zum Glück kann man sich ja auch schon wieder aufs nächste Jahr freuen.

Bildergalerie: So war STEVE AOKI live

Danke an:
Lukas Seufert für Bilder und Text

Hier geht’s lang zum Bericht: „Chiemsee Summer 2016 – Tag 1„,
Chiemsee Summer 2016 – Tag 2“ und „Chiemsee Summer 2016 – Tag 3