Thrash Metal Growling-Contest mit Sepultura und Kreator in Hamburg


Kreator / Mehr Theater Hamburg 2017
(Bild: stagr / Mark Carstens)

Kaum eine Halle in Hamburg wurde und wird vielseitiger eingesetzt als das Mehr! Theater im Großneumarkt. Vor einer Woche wurde hier noch der Schwanensee aufgeführt, neben dem Eingang steht noch ein großes Plakat von „Billy Eliot – I can dance“ und Aushänge weisen darauf hin, dass übermorgen ““addy Cool – das Boney M Musical“ stattfindet.

Der Samstag Abend hingegen gehörte Sepultura und Kreator – zwei Größen des Thrash-Metals, die zahlreiche langhaarige, schwarz gekleidete Fans beiderlei Geschlechts anzogen. Gern hätte ich gesehen, wie das Publikum von Schwanensee auf diese Meute von Bier-aus-den-Flaschen-trinkenden, mit Bandaufnähern übersährten und Kreator- und Sepultura-Songs grölenden Metalheads reagiert hätte. Aber mit genug Bier und Prosecco wäre daraus sicher auch ein lustiges Event geworden. Aber ohne Ballet-Besucher war das Konzert im Großneumarkt ein großer Erfolg. Mit Sepultura, die gerade ihr neues Album „Machine Messia“ released hatten und Kreator, deren neues Album „Gods of Violence“ gerade auf Platz 1 der deutschen Album-Charts gelandet war, gab es gefühlt zwei Headliner zum Preis von einem. Beide Bands schienen dem Anspruch gerecht werden zu wollen und spielten gelungene Mischungen aus alten Hits und Songs von ihren neuen Alben.

Hinter dem überfüllten Infield vor der Bühne waren die Rangplätze vom Mehr! Theater aufgebaut geblieben, so dass sich die älteren (oder einfach nur ruhigeren) Fans hinsetzen und die Bühnenshow der Bands genießen konnten, ohne Crowdsurfer über den Kopf heben oder im Circlepit mit-moshen zu müssen. Und vor dem Theater sorgte ein Foodtruck mit Currywurst und Pommes für das leibliche Wohl.

SOILWORK

Vor einer der beiden Legenden wie Sepultura oder Kreator eröffnen zu müssen ist nicht leicht, vor beiden performen zu müssen ist dann schon eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe. Allerdings ist Frontmann Björn „Speed“ Strid auch schon seit über 20 Jahren im Musikbusiness und Soilwork wird nicht umsonst in einem Atemzug mit anderen schwedischen Größen wie „In Flames“ und „At the Gates“ genannt. Im Publikum waren zahlreiche Soilwork-Fanshirts zu sehen, auch wenn sie nicht den gleichen Anteil wie Sepultura- oder Kreator-Fanshirts erreichten. Das wichtigste aber war, dass sich auch die bekennenden Zuschauer der anderen Bandsvom Melodic Death Metal von Soilwork mitreißen ließen. So war man auf jeden Fall gut „warmgespielt“ für Sepultura.