Tiger Lou mit neuem Album im SO36 Berlin


Tiger Lou / Berlin / The Wound Dresser Tour 2016

Sie sind endlich wieder zurück! Seit 2009 hat man kaum etwas von Tiger Lou gehört. Im vergangenen Jahr war es dann soweit, die ersten Konzerte wurden gespielt, ohne Merchandising und neuer Platte. Auch Berlin besuchten sie, es war überwältigend. Heute stehen die Schweden Tiger Lou mit Merchandising und ihrer neuen Platte „The Wound Dresser“ in Berlin im S036 auf der Bühne. Den Abend eröffnen Rome Is Not A Town, ebenfalls aus Schweden. 

ROME IS NOT A TOWN

Wer ist das? Vier selbstbewusste Damen aus Gothenburg eröffnen auf der Tour. Bei Rome Is Not A Town, knallen halb verzerrte Gitarren mit einer guten Portion Noiserock auf Disharmonien. Groovige Riffs, ein satter Bass, eine durchsetzende Stimme. Die Lieder haben eine eingängige Struktur und gehen gut voran. Wie in einer Manege
treiben RINAT den Löwen durch den Feuerring, der Sound erinnert mich an Sonic Youth. I like it. Für den ersten Besuch in Berlin war es ziemlich cool. Bis bald Rome Is Not A Town.

Bildergalerie: So war ROME IS NOT A TOWN live

TIGER LOU

Vor etwa einem Jahr viel die Schattenseite von Tiger Lou. Endlich entern die Burschen wieder die Bühnen-Kajüten. Heute spielen sie angelehnt an die „The Wound Dresser“-Tour ein Konzert in der Hauptstadt. Nach einem kurzen Intro kommen die fünf Schweden auf die Bühne und starten mit dem Track „You Town“ in den Abend. Das Publikum kann schnell Fuß fassen. Bereits im dritten Song bereiten Tiger Lou mit einem recht matten Sound den gleichnamigen Album-Song „The Loyal“ vor. Unglaublich. Sehr gut gelaunt wirken die schwedischen Indie-Grazien, als ob sie das Kriegsbeil weit vergraben hätten.“Coalitions“. Spätestens jetzt fällt dem einen oder anderen im Zuschauerraum auf, dass sich der Sound irgendwie leichter, poppiger anhört.

Bildergalerie: So war TIGER LOU live

Ich denke, Fans der ersten Stunde haben es heute nicht leicht. Diese bestimmte Melancholie ist verschwunden. Trotz des wirklich angenehmen Sounds fehlt etwas, dieser schwere Klotz im Magen, diese vorgetragene Last, die, die Rasmus Kellermann sonst mit sich umhergeschleppt hat. Auch wenn man keine fettige Pizza zum Frühstück isst, ist seitdem Solo-Projekten von Kellermann etwas anders, der emotionale Biss ist verschwunden, die Songs wirken zu clean. Das Licht ist ebenfalls sehr clean, ohne irgendwelche Farben und unnötige LED-Scheinwerfer. Nein wartet, das ist LICHT! Danke Herr Lichtmann für dieses Geschenk. Zum Ende der Show gibt es noch ein paar Leckerbissen zum Nachtisch, „Sam, As In Samantha“ „Functions“„All I Have“ und „Oh Horatio“. Bitte bitte kommt trotzdem schnell wieder, der Suchtfaktor Tiger Lou ist immer noch groß.

Das neue Album von Tiger Lou erhaltet ihr bei Amazon:
Audio-CD „The Wound Dresser, Vinyl-LP „The Wound Dresser oder
MP3-Download „The Wound Dresser

Danke an:
Christoph Eisenmenger (Basslord Pictures) für Bilder und Text