Ritual im Capitol – Oomph! in Hannover

Vor 30 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Braunschweiger in Wolfsburg. Ihre neuesten Erfolge konnten sie mit ihrem brandneuen Album „Ritual“ feiern. Nach einem beeindruckendem Einschlag in den Charts ließ der Tourauftakt in Hannover nicht lange auf sich warten. Im auf Anschlag gefüllten Capitol in Hannover erwartete uns eine Setlist aus drei Jahrzehnten EBMxNDH. Als Unterstützung hatten Oomph! die Gau-Odernheimer von Nervenbeisser mitgebracht.

nervenbeisser

Pünktlich legten Nervenbeisser los und begannen die Stimmung auf Einklang mit den bereits herrschenden Temperaturen zu bringen. Das 35-minütige Set bestand vorwiegend aus ihrer jüngeren Schaffensgeschichte inklusive der neuen EP „Alles Gut“. Trotz ausgiebiger Versuche von Sänger Olaf Seider, wollte der Funke nicht so richtig überspringen. Der Show fehlte leider die Energie, um mehr als ein gelegentliches Nicken beim Publikum hervorzurufen.

Nervenbeisser in Hannover | Capitol

0/0

(Bild: stagr / Katja Borns)

Oomph!

Pünktlich um 21:00 Uhr wurde es wieder dunkel auf der Bühne. Zu einem langen Orchester-Intro zogen Oomph! auf die Bühne und unter lautem Jubel ging es los. Das Feuer, was wir zuvor vermissten, brodelte hier ab Sekunde Eins lichterloh und das Publikum stiegt lauthals bei „TRR – FCKN –HTLR“ ein. Fließend ging es von dort aus über den Queenklassiker „We will Rock you“ ins „Labyrinth“. Zu „Träumst du“ war die Menge mehr als bereit um nicht nur aus voller Kehle mitzusingen, sondern auch um unter den Trommelschlägen von Frontsänger Dero Goi zu springen.

Mit einem kurzen Wechsel der Instrumente durch Andreas Crap von der Gitarre zum Keyboard, zeigten Oomph! wieder einmal mehr, dass sie nicht nur NDH können, sondern auch EBM in ihr Sortiment gehört. So präsentierten sie uns „Der neue Gott“ und „Mein Herz“. Zurück an der Gitarre wurde es etwas ruhiger mit „Das weisse Licht“ und bot eine Entspannungspause nach dem die ersten schon unter den Temperaturen nachgaben. Im Sturzangriff ging es weiter um wieder die Rotoren auf Volllast zu bekommen mit „Tausend Mann und ein Befehl“. Für „Niemand“ legte sich das Publikum vollends ins Zeug und es war gut, dass die Tribüne heute als VIP-Bereich gesperrt war. Sonst hätte sich sicher der ein oder andere Sorgen um die schwingende Decke gemacht. Sänger Dero ging voll in der Stimmung auf und drehte eine Runde über dem Händemeer. „Wo sind die Mädchen? Wo sind die Jungs? Wo sind die anderen 798 Gender? Ihr seid alle willkommen.“ Dann wurde es Zeit, die Feuerzeug auszupacken oder die Handytaschenlampe. In Begleitung der Akustikgitarre ging es „Auf Kurs“ und weiter mit einem Medley aus „Fieber/Das letzte Streichholz“.

Oomph! in Hannover | Capitol

0/0

(Bild: stagr / Katja Borns)

Nach den ersten zwei Takten von „Gott ist ein Popstar“ brach die Menge in lautstarkem Jubel aus. Es wurde gefeiert was der Saal her gab. Frisch „Gekreuzigt“ bedankte sich Dero beim Publikum für die Energie und die Textsicherheit und bedankte sich mit „Alles aus Liebe“. Nach „Im Namen des Vaters“ entbrannte ein Jubelduell zwischen dem Pit und der Tribüne. Das Publikum ließ sich zu „Kleinstadtboy“ nicht unterkriegen und tanzte munter weiter. Zu tosendem Applaus hieß es dann „Augen auf!“: ein weiteres Mal stellte das Publikum seine Textsicherheit und Stimmgewalt unter Beweis. In donnernder Einigkeit übertönen sie sogar fast Oomph! selbst. Danach verabschiedete sich die Band von der Bühne. Nach langem Jubel kamen die Braunschweiger noch einmal zurück für zwei Zugaben. „Ich will Pommesgabeln sehen!“ spornte der Frontmann die Menge noch einmal an. Mit „Mein Schatz“ und „Als wäre es das letzte Mal“ verabschiedeten sich Oomph! dann final aus dem Capitol, aber nicht ohne sich noch einmal herzlich für den wunderbaren Tourauftakt zu bedanken.

Oomph! in Hannover | Capitol

0/0

(Bild: stagr / Katja Borns)

Danke: Lars Tobias Lorbeer (Text)