Power Metal im 2er Pack: Dragonforce + Twilight Force in Köln


Dragonforce Essigfabrik Köln 2017 / Dragonforce Tour 2017 / Reaching into Infinity
(Bild: stagr / Mark Carstens)

Dragonforce

T-Shirts und Jeans statt Umhänge und Elfenohren. So kamen die Jungs von Dragonforce auf die Bühne und legten direkt mit “Reaching into Infinity” und “Ashes of the Dawn” los – den ersten 2 Songs des neuen Albums. Dragonforce ist für musikalische Geschwindigkeit bekannt. Und auch an diesem Abend machte es den Musikern sichtlich Spaß, diesem Ruf gerecht zu werden. Die Gitarristen Herman Li und Sam Totman ließen eifrig ihre Finger über die Saiten fliegen, und das nicht nur bei den Soli, sondern auch in den normalen Rhythm-Parts der Songs. Li ließ dabei auch mal gern seine Gitarre durch die Luft fliegen oder leckte das Griffbett ab. In meinen Augen gehört der langhaarige Asiate auf jeden Fall zu den unterhaltsamsten Gitarristen, die man derzeit Zeit live erleben kann! Was man dabei klarstellen musst: Sowohl Herman als auch Sam spielten keine virtuosen Stücke, wie Joe Bonamassa oder Steve Vai. Sie waren schon immer die Meister der einfachen Riffs und Strukturen wie sie für Power Metal typisch sind. Nur dass sie diese Strukturen durchgehend doppelt und dreifach so schnell spielten, wie die “Ich kann auch richtig schnell spielen” Soli anderer Bands (Hust, Twilight Force). Und dies komplett tight auf den Rhythmus.

Womit wir bei Gee Anzalone wären, dem übertakteten Herzschrittmacher der Band. Seine Ausdauer mit dem er die Doublebass trat und mit den Drumsticks auf das Set einschlug war schwer beeindruckend. Abgesehen davon, dass ich niemals so schnell Schlagzeug spielen könnte, wäre ich nach einem halben Song wahrscheinlich kollabiert und hätte künstlich beatmet werden müssen. Gee hingegen trommelte die ersten 6 Songs durch ohne Anzeichen der Erschöpfung, um dann in der Pause der Gitarristen (vermutlich um die glühenden Finger in Eiswasser zu kühlen) noch ein Drumsolo hinzulegen und Bassisten Frederic und Sänger Marc zu begleiten. Eine schöne Halbzeit-Show, in der Frederic an der Gitarre zeigen konnte, was er so als Gitarrist und Entertainer drauf hatte. Stellenweise mit Sänger Marc am Bass begleitet und supportet vom unermüdlichen Drummer Gee.

Meine Theorie: Gee ist ein Cyborg in Serienproduktion, so wie der Terminator und Dragonforce hatten bei dem Kölner Gig vielleicht zwei bis drei davon verschlissen. Einen in der ersten Hälfte und einen in der zweiten Hälfte des Sets und einen in der Zugabe. In der natürlich “Through the Fire and Flames” zum Abschluss gespielt wurde, bekannt aus dem End-Level von Guitar Hero 3.