Nothing But Thieves – Broken Machine Tour in Berlin


Nothing But Thieves Tour 2017 / Nothing But Thieves Berlin 2017 / Nothing But Thieves Broken Machine Tour
(Bild: stagr / Christoph Eisenmenger)

Jeder kennt diesen Song, jeder kennt diese Stimme und jeder sollte dieses fantastische Album kennenlernen. Die Rede ist von Conor Mason und seiner Band Nothing But Thieves aus Southend-on-Sea, Großbritannien. Das Album „Broken Machine“ ist seit September auf dem Markt und war nach weniger als zwei Wochen auf Platz 2 der UK-Album-Charts. Selbst den verregneten, deutschen Festivalsommer haben sie nicht ausgelassen.

Es ist Montag und es regnet wie schon gefühlt das komplette Jahr durch. Aufgrund der hohen Nachfrage wurde das Konzert vom Lido in den Heimathafen verlegt. Auf dem Gelände ist es ruhig, kaum eine Menschenseele zu sehen, geschweige denn zu hören. Der Saal ist dafür prall mit begeisterten Musikfans gefüllt, die mit voller Nervosität auf Nothing But Thieves warten. Die Zuschauer sind sehr jung und stehen zum Teil mit Begleitpersonen vor der Bühne.

Kaum ist das Licht auf der Bühne erloschen und die Hintergrundmusik gemutet, betreten die fünf Jungs die Bühne. Die Handys gehen an, die Damen der Schöpfung kreischen. Der Gig wird mit „I ́m Not Made by Design“eröffnet. Ohne Luft zu holen, gibt es im Anschluss den Dance-Song „Live Like Animals“. Es gibt kaum einen Song, wo das Publikum nicht textsicher ist. Für viele ist das Konzert so wichtig, dass es von Anfang bis Ende mitgefilmt wird, sodass man das Konzert dann zu Hause noch mal richtig erleben kann.

Die Stimmung vor der Bühne ist sehr gut. Das Gefühl der Begierde nach mehr ist bei vielen groß und die Band erwidert es. Der Sound der Briten ist beeindruckend. Der Bassist Philip Blake arbeitet Hand in Hand mit Schlagwerker James Price. Dieses Fundament, welches die beiden schaffen ist mehr als solide und treibt die Setlist an. Der Sound der Gitarren knallt an den Stellen, wo es knallen muss. Ich habe selten so einen dynamischen, lebendigen Gitarrensound gehört, wie der von Joe Langridge-Brown und seinem Kollegen Dominic Craik. Egal ob das Riff dreckig und rotzig oder straight und sauber gespielt wird, die beiden sind voll in ihrem Element und treiben ihre Instrumente an die Grenze des Machbaren. Jeder, der bisher noch kein Gitarrist werden wollte, will es spätestens jetzt.

Sänger und Aushängeschild Conor Mason ist mit seiner Ausnahmestimme das Sahnehäubchen auf der Torte. Durch seinen großen Stimmumfang und seiner Art zu singen, überzeugt er jeden in diesem Saal. Egal ob in lauten und schnellen Songs oder in den ruhigen Stücken wie „Sorry“ oder „Particles“, ist er einzigartig. Das Konzert neigt sich dem Ende zu, doch genau auf diesen einen Song warten noch alle, der der heute nicht fehlen darf, „Amsterdam.“ Kaum beginnt das Lied, fängt der Saal von den springenden Fans an zu beben. Der Abschluss des Abends ist perfekt.