Nach seiner letzten Arena–Tour „Es werde Licht” und dem aktuellen Nummer-1-Album „Summer in Berlin” machte Deutschlands Soundvisionär SCHILLER mit seiner exklusiven Club-Tour am Donnerstagabend Station in der sächsischen Metropole. Er kann hier auf eine treue Fanbase zählen und so war der Saal erwartungsgemäß bis zum Bersten gefüllt. Schließlich erwartete die Fans ein für Schillerverhältnisse intimes Konzerterlebnis. Für die Metropolis-Shows eigens reduziert und minimal ist auch sein Setup.
Pünktlich zur Prime Time betreten Christopher von Deylen und sein langjähriger Wegbegleiter Gary Wallis die kompakte Stage. Wallis, Meister seines Fachs, nimmt hinter der Schlagzeugburg Platz. Er arbeitete bereits mit den ganz großen der Branche zusammen, wie beispielsweise Pink Floyd. Mastermind von Deylen begibt sich hinter die Synths. Beim Einstieg macht man keine Kompromisse und geht mit einem der größten Hits „Das Glockenspiel“ direkt in die Vollen. Die Fans wissen dies zu schätzen. SCHILLER-Performances sind bekannt für die zahlreichen Bühnenmusiker und Gastvokalisten. Nicht so an diesem Abend. Es zählt die Essenz der Schillerschen Klangwelten. Die ersten drei Songs spielen von Deylen und Wallis rein instrumental.
Schiller | Täubchenthal Leipzig
Erst zum Song „Ruhe“ gepaart mit dem Pet Shop Boys Welthit „West End Girls“ betreten die Sängerinnen Ro Nova und Tricia McTeague die Stage. Beide sind etablierte Stimmen in unterschiedlichen Dance-Produktionen. Während Tricia schon öfters mit SCHILLER tourte, ist Ro neu dabei. Die Damen übernehmen bravurös sämtliche Gesangspassagen. Teils werden die Stimmen mittels Vocoder den SCHILLER-typischen Klangteppichen angepasst.
Neben Hits wie „Schiller“ oder „Metropolis“ sticht sofort die Coverversion „Personal Jesus“ von Depeche Mode heraus.
Da weder Peter Heppner bei „I Feel You“ noch Jan Blomquist zu „In Between“ zugegen sind, werden die female Vocals kurzer Hand durch den Vocoder gezogen. Mit „Over You“, einem der schönsten Tracks des vorletzten Albums „Morgenstund“, endet der Hauptteil nach 19 überragend vorgetragenen Stücken.
Schiller | Täubchenthal Leipzig
Für zwei Zugaben ist in dem zweistündigen Set noch Platz. Zu „Breathe/Dream Of You“ feierte das Auditorium noch einmal richtig, bevor man zu „Dancing In The Dark“ die glücklichen Fans in die Leipziger Nacht entlässt.
Zurück bleibt die Erinnerung an einen exklusiven Konzertabend mit einem herausragenden Künstler in einer der schönsten Venues Leipzigs. SCHILLER überzeugt im Club mindestens genau so, wie in den Arenen des Kontinents. Und da das gesamte Konzert mit zahlreichen Kameras aufgenommen wurde, scheint eine zeitnahe Konzertfilm-Veröffentlichung durchaus wahrscheinlich.