Ein energiegeladener Abend mit Beartooth in Hannover


Beartooth in Hannover 2022
Am Dienstag, den 15. Juni 2022. spielten Beartooth in Hannover ein Konzert. (Bild: Mirco Wenzel)

Wenn die Festivalsaison startet, beinhaltet dies auch meistens den Auftakt für kleinere, intime Clubshows von größeren Bands. So auch in diesem Fall mit Beartooth, die sich das Musikzentrum in Hannover für genau dies ausgesucht haben. Mit dabei sind Silverstein. Schnell ist das Konzert ausverkauft und noch bevor eine Band auf der Bühne steht, ist der Raum aufgeheizt. Beste Voraussetzung, damit keiner das Konzert ohne Schweiß auf dem ganzen Körper verlässt.

Silverstein

Pünktlich stehen Silverstein auf der Bühne und wissen sofort zu begeistern. Der Pit öffnet sich bereits beim ersten Song und wer nicht dort ist, singt laut mit. „Thank you for having us in this cool ass venue with our best Friends in the world Beartooth“, sagt uns Sänger Shane Told. Das Set beschränkt sich dabei nicht auf das erst letzten Monat erschienene Album “Misery Made Me”, sondern hat auch viel Altes dabei, wie den Song “My Heroine”, der bereits zu Beginn gespielt wird. „Let us see the biggest circle pit of the night“, spornt uns Shane an und sollte diesen auch vorerst bekommen. Aber auch ohne großes antreiben ist das Musikzentrum in ständiger Bewegung. Immer wieder rufen die Fans den Bandnamen im Chor, „I love that, it gives me time to drink beer“, lacht Shane, nachdem er einen großen Schluck genommen hat. „This is the last one, you better sing it“, sagt er schließlich, während die ersten Töne von „Smile in your sleep“ erklingen und das Publikum nochmal lautstark mitsingt. Wer noch nicht genug bekommen hat, darf sich im Dezember auf eine Headline Tour freuen, bei dem Shane verspricht noch mehr Songs als heute zu spielen.

Beartooth

Während der Umbaupause wird die Stimme warm gehalten, während verschiedene Metalcore Klassiker aus den Boxen hallen. Als dann Beartooth auf die Bühne kommen, ändert sich das nicht. Schon beim ersten Song “Below” wird lauthals mitgesungen, während Mastermind Caleb Shomo wie wild über die Bühne springt, bzw. auch von der Bühne und direkt ans Publikum. Man könnte diesen Moment als Verschiebung der Energie betrachten, denn ab nun scheint auch das Publikum nicht mehr still stehen zu können. Der Pit ist groß und erbarmungslos. “Hannover, it’s been too fucking long”, sagt er uns mit einem Grinsen im Gesicht und startet direkt in den nächsten Song. Vor knapp einem Jahr erschien das letzte Album der Band, “Below”, entsprechend ist das Set von diesem sehr geprägt.

“Open it up, this is the fastest song we got, this is ‘Dominate’”, sagt uns Caleb und leitet damit den größten Circle Pit des Abends ein. Mehr als die Hälfte der Halle läuft sichtbar freudig im Kreis und bricht damit den vorherigen Rekord von Silverstein an diesem Abend. “I need your help with this one, it’s a sing along”, sagt er später, um den Song “Afterall” einzuleiten. Caleb bleibt aber heute nicht nur am Mikro. Zu den Songs “Hell of it” und “Fed up” greift er selbst zur Gitarre, was ihn aber nicht davon abhält weiter über die Bühne zu springen. Immer wieder spornt er uns weiter an. “When I count to 4 I want to see one fucking mosh pit, fuck this place up”, befiehlt er, worauf das Musikzentrum zu einem großen Pit wird, noch größer als zuvor. Dennoch zeigt er sich zugleich sehr dankbar. “I know I say this a lot but thank you for coming to this Show tonight from the bottom of our heart”, sagt er. “Germany is hands down our favorite place to play and Hannover you are the reason why. Every show is fucking amazing, so thank you, thank you, thank you for supporting us”, erzählt er grinsend weiter, bevor er weiter über die Bühne hüpft.

Langsam finden nach vereinzelt Crowdsurfer ihren Weg nach vorne, welche sanft von er Security wieder abgesetzt werden. Zum letzten Song, “In Between” wird es nochmal laut. Das Publikum stimmt lautstark mit ein und singt noch nach dem Song mit Caleb zusammen weiter. Dieser am Ende auch ohne Mikro. Natürlich gibt es noch eine Zugabe. Caleb entledigt sich hierzu zunächst seiner Jacke und gibt nochmal alles zu “The Past is Dead” und passenderweise “The Last Riff”. Zu letzterem packt Caleb auch nochmal die Gitarre aus, bevor die Musiker schließlich wortlos die Bühne verlassen und uns so in die kühle Nacht verabschieden. Die Abkühlung war zu diesem Zeitpunkt auch bitter nötig.