Das Docks strahlt blau – Jorja Smith in Hamburg


(Bild: stagr / Axel Schilling)

Vor zwei Jahren stellte die damals 18-Jährige Britin Jorja Smith ihren Song „Blue Lights“ der Soundcloud-Welt vor. Es war der Beginn von etwas ganz Großem. Die ersten Vergleiche waren nicht fern – von Alicia Keys, über Lauryn Hill, bis Amy Winehouse wurden etliche Größen der R’n’B- und Soul-Szene mit dem Namen „Jorja Smith“ in Verbindung gebracht. In selbigem Jahr erschien die Debüt-EP „Project 11“, 2018 zeigte die Sängerin mit jamaikanischen Wurzeln dann auf Albumlänge ihr Können. „Lost & Found“ überzeugte die Kritiker und stieg direkt auf Platz 3 der UK-Albumcharts ein. Next Step: eine Live-Tour auf internationaler Ebene.

MAVERICK sabre

Während sich das ausverkaufte Docks langsam füllte, eröffnete der britische Singer/Songwriter/Rapper Maverick Sabre das Konzert. Perfekt getroffene Töne treffen auf reine Begleitung der Akustikgitarre und einer etwas zu überzogenen Ausstrahlung. Verliebte Blicke hatte er sicher.

JORJA SMITH

Pünktlich um 21:00 Uhr betritt Jorja Smith im Abendkleid die Bühne, gefolgt von ihrer unheimlich stark aufspielenden Live-Band. Das Intro von „Lost & Found“ begann ruhig, der zweite Track „Teenage Fantasy“ zeigte dann schnell, wie viel Potenzial in der 21-Jährigen steckt. Fast schon gelangweilt wirkend, dabei aber mit einem selbstbewussten Auftreten jeden Ton treffend, hatte sie wahrscheinlich schon nach zehn Minuten einen Platz in jedem Herz des Publikums gefunden.

Im ersten Teil des Konzerts performte sie nahezu komplett ihr Debütalbum, mit ihrem größten Hit „Blue Lights“ als Höhepunkt. Danach verschwand sie kurz von der Bühne – der Band gelang es dabei mit kraftvoller Instrumental-Power das gut gelaunte Publikum bei der Stange zu halten. Zeit für das Finale. Neben bekannten Songs interpretiere Jorja Smith dann auch Rihanna’s Reggae-Hit „Man Down“ neu. Stimmungsvoll wurde das Konzert mit der Preditah-Kollabo „On my mind“ abgerundet.

Eine Review ohne Kritik abzuschließen ist schwierig. Aber in diesem Fall nicht anders machbar. Denn Jorja Smith zeigte mit ihrem Auftritt, dass sich ihr Hype nicht im Streufeuer verlaufen wird, wenn sie ihren Weg weitergeht. Und wer weiß, vielleicht covert Rihanna dann irgendwann einen Song von Jorja Smith.

Danke für den Text: Tom Wendel