Crossfaith in Hamburg – Volle Power im Logo


Crossfaith in Hamburg 2020
Am Dienstag, den 18. Februar 2020 spielten Crossfaith im Hamburger Logo ein Konzert. (Bild: stagr / Robin Schmiedebach)

Die japanischen Exportschlager Crossfaith haben den Jahresanfang 2020 ausgewählt, um nach knapp 1,5 Jahren Pause erneut einige deutsche Städte zu bereisen und dort für schweißtreibende Liveshows zu sorgen. Zwischen dem 14. und 29. Februar sind dabei insgesamt fünf Locations auf dem Tourplan, bei dem am Dienstag, den 18. Februar der Hamburger Musikclub „Logo“ als Zweites an der Reihe ist.

Black Futures

Im Vorprogramm gibt es aber erst einmal Musik von den Industrial Rockern Black Futures aus London, die mit einem lebhaften Auftritt den Abend eröffnen. Ihr Sound präsentiert sich als eine Mischung aus dem was Bands wie Royal Blood, Nine Inch Nails, Chemical Brothers oder Black Keys ausmacht. Die beiden Musiker fordern ihren Instrumenten alles ab, was möglich ist. Während die Drums energiegeladen und im Stehen verprügelt werden, gibt der Vocalist/Bassist und am Synthesizer alles und gröhlt ins Publikum wie ein irrer Prediger. Insgesamt zelebrieren Black Futures ihre Show etwas pathetisch, was vor allem durch ein drittes „Mitglied“  so wirkt, das zu 99 % der Zeit mit verschränkten Armen, Atemschutz, Sonnenbrille und Schutzanzug in der Bühnenmitte steht.

Ocean Grove

Es folgen die Nu-Metal-/Hardcore-Punks Ocean Grove, die schon mal mit der weitesten Anreise diesen Abend punkten. Die Band stammt aus Down Under, Melbourne um genau zu sein. Schnell sammeln Sänger Dale Tanner und seine Jungs weitere Pluspunkte, denn ihre Darbietung zeigt jede Menge Spielfreude und Talent. Alles ein wenig groovy, ein wenig trippy aber mit harten Riffs und poppigem Chorus. Hier gibt es nur Vollgas. Kein Wunder, dass sich die Gruppe in den letzten Jahren an die Spitze der australischen Heavy-Music-Szene gespielt hat.

Crossfaith

Das Konzert wird mit einem 15-minütigen Dubstep-Mixtape eingeläutet, das bereits eines klar macht: gleicht wird getanzt und gemosht im muckeligen Logo. Mit der japanischen Kombo aus Osaka geht das Publikum schon von den ersten Tönen des Intros an steil. Der Fünfer ist wie immer mit viel Energie und Spielfreude auf der Bühne unterwegs und das steckt die Fans sofort an. Als es mit Destroy richtig losgeht, ist für den Rest des Abends kein Halten mehr. Verschnaufspausen? Fehlanzeige. Die Zuschauer hängen Sänger Kenta Koie regelrecht an den Lippen, gehen mit dem kleinsten Fingerzeig mit und so spielen sich Zuschauer und Musiker die Bälle zu.

Mit ihrem kompromisslosen Mix aus Metal und Trance-Core zerlegen Crossfaith den Saal nahezu in seine Bestandteile. Hier wird alles auf den Kopf gestellt. Oder auf den Köpfen der Zuschauer getragen. Basser Hiroki gönnt sich eine musikalische Runde beim Crowdsurfen durch die Menge und auch am Synthesizer gibt sich Terufumi alles, um die Menge weiter anzuheizen. Ganz zur Freude der Fans ist auch der Song „Jägerbomb“ wieder Bestandteil des Live-Sets, bei dem sich Keto von einem Gast von der Bar zur Bühne einen Jägermeister rüberschicken lässt.

Bei diesem Konzert bleibt jedenfalls kein T-Shirt trocken, weder vor der Bühne noch darauf. Crossfaith sind auf jeden Fall Vollprofis, so dass es für alle ein wirklich stimmiges und durchdachtes Konzerterlebnis ist. Darüber hinaus ist schön zu erleben, wie Bands wachsen, erfolgreicher werden und sich doch selbst treu bleiben. Das Publikum hat sich dabei immer mehr und mehr in die Szene verwachsen. Von den ersten Support Gigs 2012, den ersten kleinen eigenen Clubgigs in Deutschland bis heute haben sich Crossfaith stetig gesteigert und sind inzwischen zu einem Urgestein geworden. Crossfaith machen immer wieder Laune!

Setlist – Crossfaith in Hamburg 2020

1. Destroy
2. Monolith
3. Rx Overdrive
4. Jägerbomb
5. Freedom
6. Endorphin
7. Omen
8. Countdown To Hell

Encore:
10. Deus Ex Machina
11. Catastrophe
12. Leviathan