BLVTH in Hamburg


BLVTH Hamburg 2019 / BLVTH Tour 2019
(Bild: stagr / Peter Detje)

Blvth spielte im Rahmen der “Pre-Stadium Tour 2019” ein ausverkauftes Konzert in der Hamburger Prinzenbar, dem kleinen Club des Docks am Spielbudenplatz. Neben seiner Tätigkeit als Produzent (u. a. Casper, Ahzumjot, K.Flay) versucht Blvth nun auch selbst auf den Bühnen dieser Welt Platz zu finden. Im vergangenen Jahr spielte der Musiker einige Festivals und begleitete Casper & Marteria als Support durch verschiedene europäische Städte. Die “Pre-Stadium Tour” führte Blvth an diesem Donnerstagabend nach Hamburg. Als Support durfte Cashmiri auflegen.

Cashmiri

Besagte Cashmiri machte ihre Sache gut und brachte das Hamburger Publikum bereits früh am Abend zum Tanzen. 50 Minuten für einen Support-Slot sind des Guten dann aber doch zu viel. Nach 30 Minuten hatte die Künstlerin letztlich alles gesagt bzw. abgespielt, die
Stimmung war gut und Blvth hätte gut und gerne daran anschließen können. Da das Set jedoch noch weitere 20 Minuten dauerte, kam (zumindest bei mir) zunehmend Ungeduld auf.

BLVTH

Diese Ungeduld war dann aber wie weggeblasen als Blvth um kurz nach 21:00 Uhr die Bühne betrat. Ein bisschen Indie, ein wenig Hip-Hop, etwas Rap und eine Prise Rock. Ungefähr so lassen sich die Songs des Musikers beschreiben. Mal mit, mal ohne E-Gitarre. Aber immer mit DJ im Hintergrund und einer außergewöhnlichen Stimme am Mikrofon. Sichtlich glücklich und dankbar spielte sich Blvth durch sein Set. Der Sänger hat in Eigenregie mehrere EPs und Singles veröffentlicht. Von der neuesten EP “Blut” (2018) fanden mit “Seven”, “Mars”, “Champagne” und “Pusher” vier von acht Songs Platz, aber auch die aktuellen Singles “Disarray” und “Cool Song” sowie frühere Veröffentlichungen wurden nicht ausgelassen. Dafür, dass der Musiker noch kein Studioalbum veröffentlicht hat, hatte das Set mit 16 Songs eine erstaunliche Länge.

Das Hamburger Publikum genoss das Konzert in vollen Zügen, die Energie des Sängers übertrug sich sofort auf die Menschen vor der Bühne. Zudem hatten die Gekommenen ihre Tanzschuhe nicht vergessen und schlossen sich Blvth an, der wie ein Wirbelwind über die Bühne tobte. Mal springend, mal in der Hocke, mal mit Gitarre in den Händen. Eine gewisse Unsicherheit auf der Bühne zu stehen, war durchaus noch zu spüren. Insgesamt wirkte das Konzert aber sehr professionell und gleichzeitig sympathisch. Ob es bei der nächsten Tourrutsche wirklich für die Stadien reicht? Unwahrscheinlich! Ein paar größere Clubs dürften es aber sicherlich werden. Mit “Snow On Blue”, “Disarray” und “Pusher” schickte Blvth die Hamburger nach drei Zugaben in eine kühle Nacht. Genau die richtige Abkühlung nach einem tanzbaren, mitreißenden Konzert eines Musikers, der noch mehr kann als Songs zu produzieren.