Deichbrand Festival 2015 – Tag 2: Das ging ab am Samstag


Deichbrand Festival 2015 – Eisbrecher
(Bild: stagr)

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EISBRECHER

Nicht nur das perfekte Sommerwetter lockt viele Festivalbesucher an diesem Samstag zur Fire Stage. Harte Rockmusik gepaart mit Elektro-Elementen am Nachmittag. Und wir sehen, das funktioniert. Die Band Eisbrecher ist bekannt für Action auf der Bühne, wirbelnde Instrumente, auch mal ein Mikrofonständer und fliegende Haare. Frontmann Alexander „Alexx“ Wesselsky besticht mit seiner tiefen Stimme und zeigt viel Nähe zu seinen Fans. Ihr aktuelles Album „Schock“ ist frisch auf dem Markt und natürlich gibt es auch einige der neuen Songs auf die Ohren.

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EMIL BULLS

Wieder deutsch, wieder Rock. Die Emil Bulls aus München sind die nächsten auf der Water Stage. An Bühnenerfahrung mangelt es den fünf Musikern nicht, im Gegenteil. Sie blicken bereits auf eine 16-jährige Künstler-Laufbahn zurück. Ihr Stil ist ungewohnt hart, zumindest für einen Deichbrand-Nachmittag. Sie kennen keine Gnade, wenn die Double-Bass im fliegenden Wechsel mit den Gitarrenriffss erhallen. Dazu die kräftige Stimme von Sänger Christ, der sich seinen Emotionen kniend, bebend und rockend völlig hingibt. Irgendwie ist es mitreißend.

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SCHANDMAUL

Es bleibt deutsch. Dafür drehen wir gefühlt die Uhr bis ins Mittelalter zurück, sprachlich und musikalisch. Einerseits kommt die Band Schandmaul klassisch daher, mit den typischen Rockinstrumenten wie Akustik- und E-Gitarre, sowie Bass und Schlagzeug. Auf der anderen Seite bringt das Sextett, bestehend aus vier Männern und 2 Frauen, noch locker zig weitere Instrumente mit auf die Bühne: Violine, Drehleiher, Banjo, Laute, Flöten, Schalmeien, Kontrabass, Dudelsack um nur einige zu nennen. Ein wenig vergleichbar mit der Musik der Mittelalter-Rocker In Extremo. Wir hören märchenhafte Stücke über Gaukler, Narren und Spielleute. Auf jeden Fall sorgen Schandmaul für gute Laune.

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BILDERBUCH

Die österreichische Band Bilderbuch nimmt kein Blatt vor den Mund. Warum auch, kann man doch auf deutsch alle seine Gedanken und Gefühle direkt an seine Fans rausgeben. Ihr Musikstil ist bunt gemischt aus Indie Rock, Punk und Hip Hop. Klingt aber prima, wenn Sänger Maurice Ernst so richtig loslegt. Da steckt viel Leidenschaft in jedem ihrer Songs. Textsicher sind die Fans dabei, wenn der hellblonde Frontmann den Po zum Publikum dreht und losgröhlt „Gib es zu, du bist hinter meinem Hintern her!“.

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BOSSE

Bosse, ein Braunschweiger auf der Überholspur. Aber leicht hatte er es eigentlich nicht immer. Der junge Mann, der am frühen Samstag abend das Gelände vor der Fire Stage bis auf den letzten Platz füllt hat sich aber immer wieder nach oben gekämpft und blieb standhaft. Er ist einer unserer deutschen Talente: Sänger, Songwriter, Gitarrist – und natürlich: Frauenschwarm. Sein Musikstil geht in den Indiepop. Er engagiert sich wie viele seiner Musiker-Kollegen für die Wasserinitiative Viva con Agua doch heute lässt er es sich nicht nehmen, zu den Fans mitten ins Field zu steigen und eine Viva con Agua-Fahne zu schwenken. Gemeinsam mit Festivalbesuchern singt er seinen Hit „Schönste Zeit“. Fast 4 Minuten Fannähe und Emotionen. Das hat uns begeistert.

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THE KOOKS

Der heutige internationale Ausreißer auf den Deichbrand-Bühnen. Die englische Band The Kooks brachten im letzten Jahr ihr neues Album Listen heraus und waren im Frühjahr auf Deutschland-Tour. Ihr Musikstil ist eine gelungene Mischung aus Funk, Jazz, Soul und Rock. Vor allem die Mädels sind heiß auf The Kooks wie man an den vielen Pappschildern sehen kann. Aber eigentlich liegt das doch an Sänger Luke Pritchard, der mit seiner eindringlichen Stimme und seinem natürlichen Rock’n’Roll-Charme für Begeisterung sorgt. Es gibt lange Gitarrensoli, auch mal lässige Akustik-Grooves. Insgesamt eine wunderbarer, britische Rock-Show.

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KRAFTKLUB

Auch beim folgenden Headliner hat der Veranstalter auf’s richtige Pferd gesetzt. Die fünfköpfige Band Kraftklub aus Chemnitz ist energiegeladen und zieht auch den letzten Festivalgänger aufs Gelände. Vor fünf Jahren selbst noch als Support Act, haben sich Kraftklub nun wirklich gemausert. Schaut man jetzt von oben auf Deichbrand Festival, so findet man zu dieser Prime Time keinen einzigen freien Platz mehr. Sänger Felix Brummer und seine Gang setzen auf Action, Crowdsurfen, fliegende Mikros und Konfettikanonen. Aber da kann man auch noch einen draufsetzen und auf der Bühne direkt Feuerwerk abfackeln – auch musikalisch. Und später wird dann noch mitten im Publikum auf eine kleinere Bühne gespielt. Was für ein Einsatz.

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DEICHKIND

Früher einfach nur durchgeknallt, sind die drei Hamburger Rapper von Deichkind heute aber immer mehr gesellschaftskritisch unterwegs. Sie gelten als absolute Abräumer mit ihren Live-Shows. Wenn bei Ferris MC und Co. der Vorhang fällt, gibts es bunte und leuchtende Kostüme, ausgefeilte Lichteffekte, choreographische Einlagen und jedes fahrbare Gefährt (z. B. Bürostühle, Roller, uvm.), das man sich denken kann. Traditionell geht es dann mit überdimensionalem Fass während der Show zum Song „Roll das Fass rein“ in die Menge. Da ist kein Halten mehr.

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