Das Reeperbahn Festival 2018 am Freitag


(Bild: stagr / Axel Schilling)

Ausverkauft – und das Festival platzt aus allen Nähten. So war der Freitag: Schon am frühen Nachmittag sammelten sich die ersten Fans vor dem Docks, um sicher zu gehen, dass sie zu den wenigen Glücklichen gehören, die garantierten Eintritt zum Headliner MUSE bekommen. Das Konzert sollte um 23:10 Uhr beginnen und das Docks fasst etwa nur 1.200 Zuschauer. Kaum brach der Abend an, häuften sich die Meldungen „Einlassstop @xyz“ Egal, ob Prinzenbar, Knust, Imperial Theater, Schulmuseum, Große Freiheit oder eben das Docks. Die Clubs platzten aus allen Nähten. Was also tun, um seine Lieblingsband zu erleben? Im letzten Jahr wollten wir Liam Gallagher auf keinen Fall verpassen und haben den ganzen Abend in einer Location verbracht. Und nur so klappt es auch. Wer zu spät kommt (und das konnte bei Muse schon 3 Stunden vorher der Fall gewesen sein), hat Pech gehabt. Wir waren zu spät. Trotzdem konnten wir fünf sehr unterschiedliche, große und kleine Konzerte besuchen und sind überzeugt, dass es beim Reeperbahn Festival eben nicht um die großen, bekannten Stars geht. Sondern um die Headliner von morgen.

Sero & MIN t

Erster Halt: Indra Club 64 “Where the Beatles played first.” Doch heute stand kein Gitarrenpop auf dem Programm, sondern Rap aus Berlin-Schöneberg. 2016 veröffentlichte SERO seine Single „Holy“. 2017 folgte das Album „One and Only“. Dem Hamburger Publikum bleibt er möglicherweise besonders juicy in Erinnerung. Warum nicht mal über Erdbeeren rappen dachte er sich und brachte den gleichnamigen Titelsong seiner aktuellen EP. Danach ging es für uns weiter zum Spielbudenplatz. Als wir ankamen stand Martyna Kubicz bereits auf der Bühne „Spielbude“ und hatte das Publikum schon längst mit ihren elektronischen Neo-Soul Klängen eingefangen. Umzingelt von Keyboards, Laptops und Mischpulten fand die sympathische MIN t sogar noch etwas Platz zum Tanzen. Bewegung war am Freitag sowieso keine schlechte Idee. Denn das Wetter hat sich zu den Vortagen schlagartig geändert. Was auch uns dazu brachte, für eine Stunde Zuschauer bei THE CAMPFIRE SHOW im Spiegelzelt zu sein. Gastgeberin Vanessa Mdee hatte unterschiedliche Bands zu Gast und ließ sie in kurzen Musik-Spielen gegeneinander antreten.

Das Paradies

Der Abend brach an und damit die Erleuchtung: Das Paradies ist ein Mann und heißt Florian Sievers. Begleitet von zwei Musikern brachte er etwas Ruhe ins Getümmel der Reeperbahn. Malerische Poesie und Geschichten aus und über das Leben. Kein Wunder, dass DAS PARADIES bereits mit ELEMENT OF CRIME und KETTCAR unterwegs war.

Bartleby Delicate

Während der Umbaupause in der Großen Freiheit, ging es runter in den anliegenden Kaiserkeller. Im Rahmen der music:LX night trat neben anderen, luxemburgischen Künstlern BARTLEBY DELICATE auf. Was sofort auffiel war, dass er einer der wenigen Künstler mit eigenem Bühnendesign war. Goldene Rechtecke mit eingebauten Glühbirnen, orangenes Licht und dazu ein grün gemustertes Hemd und eine ebenfalls grüne Gitarre. Einfach und schön.

Graveyard

Wieder nach oben in die Große Freiheit 36. GRAVEYARD aus Schweden standen auf dem Programm. Frontmann Joakim Nilsson versteckte sein Gesicht meist hinter seinen langen Haaren. Die Stimme konnte die Mähne zum Glück aber nicht zurückhalten. Klassischer Blues-Rock, ein Traum für Freunde von Gitarren-Soli und ganz sicher ohne Schnick Schnack.

Schließlich machten wir uns auf den Weg zu MUSE. Was ein Fehler war. Denn, wie gesagt, die Schlangen vorm Docks waren aussichtslos lang. Als dann noch Einlasssstop für die Große Freiheit gemeldet wurde, gab es auch kein Zurück mehr. Der Abend war also fast vorbei als wir mitten auf dem Spielbudenplatz zufällig auf einen ganz besonderen Künstler trafen: DJ MAD (ja, der von den BEGINNERN), legte im Rahmen seines Rollerskate-Jams auf dem Spielbudenplatz auf und posierte noch schnell für ein letztes Foto.

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