Zum 1. Mal mit Band: Passenger zurück im Palladium Köln


Passenger Palladium Köln 2016
(Bild: Steffie Wunderl Wunderl Fotografie)

Gut zwei Jahre sind vergangen, seit Passenger zuletzt in der Domstadt zu Gast war. Bereits damals war die Show ausverkauft und so soll es auch an diesem Abend sein. Dieses Mal soll allerdings tatsächlich eine Band statt ‚nur‘ seiner Loop-Station mit auf die Bühne gehen. Sein neues Album „Young as the Morning Old as the Sea“ (09/2016) bietet außerdem neues Material, auf das sich die Zuschauer freuen dürfen.

Mit Gregory Alan Isakov beginnt der Abend sehr ruhig. Der in Südafrika geborene Musiker versucht die Zuschauer allein mit seiner Gitarre zu verzaubern. Mike Rosenbaum selbst lobt den Musiker in höchsten Tönen, zu seinen Ritualen der Tour gehört es nach jeder Show dessen Musik zu hören, um wieder zur Ruhe zu kommen. Und genau das ist es, was seine Musik hervorragend kann. So springt nur leider schwer der Funke für den den meisten Zuhörern unbekannten Künstler über. Das ist natürlich schade, denn so ist es kaum mehr als Anstandsapplaus, der Gregory Alan Isakov verabschiedet.

Bildergalerie: So war GREGORY ALAN ISAKOV live:

Obwohl der Umbau in nur wenigen Minuten erledigt ist – schließlich steht das gesamte Set für Passenger bereits – müssen sich die Fans gut dreißig Minuten gedulden bis endlich das Saallicht erlischt und Passenger und seine Band ihre Plätze einnehmen. Nach den Witzen der letzten Tour, bei denen Mike Rosenbaum seine Loop-Station als seine eigentlich angekündigte Band vorstellte, ist die Neugierde auf das neue Zusammenspiel auf der Bühne groß.

Bildergalerie: So war PASSENGER live:

Schon nach wenigen Minuten ist klar: Passenger mit Band funktioniert genauso gut wie Passenger allein mit seiner Gitarre. Der Sound ist ein wenig fulminanter, die Songs können schneller zünden denn schließlich muss keine Spur mehr live eingespielt werden. Das Zusammenspiel stimmt und das Rampenlicht gehört trotz allem nur Einem. Und der lässt es sich nicht nehmen, auch ausführlich zu erzählen. Kleine Geschichten gehören ebenso zum Abend wie die Bekundung seiner Dankbarkeit für seine Fans. Nichts davon wirkt gezwungen oder erzeugt unnötige Längen. Stattdessen macht es aus dem Konzert mit 4.000 Zuschauern einen besinnlichen Abend. Die Fans hängen ihm an den Lippen, sind so ruhig dass man eine Stecknadel fallen hören könnte, singen aber auch genauso begeistert mit wenn er es fordert. Sein größter Hit „Let Her Go“ gehört ebenso dazu, wie sein wohl bekanntestes Cover „Sound Of Silence“. Als Überraschung gibt es in jeder Woche ein neues Cover, das auch als Video auf seiner Facebook Seite zu finden ist. „Ain’t No Sunshine“ feiert in Köln Premiere.

Einziger Wermutstropfen ist lediglich, dass der Gastauftritt von Ed Sheeran in Amsterdam wohl keine Überraschung der gesamten Tour ist. Doch wenn das wirklich alles ist, worüber es sich meckern lässt. Passenger hat es einmal mehr geschafft. Seine Konzerte sind ein Erlebnis. Er versteht es sich darauf die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, ganz egal wie klein oder groß die Location ist. Seine Bühnenkonzepte sind durchdacht, setzen ihn in abwechslungsreiche Lichtsettings, die die Stimmung der Songs aufgreifen und ihn in das nötige Rampenlicht stellen. Das alles macht den Abend zu einem Erlebnis, lässt die Zeit aber zugleich auch viel zu schnell vergehen. So gleichen gut 90 Minuten Show einem Wimpernschlag. Doch lang lässt Passenger seine Fans glücklicherweise nie warten, denn ein Musiker wie er gehört einfach auf die Bühnen dieser Welt.

Das neue Album von Passenger bekommt ihr bei Amazon:
Audio-CD „Young as the Morning Old as the Sea“, oder
MP3-Download „Young as the Morning Old as the Sea“

Setlist – Passenger Köln 2016

1. Somebody’s Love
2. Life’s For The Living
3. If You Go
4. 27
5. Anywhere
6. Everything
7. Traveling Alone
8. Sound Of Silence (Simon & Garfunkel Cover)
9. I Hate
10. Young as the Morning Old as the Sea
11. Beautiful Birds
12. Let Her Go
13. Ain’t No Sunshine (Bill WithersCover)
14. Scare Away The Dark
Encore:
15. Home
16. Holes