Monster Truck rollen durchs Übel & Gefährlich in Hamburg


Monster Truck / Übel & Gefährlich Hamburg 2017
(Bild: stagr / Mark Carstens)

MONSTER TRUCK

“Don’t fuck with the truck” stand in großen Lettern auf den T-Shirts der Crew, und auf zahlreichen T-Shirts der Gäste. Diese Einstellung transportierte vor allem Frontmann und Bassist Jon Harvey als er auf der Bühne stand. Seine Mähne (sowohl Haare aus auch Bart) verdeckte die Hälfte der Zeit sein Gesicht, zum Teil auch das Mikrofon in das er gerade rein sang mit seiner durchdringenden Stimme. Und seine kräftige Statur, stilecht verpackt in eine Weste mit zahlreichen Aufnähern, tat ihr Übriges um Jon zuzutrauen dass er ebenso gut der Fahrer eines Monster Trucks sein könnte, der unter seinen Reifen Autos und Ölfässer zermalmt.

Stattdessen sang er Songs von beiden Studioalben und spielte dabei den Bass, der in seinen Hände nicht größer zu sein schien als die Gitarre von Gitarrist Jerem Widerman. Noch einer dieser “oben ohne” Gitarristen, die wie das Rock-Urgestein Angus Young oder Airborne-Frontmann Joel O’Keefe nicht nur durch heiße Gitarrenriffs sondern auch durch unfassbare Bühnen-Präsenz das Publikum einheizen.

Nun, “Präsenz” ist das falsche Wort, “Akrobatik” trifft es etwas besser, aber hat einen zu artistischen Beigeschmack. Jerem flitzte einfach nur über die für ihn viel zu kleine Bühne vom Übel & Gefährlich, und und sprang von jede Ecke die ihm zur Verfügung stand, einschließlich dem Drummer-Podest, Lautsprecher-Boxen und sogar dem kleinen Graben zwischen Bühne und Publikum wo er nach schnellem Hin- und Her-Flitzen die Absperrung als Sprungbrett nutzte um wieder auf die Bühne zu springen. Und all das ohne dass er auch nur eine Sekunde lang aufhörte seine Gitarre zu spielen.