Rockaue 2017: 10.000 Fans rocken Bonn


Rockaue 2017 / Rheinaue Bonn
(Bild: stagr / Mark Carstens)

Eine weite, grüne Wiese, eingeschlossen von sanft ansteigenden Hügeln und kleinen Baum-Ansammlungen, die den Blick auf Bonn versperren und dadurch das Gefühl geben, dass man irgendwo ganz weit draußen ist. Zwei große und eine kleine Bühne verteilten sich auf ein weiträumiges Gelände, so dass es nirgendwo zum Gedränge kommt. Außer von den Mainstages wenn die Bands spielen oder an den Merch-Stores, wenn Autogrammstunde ist. Gut verteilt findet man Getränke-Stände und Food-Trucks. Fast idyllisch wirkt das Rockaue 2017 am zweiten Samstag im Juli und das mit durchgehend blauem Himmel. Ein Gang über das Festival-Gelände beschert mit Überschlagschaukel und dem „größten mobilen Labyrinth der Welt“ eher das Gefühl eines Volksfestes als das eines Rock-Festivals. Beim genauen Hinsehen merke ich aber, das Labyrinth ist schon länger dort und das Festival hat sich drum herum errichtet.

Im 3. Jahr glänzt das Rockaue mit Professionalität in Planung und Durchführung. Die Timeline der Mainstage wird schnell umgeschrieben, als Sängerin Elin Larsson von den Blues Pills mitten im Gig die Stimme verliert. Watch Out Stampede sind nachgebucht wurden, da „Dinosaur Pile-Up“ kurzfristig absagen mussten. So ist der Deutsche Luftgitarren-Meister Udo Wonz als „Vorband“ von der Kyle Grass Band überhaupt erst reingerutscht, nachdem er sich „5 Minuten vor dem Festival“ (Zitat Moderatoren) bei dem Veranstalter gemeldet hatte.

Professionelle Ansagen und (zumindest ihrer Meinung nach) lustige Sprüchen führen durch das Tagesprogramm und gegen die Hitze sind Feuerwehrwagen an den großen Stages aufgestellt. Sie sorgten mit den Löschschläuchen für Abkühlung. An manchen Stellen sorgt so Matsch für ein bisschen Wacken-Feeling. Die gute Erreichbarkeit mit Bus und Bahn und die zahlreichen Parkplätze direkt „vor der Tür“ sind weitere Pluspunkte – und wenn das Line-Up im nächsten Jahr auch wieder so eine gelungene Mischung aus bekannten Acts und interessanten Newcomern bietet, bin ich auf jeden Fall wieder dabei.

Louder than Wolves

Die 4 Jungs von Louder than Wolves haben sich vor 2 Jahren in Bonn als Band zusammengefunden und waren bereits letztes Jahr auf einigen Festivals zu sehen. Das halbstündige Set erinnerte vom Stil her an die Arctic Monkeys und auf der Bühne pegelte sich die Chemie zwischen dem etwas zu hyperaktiven Gitarristen und dem etwas zu ruhigen Bassisten auf ein gutes Mischverhältnis ein. Und produzierte mit dem Sänger zusammen einen Alternative Rock, den man gern wieder hören möchte.