Irisches Pop Rock-Trio The Script in Köln


The Script Tour 2018 / The Script Köln 2018
(Bild: stagr / Steffie Wunderl)

Mit ihrem jüngsten Album „Freedom Child“ (VÖ 09/2017) kommen die irischen Pop-Rocker von The Script zurück nach Deutschland. In Köln steht dabei wie schon bei der letzten Tour das Palladium auf dem Programm. Unterstützt werden sie dabei von der englischen Sängerin Ella Eyre.

ELLA EYRE

Wer an diesem Abend mit einer langen Schlange durch die Schanzenstraße rechnet, die eigentlich gerade zielgruppenbedingt zu erwarten gewesen wäre, wird positiv mit zügigem Einlass und damit einer warmen Halle überrascht. Die Minustemperaturen haben lediglich die härtesten Fans nicht davon abgehalten, mit Wärmedecken vor der Halle zu campieren. Zum Konzertbeginn von Support Ella Eyre ist das Palladium dann endlich gut gefüllt. Knapp 3.000 Fans haben sich eingefunden. Sie begeistert mit markanter R&B-Stimme, Tanzeinlagen und einer Mischung aus eigenen Songs und Covern durchaus. Vor allem in den ersten Reihen hat sie deutlich Fans, die ihre Songs enthusiastisch mitsingen. Weiter hinten wird es dann leider eher ruhiger, das Publikum ist eindeutig noch nicht richtig aufgetaut.

THE SCRIPT

Recht viel anders wird das auch leider nicht als The Script die Bühne übernehmen. Die vordere Hälfte des Zuschauerraums ist gut dabei, singt mit, tanzt und zeigt, dass zumindest der Hauch von Stimmung da sein könnte. Die andere Hälfte des Publikums steckt eindeutig in der Winterstarre. Nur vereinzelt wird ein wenig getanzt, Mitsingmomente muss sich Sänger Daniel O’Donoghue schwer erbetteln. Das ist schade, denn so wird wieder einmal eines ganz bitterlich bewusst: Die Band kann ihr stärkstes Konzert spielen, aber wenn die Stimmung nicht stimmt, wird es lediglich als gutes Konzert in Erinnerung bleiben und nicht als grandioser Abend verzeichnet.

Das ist schade, denn Daniel O’Donoghue (Gesang, Keyboard), Mark Sheehan (Gitarre) und Glen Power (Schlagzeug) geben auf der Bühne wirklich alles. In einem beeindruckenden Bühnenbild mit ausgeglichener Lichtshow fegt vor allem Frontmann Daniel über die Bühne und scheut dabei den Kontakt zu den Fans nicht. Schon im dritten Song springt er zum ersten Mal von der Bühne auf den Wellenbrecher, um die Fans abzuklatschen. Ein Akustikset Mitten im Publikum unterstreicht diese Fan-Nähe nicht nur, es zeigt auch gleichzeitig die Vielseitigkeit der Songs und das Talent der Musiker. Die neuen Songs sind eindeutig Dance-Pop geprägt und fallen so aus den typischen Rock-Pop Songs heraus, fügen sich aber durchaus in das Gesamtpaket ein.

Wie ein roter Faden zieht sich vor allem in den Zwischenansagen immer wieder die Aussage nach Frieden, Gleichheit, Harmonie und Gleichberechtigung. Diese Botschaft spiegelt sich auch sowohl im Titel des Albums wie auch vielen Songs wieder. Es bleibt ein großartiges Konzert mit einem faden Beigeschmack, denn es ist einfach traurig zu beobachten, wenn der Funke von der Bühne im Publikum erstickt. The Script haben wirklich alles gegeben, um den Zuschauern ein herausragendes Konzerterlebnis zu bieten. Von der Setlist über die Performance, den guten Sound und das Gesamtbild ist alles durchdacht und klasse umgesetzt. Aber der Stimmungsabfall, der auch durchaus mit der ewigen Manie ein Konzert nur noch durchs schief gehaltene Handy mitzuverfolgen, weil das ganze Leben auf Snapchat und Instagram Stories übertragen werden muss, einhergeht, ist schlichtweg traurig. So erstickt selbst die Begeisterung über die größten Hits im Zwang des Filmens. Wirklich schade, denn The Script sind es einfach wert erlebt zu werden!

Setlist – The Script Köln 2018

1. Superheroes Rock The World
2. Rock The World
3. Paint The Town Green
4. The Mn Who Can’t Be Moved
5. Wonders
6. Arms Open
7. Nothing
8. No Man Is An Island
9. If You Could See Me Now
10. For The First Time
11. If You Ever Come Back (acoustic)
12. Never Seen Anything Quite Like You (acoustic)
13. The Energy Never Dies
14. Rain

Encore:
15. No Good In Goodbye
16. Breakeven
17. Hall of Fame