„Let’s Have A Black Celebration“ – 13. Februar 2024, Mercedes-Benz Arena Berlin. Nach der ausverkauften Konzertreise durch die großen Stadien der Welt, melden sich Depeche Mode zurück in den Indoor Arenen, um den zweiten Teil ihrer „Memento Mori Tour“ zu zelebrieren. Um kaum eine andere Band gibt es einen solchen Fan-Kult. Drei Mal wurde die Berliner Mercedes-Benz Arena im Handumdrehen ausverkauft. Mit der deutschen Hauptstadt und den dort beheimateten Hansa Studios verbindet die Band so vieles in ihrer bewegten Geschichte. Der Dienstagabend markierte mittlerweile die 89. Show zum aktuellen Long Player.
Wie schon im letzten Sommer, begann das Konzert nach einem kurzen Intro zu den düsteren, basslastigen Klängen von „My Cosmos Is Mine“. Frontmann Dave Gahan zog die Crowd dank seiner unverwechselbaren Stimme sofort in seinen Bann. Mit „Wagging Tongue“ blieb die Band zunächst in der Chronologie des letzten Albums und ließ dabei die Stage episch illuminieren. Anschließend tauchte sich das von einem riesigen „M“ dominierte Bühnenbild in blutrotes Licht und Martin Gore griff zur E-Gitarre. Der Klassiker „Walking In My Shoes“ war wie immer eine sichere Bank und brachte das Auditorium das erste Mal zum Kochen. Jetzt war es an der Zeit, die Hitmaschine richtig sprudeln zu lassen. Von „It´s No Good“ oder „Policy Of Truth“ ging es hin zu „In Your Room“ von „Songs Faith and Devotion“ aus dem Jahre 1993. „Everything Counts“ funktionierte auch dieses Mal noch so gut, wie in den 80ern. Obgleich mittlerweile drei Generation eben diesen Hit lauthals mitsingen können. Mit „Before We Drown“ fand einer der zweifelsohne stärksten Tracks von „Memento Mori“ frisch in das Liveset. Nach intensiven, neun Liedern, gönnte sich Dave und seiner Stimme eine Verschnaufpause.
Es war an der Zeit für Martin L. Gores Akustik-Part. Begleitet von Live-Instrumentalist Peter Gordeno am Piano intonierte er ausgesprochen gefühlvoll, zunächst „Strangelove“ und dann den Gänsehautgaranten „Somebody“. Zur Vorab-Single „Ghosts Again“, welche von einer imposanten Bühnenprojektion begleitet wurde, machte sich Gahan auf den Weg in Runde zwei. Anstelle von „World In My Eyes“, bei welchem während der Stadiontour noch das Portrait des viel zu früh verstorbenen dritten Bandmitglieds Andrew Flechter die Bühne zierte, trat dieses Mal der Power-Song „Behind The Wheel“. Ein weiteres Highlight bildete die neue Live-Version von „Black Celebration“ , eingeleitet von einem monumentalen Synthie-Intro.
Nach 18 Songs in wirklich ausgedehnten Live-Interpretationen, erreichte das kurzweilige Hauptset mit dem Überhit „Enjoy The Silence“ seinen emotionalen Höhepunkt. Für die erste Zugabe hatten sich Depeche Mode etwas Besonders aufgehoben. Gore und Gahan begaben sich zum Ende des Bühnensteges und stimmten gemeinsam „Condemnation“ an. Ein Song, der im Original durch sein Gospel-Flair besticht, wirkte dort dank Gitarren und Pianounerstützung fast wie im Country Music Style. Nach einem Geburtstagsständchen für einen Fan, zog man das Tempo zu „Just Can’t Get Enough“ wieder deutlich an. Gerade bei dem Song musste nach der Mitarbeit des unerschöpflichen Publikums nicht weiter gefragt werden. Während „Never Let Me Down Again“ badete die Band traditionell in den „Waving Hands“ der Massen, bevor zu „Personal Jesus“ das letze von den frenetisch feiernden Fans abverlangt wurde.
Depeche Mode sind und bleiben eine der größten Livebands, die selbst nach Jahr und Tag Generationen von Fans aufs Neue begeistert. Und so werden am kommenden Donnerstag- sowie Dienstagabend abermals viele glückliche Gesichter die Berliner Mercedes-Benz Arena verlassen. Depeche Mode, Deutschland, Berlin das gehört einfach zusammen.