Das Ende einer Ära – HIM nehmen Abschied von ihren Fans


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(Bild: stagr / Steffie Wunderl)

Es ist an der Zeit Abschied zu nehmen von einer Band, die wie ein alter Freund ist. Ihr größter Hit „Join Me In Death“ ist zeitlos, Ville Valos tiefe Stimme unverkennbar. Doch was wäre ein Abschied ohne eine letzte große Tournee, um sich von den Fans gebürtig zu verabschieden. Kein Wunder also, dass die Show in Köln restlos ausverkauft ist. 4.000 strömen trotz Schneeregen und eisigen Temperaturen ins Palladium.

BITERS

Zunächst obliegt es allerdings Biters die winterlichen Temperaturen zu vertreiben. Und das machen die Jungs aus Atlanta durchaus gut. Sie bieten klassischen Rock’n’Roll, der Erinnerungen an Jimi Hendrix und die jungen Rolling Stones wach werden lässt. 40 Minuten gehört ihnen die Bühne und das Publikum geht begeistert mit. Klingt fast perfekt. Wäre da nicht die Aufforderung von Sänger Tuk gewesen, das Frontlicht zu dimmen, weil es ihm zu hell war. Reaktion der Technik? Ganz aus! Strahlend blaue Backlights blenden so die ersten Reihen und die Musiker selbst, die immer wieder begeistert posen und die Finger über die Gitarrenseiten flitzen lassen, verschwinden im LED-Matsch. Erst für die letzten anderthalb Songs dürfen die Fans die Musiker auch nicht mehr nur hören, sondern tatsächlich sehen. Diese Jungs sollten Genre-Fans definitiv im Auge behalten.

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Dann ist es endlich an der Zeit Ville Valo (Gesang), Mikko Lindström (Gitarre), Mikko Paananen (Bass), Jani Purttinen (Keyboard) und Jukka Kröger (Schlagzeug) ein letztes Mal gemeinsam auf der Bühne zu begrüßen. Ohne große Umschweife starten die Musiker in eine Setlist, die 22 Jahre Diskografie zusammenfasst.

Die Fans genießen das Set, das überwiegend ohne große Worte ineinander über geht. Ville Valo legt eindeutig mehr Wert darauf, musikalisch noch einmal in die Vollen zu gehen, statt ein Mann großer Worte zu sein. Doch genau diese Lieder sind es schließlich, die die Fans zusammen gebracht haben und die sie seit Jahren begleiten. Dabei verschwinden die Musiker in einer fulminanten Lichtshow.

Erst zum Ende der Show hin, wendet sich Valo mit kleinen Anekdoten und natürlich einer gebürtigen Verabschiedung an seine Fans. Begeisternd ist allerdings vor allem seine Stimme, die genau so stark ist, wie es sich die Zuschauer erhofft haben. Gewürzt wird außerdem immer wieder mit Soloeinlagen der Musiker, die daran erinnern, wie viel Talent auf dieser Bühne versammelt ist.

So ist die Stimmung begeistert und melancholisch zugleich. Über 100 Minuten verzaubern die Finnen das Publikum in Köln, bevor Valo sie mit einem letzten ‚Danke Köln, Danke!‘ Von der Bühne verschwindet. Es ist ein würdiger Abschied, eine letzte große Verbeugung einer Band, die ein ganzes Musikgenre geprägt hat. Danke HIM!

Setlist – HIM Köln 2017

1. Buried Alive by Love
2. Heartache Every Moment
3. Your Sweet Six Six Six
4. The Kiss of Dawn
5. The Sacrament
6. Tears On Tape
7. Rip Out the Wings of a Butterfly
8. Gone With the Sin
9. Soul on Fire
10. Wicked Game (Chris Isaak Cover)
11. Killing Loneliness
12. Poison Girl
13. Bleed Well
14. Heartkiller
15. Join Me in Death
16. Stigmata Diaboli
17. In Joy and Sorrow
18. Right Here in My Arms
19. The Funeral of Hearts

Encore:

20. Rebel Yell (Billy Idol Cover)
21. When Love and Death Embrace