Unsere Highlights: Hurricane Festival 2018 am Samstag


(Bild: stagr / Dominik Fiolka)

Der zweite Festivaltag beginnt zur Mittagsstunde auf dem Eichenring. Nachdem es am Freitag keinen Regen mehr gegeben hatte, yeah, ist es aber mit 10 Grad doch ziemlich frisch um die Nase geworden. Heute also warme Fleecejacke dazu und weiter geht’s. Eine ganze Reihe beeindruckender Künstler stehen nämlich auf dem Programm vom Hurricane Festival 2018 Samstag, darunter Portugal.The man, Dendemann, Prinz Pi, Frank Carter & the Rattlesnakes, Yonaka, Kat Frankie, Brian Fallon & The Howling Weather, Parcels, SXTN, The Kooks und viele viele weitere. Als besondere Schmankerl des zweiten Festivaltages gibt es für die angenehmen Abendstunden noch eine perfekt gemischtes Programm mit Bonez MC & RAF Camora, The Kooks, Biffy Clyro, Bonaparte, Beginner, The Prodigy und Justice.

ROMANO

Romano aka Roman Geike (aka MC Ramon, Cornerboy, Left Coast und Dayton the Fox) lockt die Camper for die Bühne. Schließlich posaunt der das Statement „wir wollen hier erstmal nur ’n bissel runter fahren, chillen und zusammen einen smoken…“. Rhythmisch, basslastig und stimmstark geht es dann aber ab durch die Mitte. Das Set mit einer dreiviertel Stunde Länge gestaltet der langhaarige Flechtzopf-Träger absolut kurzweilig. Da bleibt kein Tanzbein unbewegt oder zumindest die Hüfte wird geschwungen. Romano scheut keine Berührung mit dem Publikum, in seinen Texten gehen Humor und Ernsthaftigkeit ein perfektes Bündnis ein. Mit jeder Menge Material vom Debütalbum „Jenseits von Köpenick“ und dem aktuellen Werk „Copyshop“ gibt es einen guten Einblick in den Songkosmos von Romano, der absolut Bock aufs Hören macht.

frank Carter & The Rattlesnakes

Frank Carter betritt die Bühne, vor der es ziemlich leer ist … noch! Ein diabolischer Blick gen Publikum, der Sound dreht auf, und es ist zu erahnen, was wenige Sekunden später passieren wird: Absolute Eskalation! Dieser Mann ist ein Hexenmeister, ein Derwisch – und natürlich ein Punk feinster Sorte! Der tätowierte Rocker und seine Rattlesnakes geben alles und sogar noch mehr. Song für Song peitschen sie die Zuschauer aus. Und das förmlich im Vollkontakt, denn schon beim ersten Song geht es für Carter und seinen Gitarristen mitten in die Menge, denn in wenigen Minuten ist es dort ziemlich voll geworden. Der Brite tobt mit schier grenzenlos leidenschaftlichem Einsatz über und kommt den Fans dabei immer wieder ganz nahe. Keinerlei Berührungsängste also. So macht man die Crowd glücklich, da wird gemosht und kreisförmig umher gecircelt – so bedankt man sich so bei der Hardcore-Kombo für eine brachiale Punk-Performance.

brian fallon & the Howling Weather

Der Frontmann von The Gaslight Anthem ist sicher schon vielen bekannt, in 2015 hat die Band allerdings via Facebook eine Auszeit mit unbekannter Länge verkündet. Anlässlich des 10. Jubiläums ihres zweiten Albums „The ’59 Sound“ kann man die Band an zwei Terminen (28. und 29. Juli) aber zumindest mal wieder live in Köln sehen. Vor allem die Solokarriere des in New Yersey lebenden Musikers steht jetzt im Vordergrund, nach düsterer Lebensphase ist seine Motivation voll zurück und so tourt mit seiner Band The Howling Weather auch in Deutschland und präsentiert dabei sein sein aktuelles Soloalbum „Sleepwalkers“.

Prinz Pi

Ob als Prinz Porno oder Prinz Pi – wo er live auftritt, hängt das Publikum an seinen Lippen. Wahrscheinlich liegt es mit daran, dass seine Texte haargenau den Nerv der aktuellen Generation ansprechen, die nicht so wirklich weiß, was sie beruflich und in Bezug auf Lebensentscheidungen mit sich anfangen soll. Seine Megahits wie „Du bist“, „Fähnchen im Wind“ oder „Kompass ohne Norden“ sprechen für sich. Vor allem die weiblichen Fans in der Zuschauermenge sind absolut textfest und singen leidenschaftlich jede Strophe mit. Der 38-jährige ist bester Laune, wirbelt seinen Mikrofonständer durch die Luft und springt quer über die Bühne. Er reißt einfach jeden mit. Als neustes Werk hat Prinz Pi „Nichts war umsonst“ (VÖ 2017) in den Plattenläden stehen, bei seiner fast jährlichen bis zweijährlichen Taktung mit neuen Songs wird es sicher auch dieses Mal nicht lange dauern bis zum nächsten Album.

madsen

Dreizehn Jahre ist es her, dass das Debüt-Album von Madsen auf den Markt gekommen ist. Mit ihrem letzten Knaller „Kompass“ haben sich die Jungs Zeitreise zurück in die eigene Jugend begeben und dabei bleibe bleiben Madsen dem Indie-Rock weiterhin treu, jetzt vielleicht ein wenig mehr im Stil der 80er/90er. Auf der Bühne zeigt sich Frontmann Sebastian Madsen wie immer als charmant-witziger Blickfang, daneben etwas zurückhaltender Bruder Nummer 1 Johannes an der Gitarre, dann ist da noch Bassist Nico, sowie Bruder Nummer 2 Sascha der das Drumset prügelt. Das Quartett bekommt nur live weibliche Gesangs-Unterstützung und zwar von Lisa am Keyboard. Sympathisch, wie Madsen ihre gute Laune und Lust auf Musik an die Zuschauer weiterreichen. Echter Madsen-Sound dem nicht nur treue Fans verfallen. Tanzbares und poppiges, rockiges und gefühlvolles, das liefert Madsen auch am Hurricane Festival 2018 Samstag ab. Zum Ende des Sets gibt es noch den Hit und Ohrwurm „Lass die Musik an“ in Dauerschleife – prima Statement!

 

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