Rockharz Open Air 2023 – Unsere Highlights am Mittwoch


Rockharz Open Air 2023 am Mittwoch
So war das Rockharz Open Air 2023 am Mittwoch. (Bild: Birger Treimer)

Es war wieder soweit, unweit der Teufelsmauer begaben sich zwischen dem 5. und 8. Juli 2023 wieder tausende Freunde der harten Musik auf den epischen Weg zum 30. Rockharz Festival. Zuerst musste aber wie immer die Anfahrt überwunden werden, dies gestaltete sich in diesem Jahr auch am Dienstag etwas schwierig. Nachdem der höllische Ritt überwunden war, ging es weiter zum verzweifelten Zeltaufbau, was sich auf Grund des Windes auch etwas schwieriger gestaltete, als gedacht. Dafür wurde bereits am Abend am Mutantenstadl das Festival mit reichlich Hopfensmoothies und den ersten Circle Pits eingeweiht.

Der Mittwoch begrüßte die Besucher auf dem Rockharz Open Air in Ballenstedt mit reichlich Wind, der kräftig über das Gelände peitschte. Die Wolken am Himmel zogen glücklicherweise vorbei und regneten sich anderswo aus. Auch wurde das Festival zum Glück von dem tobenden Orkan in Norddeutschland verschont und so mussten nur einige Pavillons das zeitliche segnen. Gen Nachmittag bildete sich am Einlass zum Infield eine Schlange, der pünktlich um 15:00 Uhr feierlich eröffnet wurde.

Als Opening Act war in der Running Order ein „würdiger Auftakt“ für die Dark Stage vermerkt. Wer sich dahinter versteckte? Es waren Eric Fish & Friends. Und Freunde hatte Eric Fish wahrlich dabei: im Laufe der Show holte er sich Hansi Kürsch (Blind Guardian), Peavy (Rage), Holly (Letzte Instanz) und Der Schulz (Unzucht) mit auf die Bühne. Ein wahrlich würdiger Auftakt.
Die Eröffnung der Rock Stage übernahmen im Anschluss die Kneipenterroristen. Seit 25 Jahren zollen die Hamburger ihre Liebe zum Hochprozentigen mit Songs wie „Kneipentouristen“, „Der Alkohol“ oder auch „Nüchtern bin ich schüchtern“ Tribut. In den ersten Reihen vor der Bühne wurde zu der Promille-Poesie ausgelassen feiert und mitklatscht.

Wer Lust auf ein bisschen mehr Geschepper hatte, war beim nächsten Act genau richtig: Exhorder waren gekommen, um dem Publikum auf dem Rockharz eine ordentliche Ladung Thrash-Metal zu kredenzen. Die Setliste hielt unter anderem Oldies wie „Slaughter In The Vatican“ parat und ludt die Menge zum Headbangen ein.

Die kommende Band hatte sich vor allem eines auf die Agenda geschrieben: der Menge ordentlich einzuheizen und sie mit der Tanzwut zu infizieren. Hierzu animierten der Teufel und seine Gefährten uns mit Titeln wie „Freitag der 13.“, Der Puppenspieler“ oder auch „Pack“. Die Grabenschlampen konnten währenddessen die ersten Crowdsurfer des Tages abfangen.

Noch einen oben drauf in puncto „Der Menge einheizen“ setzten Letzte Instanz. Ihr Auftritt war mit Pyrotechnik gespickt und somit im wahrsten Sinne des Worte eine heiße Nummer. Holly und seine Jungs spielten Lieder wie „Noch einmal“, „Blind“ oder auch „Ehrenwort“ und hatten das Publikum damit fest im Griff. Zudem gab’s mit “Remmidemmi“ ein Deichkind-Cover, bei welchem der Name Programm war und in der Menge ordentlich Radau gemacht wurde.

Als nächstes an der Reihe war Ex-Gloryhammer Frontmann Thomas Winkler mit seinem Alter Ego AngusMcSix. Angus und seine Gefährten spielten für uns unter anderem „Sixcalibur“, „Master Of The Universe“ oder auch „Eternal Warrior“. Auch an Unterhaltung für die vor der Bühne stehenden Fans wurde einiges geboten, sei es ein mit einer Wasserpistole aufs Publikum schießender Dinosaurier oder auch drei aufblasbare Pegasus-Pferde zum Crowdsurfen.

Weiter im Takt ging es mit einer erneuten Dosis Power Metal, dieses Mal von Battle Beast. Die ehemaligen Wacken Metal-Battle Gewinner sind von den Festivalbühnen schon lange nicht mehr wegzudenken. Dieses Mal für uns im Gepäck hatten sie unter anderem „Circus Of Doom“, „Eden“ oder auch „King For A Day“. Der Sound war, anders als bei einigen anderen Bands bisher, vom ersten Moment an tadellos, sodass es umso mehr Freude brachte, der Band zuzuhören.

As I Lay Dying sollten um 21:00 Uhr auftreten, aber das wurde leider nichts: geschlagene 40 Minuten warteten wir vor der Bühne darauf, dass es mit der Show endlich losging. Zum Glück wusste die Menge sich derweil selbst mit Crowdsurfing, einer Wall of Death und Gesängen zu beschäftigen. Später erfuhren wir: die Airline hatte leider sämtliches Equipment der Band verloren. Zum Glück konnten As I Lay Dying sich bei anderen Bands etwas borgen und so immerhin doch noch gute 20 Minuten spielen.

Ohne weitere Verzögerungen ging es mit Mono Inc. zu der zweiten Hamburger Formation des Tages. Die Band rund um Sänger Martin Engler spielte im Laufe ihres Sets neben Songs vom aktuellen Album „Ravenblack“ auch Klassiker wie „Arabia“ und mit „Lieb Mich“ sogar einen deutschen Song. Auch für ein ausgiebiges Drum-Solo von Schlagzeugerin Katha war natürlich auch Zeit. Das Infield war inzwischen gerappelt voll, bei bester Stimmung und sang lauthals mit.

Gegen 23 Uhr war nun endlich der Headliner des Mittwochs an der Reihe: Blind Guardian sind auf so ziemlich jedem Festival ein gern gesehener Gast und so bildete auch das Rockharz keine Ausnahme. Die Barden füllten ihr Set mit Titeln wie „Imaginations From The Other Side“, „Nightfall“ und „Ashes To Ashes“. Hierbei hatte Hansi in der Regel nicht allzu viel zu tun, denn das Publikum sang nur allzu gerne an seiner Stelle, insbesondere bei dem allseits beliebten „The Bard’s Song“ oder auch „Valhalla“.

Als Abschluss für den Tag stand erneut eine Überraschung auf dem Programm: der für den Slot eingetragene „Surprise Act“ entpuppte sich als Knorkator, Deutschlands meiste Band der Welt. Sänger Stumpen entledigte sich im Verlauf des Sets progressiv seiner langen Klamotten und schwang das Tanzbein, während er mit seinen Kollegen Titel wie „Alter Mann“, „Du nich“ und „Böse“ performte. Schließlich hieß es dann aber doch „Zähneputzen, Pullern und ab ins Bett“ – in diesem Sinne bis zum nächsten Tag!

Redaktionelle Mitarbeit: Sandra Curtz