Rockharz Open Air 2023 – Unsere Highlights am Freitag


Rockharz Open Air 2023
So war das Rockharz Open Air 2023 am Freitag. (Bild: Birger Treimer)

Festivaltag Nummer drei auf dem Rockharz Open Air 2023. Die Sonne brennt unbarmherzig vom Himmel, kein Wölkchen ist zu sehen und die Temperaturen nähern sich langsam aber sicher der 30-Grad-Marke. Der malerische Harz beherbergt seine Metal-Besucher nun schon seit Mittwoch und so langsam nähert sich das Festivalende in diesem Jahr.

Wir beginnen den Festival-Freitag auf der Rock Stage. Vor der Bühne hat sich für die relativ frühe Stunde schon eine beachtliche Menge versammelt, die die Band herzlich begrüßt. Frontfrau Elli lässt ihre Dreads kreisen und bedient mit Songs wie „Kollaps“ und „Insomnia“ ein breites stimmliches Spektrum von Klargesang bis Growls.

Wechsel auf die Dark Stage, wo Rauhbein heute die Veröffentlichung ihres neuen Albums „Herz eines Kriegers“ feiern. Natürlich dürfen Songs von der neuen Scheibe auf der Setlist nicht fehlen – bei Titeln wie „Feier Frei“ und „Typen wie wir“ geht auf und vor der Bühne die Post ab.

Eine weitere Album-Premiere gibt es im Anschluss bei All For Metal zu feiern, denn die Power-Metaller um Tim „Tetzel“ Schmidt und ¬Antonia Calanna veröffentlichen an diesem Tag ihr Debütalbum „Legends“. Erst zum zweiten Mal stehen sie überhaupt live auf der Bühne und haben für uns Titel wie „Raise Your Hammer“ und „Born In Valhalla“ im Gepäck.

Zeit für eine geballte Ladung Frauenpower von den Burning Witches aus der Schweiz. Sängerin Laura Guldemond und ihre Ladies trotzen der sengenden Mittagshitze und spielen für uns unter anderem „Witch’s Hammer“ und „The Dark Tower“. Vor der Bühne gibt es derweil eine nasse Abkühlung aus dem Gartenschlauch von den Pit Sisters.

Eine weitere Album-Veröffentlichung gibt es heute auch bei Bloodbound zu feiern. Die Power Metaller aus Schweden veröffentlichen heute ihr mittlerweile zehntes Studioalbum mit dem Titel „Tales From The North“. Auf dem Rockharz spielen sie heute unter anderem „In The Name Of Metal“ und laden zu einem „Drink With The Gods“ ein.

Auch die Griechen Septicflesh haben etwas Pech und müssen ohne ihre eigentlichen Bühnenklamotten auf die Bühne, aber egal, es ist sowieso zu warm und der musikalischen Qualität der Band tut das keinen Abbruch. Mit „Potrait of a Headless Man“, „Neuromancer“ oder „Martyr“ erobern sie schnell das Publikum und sorgen für einen entspannten dunklen Schleier über dem Rockharz. Mit „Anubis“ und „Dark Art“ setzen sie dann den Grabstein auf ihren Auftritt und haben den perfekten Abgesang.

Mächtig scheppert es heute auch bei den Thrash-Urgesteinen von Destruction. Bereits seit 1982 treiben sie ihr Unwesen in der Szene und zählen zu den erfolgreichsten deutschen Bands ihres Genres. Mit Songs wie „Nailed To The Cross“ oder auch dem Klassiker „Thrash Till Death“ bieten sie dem Publikum Circlepit-Material vom Feinsten.

Equilibrium lüften heute das Geheimnis um ihren neuen Sänger, der in die Fußstapfen von Robse treten wird. Es ist Fabian Getto, der hier beim Rockharz seinen ersten Live-Auftritt mit der Band absolviert und sich sowohl bei Klassikern wie „Blut im Auge“ als auch beim neueren Material wie „Renegades“ wacker schlägt.

Weiter geht es mit Power Metal aus Finnland von Sonata Arctica. Die Band um Sänger Toni Kakko ist schon lange nicht mehr aus der Szene wegzudenken und hat heute ein mit Klassikern gespicktes Set dabei, das zur Freude des Publikums unter anderem „I Have A Right“, „Full Moon“ und natürlich „Don’t Say A Word“ bereithält.

Versengold feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen und laden aus diesem Anlass zu ihrer großen Jubiläumsshow im November ein. Doch zunächst sind die Bremer Stadtmusikanten hier auf dem Rockharz zu Gast. Mal laut und fröhlich mit „Thekenmädchen“ oder „Der Tag an dem die Götter sich betranken“, mal leise und gefühlvoll mit „Haut mir kein‘ Stein“. Das Infield ist brechend voll und die Folker sorgen für eine grandiose Stimmung, jeder Song reißt das Publikum auf seine Weise mit und sorgt für ein schönes Konzert der Bremer Stadtmusikanten von Versengold.

Über der Rock Stage hängt nun ein Banner mit einer idyllischen Landschaft und wir begrüßen den Mann mit einem Plan: Jonne Järvelä. Der Plan ist relativ simpel und sieht vor, sich ordentlich einen hinter die Binde zu kippen. Den passenden Soundtrack dazu liefern Jonne und seine Kollegen von Korpiklaani mit Titeln wie „Beer Beer“ und „Vodka“ und heizen damit die Partystimmung vor der Bühne weiter an.

Mit den Australiern von Airbourne wird es rockig. Frontmann Joel O’Keeffe sprüht vor Energie und ist kaum zu bremsen: Wenn er nicht gerade wie wild über die Bühne flitzt, lässt er sich Gitarre spielend durch die Menge tragen oder mixt Drinks und verteilt sie an das Publikum. Auf die Ohren gibt es derweil Hardrock vom Feinsten mit Stücken wie „Running Wild“ oder „Breakin‘ Outta Hell“.

Inzwischen ist die Sonne ganz untergegangen und wir sind endlich beim Headliner des Tages angelangt: Zeit für eine geballte Ladung Pure Fucking Metal von Arch Enemy. Frontfrau Alissa White-Gluz und ihre Bandkollegen Michael, Jeff, Sharlee und Daniel laufen an diesem Abend zu Hochform auf und hauen uns einen Brecher nach dem anderen um die Ohren. Zu Songs wie „War Eternal“, „As The Pages Burn“ und „Nemesis“ wird gemosht und geheadbangt, was das Zeug hält, und auch die Grabenschlampen haben alle Hände voll zu tun. Zusätzlich wird uns mit reichlich Pyros und etwas Feuerwerk eingeheizt.

Danach gibt es noch eine Runde Abschlusspogo mit Firkin, die Folk-Punk Band sorgt zu später Stunde noch für so manches Tänzchen vor der Bühne und kann noch ein paar Leute anlocken. Man merkt aber schon, dass die Hitze das Publikum etwas ausdünsten lässt und so sorgt die Band für einen schönen Ausklang des heutigen Abends.

Redaktionelle Mitarbeit: Sandra Curtz