Rockharz Open Air 2023 – Unsere Highlights am Donnerstag


Rockharz Open Air 2023
So war das Rockharz Open Air 2023 am Donnerstag. (Bild: Birger Treimer)

Der Donnerstag im schönen Harzer Ballenstedt begrüßt uns mit leicht bewölktem Himmel und angenehmen Temperaturen. Auch der Wind vom Vortag hat sich gelegt – perfekte Bedingungen für einen Tag im Infield und so wird es auch.

Wir beginnen unseren Bandmarathon mit der Kris Barras Band auf der Rock Stage. Die aus Großbritannien stammende Band um Frontmann Kris Barras hat sich 2015 gegründet und spielt Hard Rock gepaart mit Blues-Einflüssen. Mit dabei ist unter anderem der Titel „Dead Horses“ und bei „My Parade“ dirigiert Sänger Kris die Gesänge im Publikum.

Auf der Dark Stage feiern The Dark Side Of The Moon ihr großes Festival-Debüt. Die Multi-Kulti-Band um Melissa Bonny (Ad Infinitum) und Hans Platz (Feuerschwanz) spielt Stücke ihres ersten Albums „Metamorphosis“, darunter „Through The Gates Of Time“ und „Jenny Of Oldstones“.

Zum ersten Mal an diesem Tag heizen Unzucht auf der Rock Stage ein. Sänger Daniel alias „Der Schulz“ wurde erst kürzlich als neuer Sänger von Oomph! bestätigt, versicherte aber bereits, dass dies keinesfalls das Ende von Unzucht bedeute. Zum Glück! Mit Stücken wie „Nein“ und „Todsünde 8“ bringen Der Schulz und Co. die Menge ordentlich in Bewegung.

Etwas düsterer wird es beim nächsten Act: Die Schweden von Tribulation haben melodischen Death Metal im Gepäck und laden zum Headbangen ein. Ohne große Umschweife legen sie los und spielen für uns Stücke wie „Melancholia“ und „Nightbound“. Die Show überzeugt auf ganzer Linie mit eiskaltem Sound und epischen Todesmelodien.

Als Kontrastprogramm zu Tribulation gibt es nun Folkrock von Fiddler’s Green zu hören. Die Herren brauchen nur zwei Songs, um das Infield in eine riesige Party zu verwandeln. Auch die Grabenschlampen haben alle Hände voll zu tun, während die Band Songs wie „Bottoms Up“ und „Yindy“ spielt.

Mr. Hurley und die Pulveraffen knüpfen nahtlos an die Partystimmung von Fiddler’s Green an und bringen das Infield im Handumdrehen wieder zum Beben. Songs wie „Achterbahn im Achterdeck“ und „Blau wie das Meer“ bringen das Publikum zum Toben. Außerdem haben alle die Möglichkeit, sich im Musikvideo zur neuen Single Leuchtturm“ zu verewigen.

Auch die Apokalyptischen Reiter kommen nicht zur Ruhe. Erst letzte Woche gaben sie überraschend den Ausstieg von Gitarrist Adrian „Ady“ und Schlagzeuger Georg „Sir G.“ bekannt, was aber keinesfalls das Ende der Band bedeuten soll. Frontmann Daniel „Fuchs“ und seine Kollegen lassen sich davon nicht unterkriegen und geben mit Songs wie „Revolution“ und „Reitermania“ nur eines, nämlich „Volle Kraft“.

Der knallbunte Vorhang, der mittlerweile über der Dark Stage hängt, kann nur eines verheißen: Hämatom sind da! Die Maskenmänner machen wie gewohnt ordentlich Stimmung und haben für uns unter anderem Tracks wie „GAGA“ oder „Ich hasse dich zu lieben“ im Gepäck und auch das crowdsurfende Drumkit darf heute Abend natürlich nicht fehlen. Auch die guten Ansagen zwischen den Songs hatten Rückgrat und kamen beim Publikum sehr gut an.

Bei Sonnenuntergang ist es nun Zeit für Paradise Lost, die Briten sind bekannt für ihre gute Laune und hauen uns nach einer kurzen Verzögerung bereits Bretter wie „Hallowed Land“, „As I Die“ oder „The Last Time“ um die Ohren. Nick Holmes scherzt sogar zwischendurch und gibt dem Publikum weitere Todesmelodien zum Feiern, mit „No Hope in Sight“, „Embers Fire“ und „Ghosts“ verabschiedet sich die Band dann würdig von der Bühne.

Etwas ausgelassener geht es bei Feuerschwanz zu, die mit Met und Miezen die Dark Stage unsicher machen. Hauptmann und Hodi schmeißen an diesem Abend eine fette Mittelalterparty und laden zum „Schubsetanz“ ein. Ob bei „Ultima Nocte“ oder dem brandneuen Track „Knochenkarussell“, auf dem Infield hält es niemanden mehr still.

Nun sorgen In Flames für die nötige Portion Melodic Death Metal an diesem Abend, die Band legt mit „The Great Deceiver“ und „Everything’s Gone“ sofort los und sorgt für ausgelassene Stimmung vor der Bühne. Neben dem neuen Material, das gut ankommt, fehlen natürlich auch die älteren Hits wie „Behind Space“, „Cloud Connected“ oder „Only For The Weak“ nicht in der Setlist. Damit reißt die Band vor vollem Infield alles ab. In der Mitte des Sets wird Sänger Anders Fridén dann etwas sentimental und setzt sich auf die Bühne, um dem Publikum eine Botschaft mitzuteilen: „Wenn jemand sagt, dass du es sowieso nie zu etwas bringen wirst, sollten wir ihm einfach den Mittelfinger zeigen. Danach geht es munter weiter und die Band knallt uns noch „The Mirror’s Truth“, „I Am Above“ und „Take This Life“ um die Ohren. Episch.

Bei Skáld gehen die Meinungen über die Slotplatzierung etwas auseinander, direkt nach In Flames geht es mit den Scales aus Frankreich weiter. Die Band agiert recht wenig mit dem Publikum und macht ihr Ding versteckt im hinteren Teil der Bühne. Zu später Stunde versammelt sich aber doch noch eine relativ große Menge, um den Pagan-Folk zu genießen, der musikalisch durchaus überzeugen kann, man muss nur offen dafür sein. Nach den nordischen Ritualtänzen fühlt man sich gleich motiviert, das Feuer zu plündern.

Passend dazu reißen Onslaught nun alle wieder aus der Trance von Skáld, als letzte Band sorgen die Briten mit ihrem Thrash Metal für ein nächtliches Feuerwerk an Riffs. Super spielfreudig kitzelt die Band die letzten Reserven aus dem Publikum und weckt mit Songs wie „Sticke Fast Strike Hard“ oder „Metal Forces“ alle wieder auf.

Redaktionelle Mitarbeit: Sandra Curtz