Kaltern Pop 2016 – Tag 3: So war der Samstag


Kaltern Pop Festival 2016
(Bild: stagr / Maria Siebenhaar)

Endlich Sonnenschein! Der letzte Tag beim Kaltern Pop Festival wird nicht nur wegen der fantastischen Musik und der guten Atmosphäre in Erinnerung bleiben, sondern auch weil sich endlich die Sonne und somit auch die atemberaubenden Berge zeigen, die an den vorherigen Tagen von Nebelschwaden verdeckt wurden. Dass zwischen den Gigs etwas Zeit für eine Kugel Eis und einem Glas Kalterer Auslese, dem bekannten Wein aus dem Dorf am Fuße der italienischen Alpen, ist und die Konzerte direkt im Ort stattfinden, ist somit ein absoluter Vorteil und so kommt ganz schnell Urlaubsfeeling auf. 

So war das KALTERN POP 2016

CANTUS DOMUS | Franziskanerkirche

Recht klassisch geht es am Samstag los mit einer a capella Einlage des Cantus Domus in der Franziskanerkirche. Doch auch dieses mal weiß der junge Chor aus Berlin zu überraschen. In der ersten Hälfte des Sets mischt sich der eigentliche Dirigent Ralf Sochaczewsky noch unter die Sänger und überlässt einem seiner Chorsänger das Dirigieren. In der zweiten Hälfte jedoch wird das Publikum urplötzlich von allen Seiten mit filmreifem Gesang in Klang gehüllt. Einige der Sänger hatten sich nämlich vor Beginn des Konzerts ganz unauffällig in den Chorbänken verteilt und nun ertönten ihre Stimmen sowohl von vorne, von hinten, von rechts als auch von links. Ein atemberaubendes Erlebnis.   

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AMI | Kuba

Im Kuba eröffnet heute Ami mit ihrer Band und ihren tanzbaren Songs mit Reggae-Einflüssen. Die Münchnerin ist Anfang 20 und versteht es mit dem Flow zu gehen. So lässt sie sich auch von anfänglichen Technik-Problemen nicht unterkriegen und nutzt die Gunst der Stunde um das Publikum näher zu sich an die Bühne zu holen. Ihre Texte sind ehrlich und geprägt von Gefühlen, ihre Stimme eindrucksvoll und schon bald verwandelt sich das Kuba in einen Tanzschuppen.

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JESSE MAC CORMACK | Kuba

Jesse Mac Cormack ist ein Multitalent: Musiker, Regisseur, Tontechniker, und kommt zudem sichtlich gut bei den weiblichen Zuhörern an mit seinem verschmitzten Lächeln und seinem Look, der sich irgendwo zwischen kanadischem Holzfäller-Hipster und rauhem Indie-Rocker bewegt. Der Sound seiner Band ist schnell, dicht, komplex, dreckig und mit 3 E-Bässen und Drums auch etwas ungewöhnlich, passt jedoch perfekt ins Kuba, einem kleinen, heißen Kellerraum getaucht in Pink, in dem noch der Geruch von Alkohol der letzten Nacht hängt und gerne wild gerockt wird. 

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HUBERT VON GIOSERN | Vereinshaus

Wie gewohnt begeistert Hubert von Goisern, der Gott des Alpenrock, auch in Kaltern das Publikum mit seiner Musik, die inspiriert ist von seinen Reisen durch die Welt, vom Leben und seiner Heimat. Der Hauptact des Festivals hat nicht nur seine Band im Gepäck, sondern auch Verstärkung aus Amerika und witzelt zu Beginn seines Sets darüber, dass er nach dem gestrigen Hammer-Auftritt von Bilderbuch etwas Bammel hatte, diese Bühne zu betreten. Dass das Publikum ein anderes ist wie am Tag zuvor wird jedoch bereits beim ersten Blick klar: anstatt rockender, leicht angetrunkener Youngsters, findet man heute die etwas ältere und gelassenere Generation im Vereinshaus, die die Musik des Österreichers defintiv zu schätzen weiß und vielleicht sogar nur für Hubert nach Kaltern kam.

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ALBIN LEE MELDAU | Weinmuseum

Schwingende Hüften, theatralische Gesten und Herzschmerz, der eindringlich seinen Weg in die Mimik des schwedischen Künstlers und in die Texte seiner Songs findet, bleiben von Albin Lee Meldaus Performance in Erinnerung. Und trotz der ausgeprägten Theatralik bleibt der junge Mann, der vor kurzem den Anchor Award beim Reeperbahn Festival gewann, authentisch und überzeugt das Publikum besonders mit seiner souligen Stimme und seiner erzählerischen Art und Weise mit der er uns einen Einblick in seine Gefühlswelt und sein Erlebte gibt.  

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EBBOT LUNDBERG | Vereinshaus

Der Rockgott Ebbot Lundberg ist natürlich auch in Kaltern nicht wegzudenken, gehört der Schwede mit seiner jungen Band the Indigo Children doch inzwischen zum festen Inventar in Haldern. Gewohnt gekleidet in schwarzen Tuniken rocken Ebbot und seine Kids  die Bühne und nehmen das Publikum auf eine psychedelische Zeitreise mit. 

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Danke an:
Mirja Kofler (Text) und Maria Siebenhaar (Bilder).

Hier geht es zum Bericht:
Kaltern Pop Festival 2016 – So war Tag 1“ und
Kaltern Pop Festival 2016 – So war Tag 2