Raise your Banner: Within Temptation mit neuem Material in Köln


Within Temptation Köln 2018 / Within Temptation Tour 2018
(Bild: stagr / Steffie Wunderl)

Sie gehören seit mehr als einem Jahrzehnt zu den absoluten Größen im Symphonic Metal: Within Temptation. Nach langer Bühnen- und Schaffenspause sind sie nun wieder da und gehen einmal mehr auf die Überholspur. Noch bevor das neue Album „Resist“ – ursprünglich angesetzt für Dezember, nun verschoben auf Februar – in den Plattenläden steht, weckt der holländische Exportschlager seine Fans aus Winterschlaf und zeigt, dass ihnen die Pause gut getan hat. In Deutschland darf ein Zwischenstopp in Köln dabei nicht fehlen.

Ego Kills Talent

Als Support stand für Köln die brasilianische Formation Ego Kill Talent auf dem Programm. Die Hard Rocker schaffen es allerdings leider nicht, das Publikum in Köln wirklich zu überzeugen. Musikalisch sind die Jungs durchaus gut, in Kombination mit Within Temptation leider fehl am Platz. Jeder Animationsversuch von Sänger Jonathan Correa ist leider vergeblich, der Funke möchte nicht überspringen. Da sind Beyond The Black, die den Großteil der Tour die Show eröffnen, sicherlich die bessere Wahl um das Publikum warm zu machen.

Within Temptation

Within Temptation benötigen dann allerdings lediglich die ersten Töne des Intros, um die Zuschauer aufwachen zu lassen und mit voller Begeisterung dabei zu sein. Das Bühnenbild ist wie gewohnt spektakulär: Die Bühne des Palladiums verwandelt sich in eine riesige Endzeitlandschaft, die mithilfe von Projektionen in unterschiedliche Situationen verwandelt wird. Wie üblich darf auch eine Videowall im Hintergrund nicht fehlen, die die Optik weiter unterstützt.

Das Set wird mit gleich drei neuen Songs eröffnet, was aber vor allem die ersten Reihen, die wieder einmal stark mit holländischen Fans besetzt sind, nicht stört. Frontfrau Sharon steht dabei in einem großen Steingebilde, das sie teilweise etwas tief im Gesamtbild verschwinden lässt, und gibt von der ersten Sekunde an alles.

Leider jedoch scheint Sharon nicht ganz fit. Ihre Stimme klingt immer wieder heiser, die Vocals dadurch zu Anfangs leider auch ein wenig schief. Das ist schade, denn über die Stimmqualitäten der Frontfrau gibt es sonst eigentlich nichts zu meckern. Markant ist in den neuen Songs leider auch, dass ihre Stimme stellenweise im Gesamtbild verschwindet, statt wie vertraut prägnant über dem Klangteppich zu schweben. Das sind jedoch nur kleine Ausrutscher im großen Gesamtpaket, das eigentlich keine Wünsche offen lässt. Trotzdem ist die Stimmung in Köln vor allem je weiter hinten man in der Halle schaut durchwachsen. Die alten Songs werden gefeiert, bei den neuen Songs zeigt sich das Publikum jedoch zumeist eher verhalten. Und das Akustik-Arrangement von „Ice Queen“ stößt ebenfalls nicht auf volle Begeisterung.

Within Temptation sind und bleiben eben eine Institution in diesem Musikgenre. Sie wissen ganz genau, wie sie sich präsentieren und strahlen dabei wie eh und je eine Leichtigkeit und Spielfreude aus. Ihre Shows sind ein Rundum-Sorglos-Paket für einen guten Konzertabend, der optisch und musikalisch begeistert und überzeugt. Sich selbst toppen wird da langsam schwer. Vielleicht damit all ihre Gastsänger auch live einmal auf die Bühne zu bringen, denn die Liste wird immer länger und interessanter. Jetzt liegt der Fokus allerdings erstmal auf einer Sache: Der Vorfreude auf das neue Studioalbum im Februar.

Setlist – Within Temptation in Köln

1. Raise Your Banner
2. The Reckoning
3. Endless War
4. In the Middle of the Night
5. Stand My Ground
6. All I Need
7. Supernova
8. Shot in the Dark
9. The Promise
10. Ice Queen (acoustic)
11. Faster
12. Mercy Mirror
13. Paradise (What About Us?)
14. The Heart of Everything
15. What Have You Done
16. Forgiven
17. Mother Earth

Encore:

18. Stairway to the Skies