Kontrastprogramm zu Weiberfastnacht: Slipknot rauschen durch den ISS Dome


Slipknot Düsseldorf
(Bild: Steffie Wunderl Wunderl Fotografie)

Es ist der Auftakt des Straßenkarnevals, der auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf begeistert gefeiert wird. Seit 11:11 Uhr steht alles Kopf. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich einige kostümiert am ISS Dome einfinden. Doch hier ist der Karneval schnell vergessen. Slipknot steht auf dem Programm und damit eine geballte Portion Metal.

Die Aufgabe, die Kälte zu vertreiben, die vielen vom langen Warten vor der Halle noch in den Knochen steckt, obliegt zunächst Suicidal Tendencies. Die Kalifornier fackeln nicht lang und fegen von der ersten Minute an über die Bühne. Die Hardcore-Formation, die Corey Taylor selbst als eine seine Lieblingsbands betitelt, ist im bunten Bühnenlicht kaum mehr als ein Schemen, der nie still zu stehen scheint. 45 Minuten fegen Mike Muir (Gesang), Nick Sandra (Gitarre), Dean Pleasants (Gitarre), Michael Morgan (Bass) und Eric Moore (Schlagzeug) regelrecht über die Bühne. Vor allem das Publikum im Innenraum dankt es ihnen und springt und feiert begeistert mit. So ist es mehr als nur Anstandsapplaus, mit dem die Musiker schließlich verabschiedet werden.

Bildergalerie: So war SUICIDAL TENDENCIES live:

Im Anschluss verhüllt ein großer Vorhang die Bühne. Wer nun allerdings „XIX“ erwartet, wird bitterlich enttäuscht. Stattdessen erklingt „Be Prepared For Hell“, der Vorhang wird zur Seite gezogen und Corey Taylor und seine Bandkollegen werden begeistert begrüßt. Mit geballter Energie legen die Musiker sofort mit „The Negative One“ los und richten damit musikalisch wie optisch ein wahres Feuerwerk an.

Ein großer Bildschirm, auf dem passend zu den Songs Videos und Grafiken eingeblendet werden, bildet den perfekten Hintergrund des zweistöckigen Bühnenbilds. So ist genug Platz für die neunköpfige Formation, die in Perfektion ganz großes Kino auf die Bühne zaubert. Fokus des Abends liegt allerdings nicht auf dem jüngsten Album „..5: The Gray Chapter“ (10/2014), sondern auf „Iowa“ (08/2001), dem zweiten Studioalbum, das in diesem Jahr 15 jähriges Jubiläum feiert. Das wird vom Publikum dankbar gefeiert und spätestens mit „Everything Ends“ ist kein Halten mehr. Der Innenraum verwandelt sich in einen wilden Moshpit, 9.000 Kehlen singen jeden Song begeistert mit, schreien wenn Corey es will und reißen immer wieder die Hände in die Luft.

Bildergalerie: So war SLIPKNOT live:

Das gefällt Taylor sichtlich. Die Stimmung noch weiter anzustacheln lässt er sich allerdings nicht nehmen. Die Fans lassen es sich natürlich nicht nehmen, diesem Wunsch zu folgen und so steigert sich die Energie nur noch weiter. Und so jagt ein Höhepunkt den Nächsten und zwei Stunden Spielzeit vergehen wie im Flug. „Spit It Out“ bildet den grandiosen Abschluss des Abends. Und Slipknot wären nicht Slipknot, wenn sie nicht zum krönenden Abschluss als Ur-Väter dieses Spielchens das gesamte Publikum dazu auffordern würden, sich in die Hocke zu begeben und mit einer letzten Energieentladung wieder aufzuspringen.

Slipknot sind nicht umsonst eine Legende ihres Genres. Ihre Shows sind wahr gewordene Perfektion. Es ist immer wieder ein Fest, diese Musiker auf der Bühne zu erleben. Umso trauriger ist es, dass Corey Taylor bereits angekündigt hat, dass Slipknot nach der Tour eine Pause einlegen werden, bevor sie sich mit neuem Material zurück melden wollen. Entsprechend bleibt nur zu hoffen, dass die Jungs diese Pause nicht zu lang werden lassen und die anderen Projekte der Musiker diese Pause überbrücken. Der Abend in Düsseldorf hat es so früh im Jahr schon ganz oben auf die Highlight-Liste 2016 geschafft und wird den Fans noch lang in Erinnerung bleiben.

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Setlist: Slipknot in Düsseldorf

Intro: Be Prepared For Hell
1. The Negative One
2. Disasterpiece
3. Eyeless
4. Skeptic
5. I Am Hated
6. Killpop
7. Dead Memories
8. Everything Ends
9. Psychosocial
10. Wait and Bleed
11. Duality
12. The Devil in I
13. Metabolic
14. (sic)

Zugabe:
15.Hell (The Tiger Lillies Song)

16. Surfacing
17. Left Behind
18. Spit It Out