Dub FX überzeugt mit Beats und Bass in Frankfurt


Dub FX Frankfurt Batschkapp 2016
(Bild: Dita Vollmond / Vollmond Konzertfotografie)

Was einst als einfache Straßenmusik begann füllt nun ganze Konzerthallen. Der Traum eines jeden Musikers, sollte man meinen. Zu Dub FX, dessen Markenzeichen die Straßenauftritte sind, will das prallgefüllte Batschkapp in Frankfurt am Freitag nicht so richtig passen. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Auftritt erst einmal anders als erwartet beginnt, nämlich mit Band.

Trotz der ungewöhnlichen Umstände reißt der Australier bereits mit dem Opener „Birds and Bees“ das Publikum in seinen Bann. Es geht gar nicht anders. Den Befehlen des Zeremonienmeisters sind Folge zu leisten. Niemand steht mehr still, die ganze Halle ist in Bewegung! Was für eine Aura hat dieser Mann?

Unter grellen Lichtblitzen, starken Bässen und schrillen Tönen singt und rappt Dub FX seine Songs während die Masse unter ihm tobt. Bisher ist es allerdings nur Drum’n’Bass mit Gesang, was auf der Bühne performt wird. Oder anders gesagt: die Albumversionen der Tracks werden gespielt. Scheint aber niemanden zu stören. Während in der Luft ein Hauch von Weed liegt, wird vor der Bühne ordentlich mitgetanzt.

Bildergalerie: So war DUB FX live:

Erst beim vierten Song heißt es „Back to the Roots“. Nun steht nur noch er auf der Bühne. Die einzigen Hilfsmittel sind ein paar Effektgeräte und Native Instruments Maschine. Er tritt also nicht nur in Promo-Videos des Unternehmens auf.

Er beatboxt ins Mikrofon, er loopt, er nutzt Effekte, er erweitert die Beats mit Samples aus der Maschine. Na also, so kennen wir ihn doch. Es ist unglaublich, aber er braucht beim besten Willen keine Band um sich herum. Der Ausnahmekünstler kann sein ganzes Repertoire als Alleinunterhalter spielen, wie er es in seinen Videos auch macht. Trotzdem holt er nach Lust und Laune immer wieder Musiker zu sich auf die Bühne dazu, wie zum Beispiel den Strawberry Man. Der mit seinem Instrument – was ist das eigentlich für ein Ding – die Melodie auf die Dubstep-Beats spielt, auf die Dub FX singt. Hammer! Wie kann man es anders nennen? Es ist einfach Wahnsinn, was mit der menschlichen Stimme möglich ist.

Natürlich tragen die Effektgeräte einen großen Teil bei, aber so ist es doch mit jedem Instrument. Welches Instrument „spielt“ er eigentlich gerade? Das ist schwer zu sagen. Im Grunde ist Dub FX alles: Er ist Schlagzeug, Synthesizer, Sänger, Rapper und, und, und. Meistens unterbrechungsfrei und wie bei einem DJ gehen die Song in einander über.

Die Action macht sich an den Kräften bemerkbar. Der Bereich direkt vor der Bühne wird gegen Ende des Konzerts immer lichter. Ein unglücklicher Fan wird das Ende des Konzerts nicht so schnell vergessen. Er hatte die Chance mit Dub FX auf der Bühne zu performen, aber von der Hitze und von der Anstrengung beim Tanzen ist seine Kehle völlig ausgetrocknet. Logisch, dass man erst einmal nach einem Schluck Wasser fragt. Vor Aufregung fragt er allerdings nach einem Drink, was zu dem Missverständnis führte, dass der junge Mann die Bühne auch sofort wieder verlassen durfte. Armer Kerl, die Chance kommt sicher kein zweites Mal.

Ganze zwei Stunden dauert das kollektive Körperzucken schon an, als Dub FX zum ersten Mal die Bühne verlässt. Die Fans haben trotzdem noch Bock und verlangen nach einer Zugabe. Heißt es im Englischen tatsächlich auch „Zugabe“? Scheinbar hat man es dem Australier übersetzt. Er betritt noch einmal alleine die Bühne und performt eine besondere Version von „Love me or not“, bevor sich mit Band und dem Song „Fly with my“ zum letzten mal von seinen Fans verabschiedet. Wo ist den jetzt die Afterhour?

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