Doppel-Metal-Schelle von Five Finger Death Punch und Megadeth in Berlin

Gleich zwei großartige Bands der Metalszene machen am Mittwoch, den 15. Juni 2022 halt in der Hauptstadt. In der Berliner Mercedes-Benz Arena stehen die Metal-Kutten-Träger bereit. Die US-amerikanische Metal-Band Five Finger Death Punch aus Las Vegas, rund um Frontmann Ivan „Ghost“ Moody, hat richtig Bock, endlich ihr 2020er Album „F8“ live vor Publikum zu spielen, nachdem unfreiwillig die fast zwei jährige Coronapause dazwischen kam. Denn damit ist auch gleichzeitig die für 2020 geplante Tournee ins Wasser gefallen. 

Megadeth

Vorher gilt es aber erstmal die Trash-Metal-Pioniere Megdaeth zu erleben. Diese Band lässt es gern scheppern. Die Fäuste im Publikum werden in die Luft gestreckt und Megadeth angefeuert. Und dann kommt er, Frontmann Dave Mustaine. Gelassen und cool, als wäre er erst gestern bei Metallica rausgeflogen. Die Mähne vor dem Gesicht, der Gang wie Udo Lindenberg, jedoch hat die Stimme seit Mitte der 80er Jahre etwas abgebaut. Die Stimmbänder röhren immer noch durch den Hals, erkennbar ist er auch noch – aber man merkt, wie verbraucht seine Bänder im Hals durch seine Vergangenheit klingen. Immerhin gibt es Megadeth schon seit fast 40 Jahren, mit der einen oder anderen kleinen Pause natürlich. Legenden kann man zu ihnen sagen, denn diese Kombo gehört zu den großen „Big Four“ die den Thrash Metal „erfunden haben“ (zusammen mit Metallica, Slayer und Anthrax). Nicht nur in ihrer Setlist hauen sie einen Klassiker nach dem anderen raus. Das Bühnenbild versetzt zurück in die Vergangenheit. Pure musikalische Gewalt hinterlegt mit Animationen, die frisch aus den 90ern entführt wurden. Das Live-Set von Megadeth vergeht wie im Flug und kommt gut an. Und wer kann schon von sich sagen, auf einem Konzert einer Metalband der „Neuzeit“ auch noch eines der die Urgesteine dieser Szene live gesehen zu sehen?

Megadeth in Berlin | Mercedes-Benz Arena

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(Bild: Adina Scharfenberg)

Five Finger Death Punch

„Welcome To The Circus“. Das ist ist nicht nur das Motto des Abends, denn verrückt geht es immer auf einem FFDP-Konzert zu, so lautet auch der Name ihrer neuen Single, die erst wenige Tage „alt“ ist. Und auch wenn wir uns noch ein kleinen wenig gedulden müssen, bis es das neue Gesamtwerk gibt, hier nun schonmal eine Live-Kostprobe ihrer ganzen Hits aus 17 Jahren Bandgeschichte und insgesamt acht Studioalben. Seit der Gründung in 2005 hat die fünfköpfige Gruppe einige Besetzungswechsel hinter sich gebracht, wobei Gründer Zolthan Bathory (Gitarre) und Ivan „Ghost“ Moody (Gesang) die beiden Konstanten sind, die das Schiff nie verlassen und immer am Laufen gehalten haben.

Stilistisch gesehen bewegt man sich im Alternative Metal, Groove Metal, Heavy Metal und Nu Metal, bedient sich aber auch bei Post-Grunge, sowie Elementen aus der Pop- und Rockmusik – was auch im Live-Sound eine perfekte Bandbreite ergibt. Five Finger Death Punch wissen um den Spagat zwischen Melodie und Härte und zeigen Reife, was das Songwriting betrifft.

FFDP in Berlin | Mercedes-Benz Arena

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(Bild: Adina Scharfenberg)

Genau dafür sind die 5.000 Besucher gekommen, um sich endlich wieder auszupowern und den handgemachten Sound der US-Metaller zu hören. Frontmann Moody hat auch dieses Mal seinen silber-glänzenden Totenkopf-Mikrofonständer dabei, um den er sich über den Abend hinweg regelrecht herumwickelt. Jedes der Bandmitglieder wirbelt über die Bühne, die Gitarren werden über dem Kopf gespielt und wild werde die Haare und Zöpfe fliegen gelassen.

Knapp 2 Stunden lang gab es für FFDP-Fans alles, was das Metalherz begehrt und noch mehr. Die Band holt mehrfach Fans auf die Bühne und ist bereit für Selfies und Small Talk. Total sympathisch. Insgesamt ein gelungener Abend, gespickt mit viel Pyrotechnik, die den Saal nochmal ordentlich mit aufgeheizt hat. Ob Band oder Zuschauer, hier ist wohl kein T-Shirt trocken geblieben.

FFDP in Berlin | Mercedes-Benz Arena

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(Bild: Adina Scharfenberg)