So war das Hellfest Open Air 2018 am Freitag


Nach unserem persönlichen „Highway to hell“ auf den Fahrrädern (inklusive kleiner Bergetappe) durch das Chaos der wild abgestellten Autos und die Ameisengleich dem Höllentor entgegenstrebenden Headbangern, erreichen wir den Presseeingang und sind vom VIP-Bereich begeistert! Ein Garten wie im Sternehotel mit „Blutbrunnen“, Wasserfall, Knochendom samt Bar und natürlich dem Presscenter. Alles ausgelegt mit Kunstrasen. Echter Rasen würde die hochsommerlichen Temperaturen auch keine vier Tage überstehen.

Schon hier im VIP-Bereich wimmelt es vor phantasievollen Kostümen. Herrlich schräge Gestalten, wo man nur hinschaut. Das setzt sich auch auf dem Festivalgelände fort. Doch halt, hier spielen auch Bands! Für uns steht zunächst Chris Slade Timeline auf dem Zettel. Der legendäre Drummer (Uriah Heep, Manfred Mann’s Earth Band, David Gilmour uvm.) von AC/DC (1990 – 1995 und seit 2015), der sich mit Thunderstruck auf der Live DVD „Live at Donington“ tief in die Herzen der Hardrock Fans getrommelt hat, liefert einen Querschnitt seiner Karriere. Von AC/DC bis zum unsterblichen „Comfortably Numb“ von Pink Floyd aus seiner Tourarbeit für David Gilmour bekommen wir quasi Musikgeschichte der letzten 40 Jahre auf die Ohren. Ein schöner Einstieg auf der Mainstage 1, zumal mit Spielfreude sehr sympathisch präsentiert.

Wir bleiben auch noch für zwei weitere Konzerte vor den Mainstages. Die amerikanische Supergroup Sons of Apollo mit Mike Portnoy (Dream Theater u.v.a.m.), Ron „Bumblefoot“ Thal (ex Guns’n’Roses) Billy Sheehan (David Lee Roth) Jeff Scott Soto (ex Journey) liefern Proglastiges.

Da geht es anschließend bei Rose Tattoo sehr viel fröhlicher zu. Die „kleinen AC/DC“ liefern erdigen Hardrock, der in den Bauch und ins Herz geht. Leider leistet der Großteil der langjährigen Bandmitglieder um Frontmann Gary „Angry“ Anderson nun Bon Scott, Lemmy u.v.a. mittlerweile Gesellschaft. Bemerkenswert ist der Neuzugang: Mark Evans am Bass. WTF is Mark Evans? Mark war von 1975 – 1977 Bassmann von AC/DC hat die ersten drei Alben von AC/DC eingespielt! Zur Erinnerung, welche Hymnen: „It’s a long way to the top“, „T.N.T.“, „The Jack“, „Live wire“, „High voltage“. So sehen wir heute schon das 2. Ehemalige AC/DC Mitglied auf der Bühne. Die Rosie Tatt’s liefern sauber ab, in der Crowd sieht man viele Rose Tattoo T-Shirts und Patches. Verdient haben sie eine feste Fanbase!

Für Crowbar wechseln wir zur Valley Stage. Die Sludge-Legende aus New Orleans ballert uns schwere Riffs entgegen. Ja, so kennen wir sie schon vom Roskilde Festival und Klubgigs. Kompromisslos brachial mit teilweise atemberaubendem Uptempo Einsatz.

Church of Misery haben wir vor Jahren als support für Monster Magnet gesehen und hatten die Jungs aus Japan in bester Erinnerung. Man nennt sie Japans Kings of Doom. Ja, und was sie liefern ist authentisch und echt. Man muss nicht unbedingt Doomer sein, um sich hier ein Stündchen am frühen Abend die Eingeweide von ihrem Bassmann Tatsu Mikami massieren zu lassen.

Wir sind hungrig und betreten den Food Court. Ja, hier ist es unverkennbar: Wir sind in Frankreich! Gigantische Ochsenkeulen brutzeln über Holzkohle, Muscheln werden gereicht und … AUSTERN! Natürlich gibt’s auch schnöde Burger, Hot Dogs und Pommes Frites! Zentraler Punkt im Food Court ist das gigantische Lemmy-Kilmister-Denkmal. Was für eine Ehre! Wir halten kurz inne und summen ein kleines „Ace of spades“ … Mit der Dunkelheit entfaltet sich das ganze Ausmaß der aufwendigen Feuerinstallationen! We’re impressed!

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